Auch Drucker streikbereit

In der Druckerindustrie beginnt vierte Tarifrunde mit Warnstreiks. Tageszeitungen bald mit Notausgaben

MÜNCHEN/HAMBURG dpa ■ Begleitet von Warnstreiks in rund 100 Verlagshäusern begann gestern die vierte Tarifrunde der Druckindustrie. Gewerkschaft und Arbeitgeber bekräftigten in Frankfurt ihren Einigungswillen. Bislang lägen die Forderungen aber noch zu weit auseinander, hieß es bei Ver.di, die 6,5 Prozent mehr Löhne und Gehälter fordern. Das Arbeitgeberangebot liegt bei zunächst 2,5 Prozent.

In etwa 100 Druckereien begannen Warnstreiks, die sich auch auf das Erscheinen von Tageszeitungen auswirken könnten. Betroffen waren die Rotation der WAZ-Gruppe in Essen, die Westdeutsche und die Aachener Zeitung. Auch die Druckerei des Springer-Verlages in Ahrensburg wurde bestreikt, ebenso die Bremer Tageszeitungen AG.

In München hätten Arbeiter eines Druckhauses beinahe ihren eigenen Warnstreik verpasst. Sie wurden von der Gewerkschaft vom Arbeitsplatz abgeholt und trafen sich in der Kantine.