Staatsknete für Krimi?

■ Grüne bezweifeln Erfolg der länderüber-greifenden Mediengesellschaft Nordmedia

Hannover – Die Grünen im Niedersächsischen Landtag sehen die Arbeit der von den Ländern Niedersachsen und Bremen gegründeten Mediengesellschaft Nordmedia skeptisch. Ihre Fraktionsvorsitzende Rebecca Harms sagte: „Ich hege Zweifel, ob sich das Zusammenführen der früheren Filmförderung des Landes und der Förderung aus NDR-Mitteln zum Erfolgskonzept entwickeln wird.“ Bislang sei ein Nutzen für die Produzenten nicht zu erkennen.

Die Mediengesellschaft hatte ihre Arbeit vor rund einem Jahr aufgenommen und hat seitdem verschiedene Filmprojekte gefördert. Harms kündigte an, die Grünen wollten in einer Anfrage im Landtag überprüfen lassen, ob die Gründung von Nordmedia mehr Qualität in die Filmförderung gebracht habe.

Die Grünen-Politikerin kritisierte die „mangelnde Transparenz der Vergabeentscheidungen“. Die SPD-Landesregierung müsse gewährleisten, dass im Vergabeausschuss auch unabhängige Branchenexperten vertreten sind. Dies sei in anderen Filmförderungen üblich und früher in Niedersachsen ebenfalls der Fall gewesen. „Zweifelhaft ist auch die Förderung des Niedersachsen-Tatorts aus Nordmedia-Mitteln gewesen.“ In ihrer Anfrage wollen die Grünen wissen, ob es zutrifft, dass die Krimi-Produktion nur durch die Bewilligung von rund 120.000 Euro aus dem Nordmedia Fonds nach Niedersachsen geholt werden konnte.

dpa