Anti-Atom-Rammen

Greenpeace beschädigt Segelboot im Vorfeld des America‘s Cup. Segelverband verklagt Umweltschützer

Greenpeace hat nun auch den Segelsport ins Visier genommen. Fünf Monate vor dem America‘s Cup hat die Umweltorganisation die französische Yacht „Défi français“ mit dem Hamburger Tim Kröger an Bord gerammt – aus Protest gegen den Sponsor aus der Atomwirtschaft. „Ich bin unglaublich enttäuscht und entsetzt“, sagte Kröger nach der Attacke bei der Taufe im Hafen des französischen Lorient.

Die Protest-Aktionen gegen Krögers Segelboot, das von der französischen Atomholding „Areva“ gesponsert wird und nun leicht am Rumpf beschädigt ist, würden auch bei den Vorrunden zum America‘s Cup im Herbst fortgesetzt, kündigte ein Greenpeace-Sprecher gestern an. Das Segel-Syndikat verklagte die Umweltorganisation bereits wegen „Enterung, mutwilliger Zerstörung und Gefährdung von Menschen“. Greenpeace dagegen sprach von einem Versehen: „Wir wollten Anti-Atom-Bojen um das Boot anbringen und wurden von den Seglern beschimpft und bedroht.“

Die Atomholding Areva, gehört zu den Weltführern im Atomgeschäft. Sie wurde im September 2001 als Zusammenschluss der französischen Atomkonzerne Framatome ANP und der Betreibergesellschaft der Wiederaufarbeitungsanlage La Hague, Cogema, gegründet. VOLKER GUNDRUM/PETRA KLINGBEIL