Die Bremer Kinotaz ... ... alle Filme, alle Termine

A

A Beautiful Mind – Genie und Wahnsinn USA 2001, R: Ron Howard, D: Russell Crowe, Jennifer Connelly

„John Nash beginnt 1947 das Studium in Princeton. Von den Kommilitonen als Sonderling betrachtet, bringen ihm seine Forschungen eine Anstellung. Er verliebt sich in eine Mitstudentin und wird vom Verteidigungsministerium zum Codeknacken engagiert. Doch seine Paranoia, Teil einer russischen Verschwörung zu sein, treibt ihn immer tiefer in die Schizophrenie. Faszinierendes Biopic über den Nobelpreisträger John Forbes Nash jr, den Russell Crowe in einer Oscar-reifen Leistung darstellt. Regisseur Ron Howard versteht es bei seiner cleveren Inszenierung mit visuellen Kunstgriffen die Denkprozesse des Genies zu verdeutlichen und eine Balance zwischen Kopf und Herz herzustellen.“ (Blickpunkt: Film) CinemaxX, CinemaxX OL Alles wegen Paul Deutschland/Indien 2000, R: Angelo Colagrossi, D: Janette Rauch, Tina Choudhary

„Eine energische Düsseldorfer Börsenmaklerin fliegt nach Indien, um dort nach ihrem verschwundenen Bruder zu fahnden. Die Aktion erweist sich jedoch als Finte, um sie auf seine Hochzeit mit einer Inderin locken zu können. Dilettantisch inszeniertes, mit linkischen Dialogen versehenes und von einer ,Laienspielschar' dargestelltes ,Selbstfindungs-Road Movie', das mehr über den Zustand der deutschen Fördergremien als über die Begegnung mit fremden Kulturen aussagt.“ (filmdienst) City

Asterix & Obelix: Mission Kleopatra Frankreich/Deutschland 2002, R: Alain Chabat, D: Gérard Depardieu, Christian Clavier

„Der Versuch, dem bieder abgefilmten Asterix-Comic durch aktuelle Anspielungen parodistische Relevanz zu verleihen, erschöpft sich in den üblichen TV-Comedy-Kalauern. So wirkt der bisher teuerste französische Film trotz allen Aufwands billiger als mancher Sandalen-B-Film.“ (Der Spiegel) CineStar

B

Bad Taste Neuseeland 1987, R: Peter Jackson, D: Terry Potter, Peter O'Herne

„Dies ist ein abgründig-komisches Splattermovie, es geht um Außerirdische, die die Bewohner eines Dorfes zu Hackfleisch verarbeiten, und um vier Aufrechte, die den Kampf gegen sie aufnehmen. ,Bad Taste' bringt die Schockeffekte des Genres auf den Punkt, macht sich zugleich über sie lustig und versucht nie, ihre billige Herstellung zu kaschieren.“ (epd-film) City

Bella Martha Deutschland 2001, R: Sandra Nettelbeck, B: Martina Gedeck, Sergio Castellitto

„Martha ist Chefköchin in einem kleinen Restaurant. Während sie im Kochen perfekt ist, ist sie im sonstigen Leben und besonders im Umgang mit Männern eher unbeholfen. Nach dem Unfalltod der Schwester muss sie sich nicht nur um deren kleine Tochter kümmern, sondern auch ein neuer Koch, ein lustiger Italiener, fordert ihre Aufmerksamkeit. Melancholische Komödie, die Appetit macht aufs Essen, auf die Liebe, auf das Leben. Sandra Nettelbeck setzt in ihrem ersten Kinofilm auf Sinnlichkeit und ihre charismatische Hauptdarstellerin Martina Gedeck, die sich mit Bravour durch den Film kocht.“ (Blickpunkt:Film) Atlantis

Blade II USA 2002, R: Guillermo Del Toro, D: Wesley Snipes, Kris Kristofferson

„Vampirjäger Blade muss sich bei seinem zweiten Auftritt mit seinen Erzfeinden, den Vampiren, verbünden, denn eine neue Spezies der Blutsauger macht auch vor der eigenen Gattung nicht Halt. Mehr Action- als Horrorfilm, setzt diese Fortsetzung ganz auf Rasanz, wobei mit Donnie Yen auch ein erfahrener Kampfchoreograf zur Verfügung stand. Einen ruhenden Pol bietet immerhin Kris Kristofferson als Blades Menthor.“ (tip) CinemaxX, Passage BHV, CinemaxX DEL, CinemaxX OL, CineStar

Braindead Neuseeland 1992, R: Peter Jackson, D: Timothy Balme

„Braindead markiert nicht den Beginn einer neuen Horrorwelle. Er ist zugleich Höhe- und leider auch Endpunkt des Genres: Mehr Blut ist schwerlich möglich und mehr Humor wohl auch nicht. Außerdem zitiert ,Braindead' - wie das im Horror üblich ist - so ausführlich aus allem, was ihm vorausgegangen ist, dass er selbst zu einer Bilanz des Genres wird.“ (taz, geschrieben vor ,Scream') City

Britney Spears – Not a Girl USA 2002, R: Tamara Davis, D: Britney Spears, Dan Aykroyd

„Britney Spears in ihrer ersten großen Filmrolle. Passend zu ihrem Image darf sie dabei ein unschuldiges Mädchen mimen, das sich auf der Zwischenstufe vom Teenager zur Frau befindet. Die junge Poplady hält eindeutig die Zügel in der Hand und bestimmt mit ihren großen, schüchternen Augen wo es langgeht. Britney, das brave Mädchen von nebenan – ganz ohne Ecken und Kanten. Und genau da liegt das Problem. Der gesamte Roadtrip läuft gemütlich vor sich hin. Alles passiert ganz beiläufig. Sei es der Schulabschluss, der Gewinn eines Karaoke-Wettbewerbs oder der erste Sex. Die Fangemeinde wird es verschmerzen.“ (film.de) CinemaxX, CinemaxX DEL, CinemaxX OL

Die Brüder Löwenherz Schweden 1977, R: Olle Hellbom, D: Staffan Götestam, Lars Söderdahl

„Verfilmung eines Buches von Astrid Lindgren. Ein ungemein fesselndes, poetisches Märchen von zwei Brüdern, für die der Tod keine Endgültigkeit besitzt, sondern durch Glauben und Liebe überwunden wird. Der kleine Krümel, todkrank und ganz auf Jonathan angewiesen, glaubt an die Verheißung des bei einem Brand ums Leben gekommenen Bruders, dass sie sich in einem schönen Land wiedersehen werden. Und so ist es. Ein Film voll naiver Phantasie und beherzigenswerter Moral, sehr schön fotografiert, aber keinesfalls kitschig.“ (Lexikon des internationalen Films) Kino 46

C

Chocolat USA 2000, R: Lasse Hallström, D: Juliette Binoche, Johnny Depp / Wiederaufführung

„Eine Außenseiterin stiftet Unfrieden, als sie in einem erzkatholischen Dorf eine Chocolaterie eröffnet. ,Chocolat' ist ein pittoreskes, zartbitteres Märchen über neu geweckte Sinnenfreuden, die Sehnsüchte beflügeln. Angst und Verbitterung schmelzen bei einer guten Schokolade dahin, heimliche Verehrer fassen Mut und spezielle Pralinés bringen müde Ehemänner wieder erotisch in Schwung. Bisweilen zuckersüß ist diese Geschichte, aber nie klebrig.“ (TV-Spielfilm) CinemaxX DEL, CinemaxX OL, Lichtspielhaus DEL

Crime Is King USA 2000, R: Demian Lichtenstein, Kurt Russell, Kevin Costner

„Fünf Männer überfallen in Elvis-Kostümen das Riviera-Casino in Las Vegas und entkommen mit einer Millionenbeute. Doch ihr eiskalter Anführer will das Geld für sich allein behalten und erschießt seine Partner. Nur einer überlebt und reißt sich den Geldsack unter den Nagel. Es kommt zum erbitterten Duell zwischen den beiden. Demian Lichtenstein greift jedes erdenkliche Genreklischee auf und läßt seine ,Resevoir Dogs' durch ein ,Ocean's Eleven'-Scenario schreiten. Abgerundet wird der Pop-Mix über Raub, Gier, Verrat, Mord und Sex mit einem Hauch Sentimentalität. Überzeugend vor allem Kevin Costner in der verrücktes-ten und amoralischsten Performance seiner Karriere.“ (Blickpunkt:Film) CinemaxX, CinemaxX DEL, Passage BHV

D

Down Niederlande/USA 2001, R: Dick Maas, D: James Marshall, Naomi Watts

„Über dem ,Millenium Building', Manhattans neustem und höchstem Wolkenkratzter liegt ein düsters Geheimnis: Immer wieder fallen Menschen im Gebäudeinneren dem scheinbar eigenmächtig agierenden Aufzugssystem zum Opfer. Dick Maas, Hollands Mann für den phantastisch angehauchten Thriller, kennt keine Höhenangst und serviert zur Horrorwelle die Hollywood-Hochglanzversion seines Genrehits von 1983 ,Der Lift - Fahrstuhl des Grauens'. Spektakuläre Effekte und böse Späße sind Trumpf in einer quietschbunten Achterbahnfahrt, die sich selbst nicht allzu ernst nimmt.' (Blickpunkt:Film) CinemaxX, CineStar

E

Eine Schwalbe macht einen Sommer Frankreich 2000, R: Christian Carion, D: Mathilde Seigner, Michel Serrault / Originalfassung mit Untertiteln

„Mit 30 Jahren hat Sandrine genug vom Stadtleben und ihrem Job als Computertrainerin. Also erfüllt sie sich einen lang gehegten Traum: Sie macht eine Ausbildung zur Landwirtin und kauft dem alten Adrien seinen Hof ab, allerdings unter der Bedingung, dass dieser noch zwei weitere Jahre dort leben darf. Dank des einfühlsamen Spiels von Mathilde Seigner und Michel Serrault driftet der Film nie in das stereotype Idealbild vom romantischen Landleben ab, auch wenn die herrliche französische Voralpenlandschaft bestens dazu geeignet wäre. Der Film hat nichts Spektakuläres oder Innovatives an sich, und genau das ist seine Stärke: er wirft einen leisen Blick auf Menschen, die versuchen, nach ihrer eigenen Facon glücklich zu werden.“ (film.de) Atlantis (OmU)

Elling Norwegen 2001, R: Petter Naess, D: Per Christian Ellefsen, Sven Nordin

„Nach dem Tod seiner Mutter wird der unselbstständige und ängstliche Mitvierziger Elling in eine psychiatrische Klinik eingewiesen. Dort teilt er sich das Zimmer mit dem liebenswert-rauhbeinigen Kjell Bjarne. Nach zwei Jahren werden die beiden Jungs ,ins echte Leben' entlassen. In seiner Art an Dustin Hoffmans ,Rainman' erinnernd, verkörpert Per Christian Ellefsen mit anrührendem Spiel jenen Elling, der auf seine Weise Genie und Kind in einem ist. Er und der ebenfalls hervorragend authentische Sven Nordin bringen die Zuschauer dazu, mit ihnen zu lachen, zu leiden und ihre Ängste als das zu nehmen, was sie sind: große, hinderliche Gesteinsbrocken auf dem Weg zur Normalität. Der ursprünglich als Theaterstück konzipierte Film war in Norwegen der Kinohit des Jahres 2001 und wurde für den Oscar als ,bester ausländischer Film' nominiert.“ (film.de)Schauburg, Casablanca OL

Erkan & Stefan I & II Deutschland 2000/02, R: Axel Sand, D: Stefan Lust, Erkan

„Double Feature der beiden Filme des Komikerduos, dessen neues Werk „Erkan & Stefan und die Mächte der Finsternis“ als Vorpremiere gezeigt wird: „Zwei Jahre nach seinem ersten Leinwand-Auftritt muss das erfolgreiche Comedy-Duo in ihrem neuesten Abenteuer gleich die ganze Welt vor dem Bösen bewahren. Trotz manch hanebüchener Plotwendung und bekannter Türkdeutsch-Kalauer bietet es handwerklich souveräne Unterhaltung, die frech Abenteuer-Sagas wie die ,Indiana Jones'-Trilogie oder ,Die Mumie' persifliert.“ (Blickpunkt:Film) CinemaxX, CinemaxX OL E.T. – Der Außerirdische USA 1982/2002, R: Steven Spielberg, D: Henry Thomas, Drew Barrymore

„Happy Birthday E.T.! Pünktlich zu seinem 20. Geburtstag kehrt der knuddelige Außerirdische frisch restauriert und in verlängerter Fassung in die Kinos zurück. Mit erstaunlich klarer Optik und digital überarbeitetem Soundtrack erstrahlt Steven Spielbergs rührseliger Klassiker in vollkommen neuem Glanz. Aber wenn wir ehrlich sind, wirkt der Film aus heutiger Sicht schon etwas antiquiert. Ob die Videoclip geprägte Jugend genauso viele Tränen vergießen wird, wie dereinst ihre Eltern, ist jedenfalls fraglich.“ (film.de) CineStar, CinemaxX DEL

F

Die fabelhafte Welt der Amélie Frankreich 2001, R: Jean-Pierrre Jeunet, D: Audrey Tautou, Matthieu Kassovitz

„Amélie, als Kind immer allein gewesen und mit blühender Phantasie gesegnet, arbeitet mit Anfang 20 als Kellnerin in einem Bistro am Montmartre, wo sie ihre verhärmte Kollegin verkuppelt und dem gemeinen Gemüsehändler Streiche spielt. Schließlich verliebt sie sich in den sanften Spinner Niro, dem sie erst einige Rätsel zu lösen aufgibt. In der ersten Stunde überrollt Jean-Pierre Jeunets wunderbar romantische Ode an die Liebe und Paris den Zuschauer, dann nimmt der Regisseur ihn mit an Bord und lässt ihn mit der schönsten Kinoheldin seit Jahren schwelgen, durch einen Film, der märchenhafte Züge mit den schönsten Elementen der Nouvelle Vague kreuzt.“ (Blickpunkt:Film) City, Wall-Lichtspiele OL

H

Harry Potter und der Stein der Weisen USA 2001, R: Chris Columbus, D: Daniel Radcliffe, Emma Watson

„Dies ist ein heißblütiger Abenteuerfilm, tropfend von Atmosphäre, prall gefüllt mit dem Grausigen und dem Glanzvollen und überraschend treu dem Buch gegenüber. Vieles hätte schief gehen können, doch alles ging gut: Der Film von Chris Columbus ist ein hinreißender Klassiker, der einer Geschichte gerecht wird, die eine wirkliche Herausforderung war. Der Roman von J. K. Rowling ist muskulös und voller Leben, und es bestand die große Gefahr, dass der Film alles zu nett und gemütlich glattbügeln würde. Tut er aber nicht! Wie ein ,Indiana Jones' für ein jüngeres Publikum, erzählt er ein tolles Märchen voller phantastischer Abenteuer, wo bunte und exzentrische Charaktere sich abwechseln mit erschreckenden Gefahren wie einem dreiköpfigen Hund, einer Grube voller sich windender Ranken und einem zweigesichtigen Unsterblichen, der das Blut von Einhörnern trinkt. Schaurig, ja, aber nicht zu schaurig – gerade schaurig genug.“ (Roger Ebert)

City

Heaven Deutschland 2002, R: Tom Tykwer, D: Cate Blanchett, Giovanni Ribisi

„Philippa legt eine Bombe und vier Menschen sterben. Der Rauschgifthändler, dem der Anschlag galt, bleibt unverletzt. Beim Verhör verliebt sich der Carabiniere Filippo in die Mörderin. Er hilft, den Verbrecher zu töten, und begibt sich mit ihr auf eine aussichtslose Flucht. Tom Tykwers Film geht auf ein Drehbuch von Krystof Kieslowski zurück. ,Heaven' ist ein konzentriert erzählter Film, der ohne jede Effekthascherei auskommt.“ (tip) City

Henker - Der Tod hat ein Gesicht Deutschland 2002, R: Jens Becker

„Eine spannende Dokumentation, für die Regisseur Jens Becker sechs Männer vor die Kamera geholt hat, denen eines gemeinsam ist: Sie alle haben im Auftrag staatlicher Autoritäten andere Menschen getötet. In Parallelmontagen lässt Becker die Henker aus ihrem Leben berichten: von der Technik ihres Handwerks und der Bezahlung, wie sie zu ihrer Aufgabe kamen und von den Auswirkungen, die diese Tätigkeit im familiären Bereich hatte. Dass sich Becker und sein Koautor Gunnar Dedio dabei eines moralisierenden Kommentars enthalten, ist nur konsequent: Die Henker selbst sind Kommentar genug und werden vom Film doch niemals denunziert.“ (tip) Kino 46

Der Herr der Ringe – Die Gefährten USA 2001, R: Peter Jackson, D: Elijah Wood, Ian Mckellen

„Ein großer Film, ein begeisternder Film, ein mit Freude geschaffenes Stück Kino, das (basierend auf dem ersten Buch, die beiden anderen sind zu Ende gedreht und kommen in den nächsten beiden Jahren in die Kinos) Tolkiens Klassiker mit Begeisterung umarmt und die Kenner wie die Novizen mit etwas ganz Besonderem belohnt: Intelligenz und Filmkunst, die unabhängig von der blinden Treue zum geschriebenen Wort arbeitet. Inszeniert von Peter Jackson mit dem anmutigen Erfindungsreichtum, den man sich nach dessen ,Heavenly Creatures' erhoffen durfte, ist die ,Mittelerde' dieser Gefährten vibrierend lebendig. ,The Lord of the Rings' zeigt, welche Magie das Kino schaffen kann, wenn inspirierte Gefährten am Werke sind - und dabei mit unbegrenzt vielen Kesseln voller Gold arbeiten können.“ (Entertainment Weekly) CinemaxX, Cinema Hbf BHV, City

Der Himmel über Berlin Deutschland/Frankreich 1987, R: Wim Wenders, D: Bruno Ganz, Solveig Dommartin

„Ein schöngeistiges Märchen über einen Engel, der sich in eine Zirkusprinzessin verliebt. Ein himmlischer Kollege und ein Ex-Engel begleiten die schwerwiegende Menschwerdung des melancholischen Sinnsuchers. Erlesene Texte von Peter Handke, viel deutscher Tiefsinn, aber auch ein ungewöhnlicher und mutiger Film.“ (tip) Atlantis, Gondel

I

I am Sam USA 2001, R: Jessie Nelson, D: Sean Penn, Michelle Pfeiffer

„Narrensicher ist Sean Penn als geistig behinderter Vater, der vor Gericht um das Pflegerecht für seine kleine Tochter kämpft, für den Oscar nominiert worden. Doch bei aller Witzigkeit und wamrherzigen Ernsthaftigkeit ist „I am Sam“ rührseliger und verkitschter als „A Beautiful Mind“. Mit ihrer plakativen Botschaft über Vorurteile und wahre Elternliebe fliegt Regisseurin Nelson oft übers Kuckucksnest. Penns Wortwiederholungen und Zuckungen a la „Rainman“ sowie die neurotische Nervosität von Michelle Pfeifer als gestresste Star-Anwältin verstärkt Nelson noch mit hektischen Schwenks und Schnitten zwischen Doku und hipper Ästhetik.“ (Rolling Stone) CinemaxX, Lichtspielhaus DEL

Ice Age USA 2002, R: Chris Wedge

„Auf der Erde ist es bitterkalt. In Scharen flüchten Menschen und Tiere vor der drohenden Eiszeit gen Süden. Nur Mammut Manfred und sein unfreiwilliger Faultier-Kumpel Sid bleiben zurück. Als sie an einem Flussufer ein Eskimo-Baby finden, gesellt sich zu dem ungleichen Paar noch der grimmige Säbelzahntiger Diego. Nach Disney und Dreamworks hat sich mit 20th Century Fox das dritte große Hollywood-Studio am neuen ,Genre' des digitalen Animationsfilms versucht. Das Gespann aus missmutigem Manfred und stoffeligem Sid erinnert stark an ,Shrek' und dessen namenlosen Eselfreund. Allerdings ist der Humor weit weniger bissig und absurd. Bei der Entwicklung des Plots hielt man sich, der jüngeren Zielgruppe zuliebe, eher an Disneys ,Dinosaurier'-Idylle. Nichtsdestotrotz bietet ,Ice Age' turbulente Familienunterhaltung mit berauschender Optik.“ (film.de) CinemaxX, CineStar, Schauburg, CinemaxX DEL, CinemaxX OL, Passage BHV

Iris Großbritannien/USA 2001, R: Richard Eyre, D: Judy Dench, Kate Winslet, Jim Broadbent

„Eine anrührend zärtliche Krankheits- und Lebensgeschichte ohne Happy End: Drei Jahre, bis zu ihrem Tod 1999, pflegt der Literaturkritiker John Bayley seine an Alzheimer erkrankte Frau, die Schriftstellerin Iris Murdoch. Hilflos, wütend, frustriert und erschöpft muss er zusehen, wie ihr Geist verfällt. Tristesse pur? Gewiss. Aber kein violinenumsäuselter Behindertenkitsch. Richard Eyre blättert in Rückblenden warmherzige Szenen einer Ehe auf, in der zwei gegensätzliche Charaktere – Iris dominant und impulsiv, John ein stotternder Kauz, der nicht eben die Welt entflammt – zur Ruhe kommen. Umso mehr Wehmut löst das tragische Finale aus. Den Oscar gewann übrigens diesmal der Gesunde: Jim Broadbent als gealterter John Bayley“. (Cinema) Cinema, Casablanca OL

J

Jazz Seen Deutschland 2001, R: Julian Benedikt

„Eine Hommage an den Fotografen William Claxton, der zur hitzigen Bebop-Zeit den Musikern den Schweiß von der Stirn tupfte und mit seinen Fotos - wie der sensiblen Inszenierung von Chet Baker - maßgeblich Anteil daran hatte, dass man sich Jazz immer cool gestylt in Schwarzweiß vorstellt. Auch Prominenz wie Burt Bacharach, Dennis Hopper und Helmut Newton kommt zu Wort, Till Brönner hat die passende Musik nachempfunden.“ (taz) Schauburg

Jimmy Neutron – Der mutige Erfinder USA 2001, R: John A. Davis

„Jimmys Grußbotschaft ins All gerät an die falsche Adresse. Dummerweise erfahren nämlich nicht freundliche, hoch entwickelte Kulturen von der Existenz der Menschheit, sondern glibberige Fieslinge. Die reisen kurzerhand zur Erde und entführen sämtliche Erwachsenen aus Jimmys Heimatstadt, um sie auf ihrem Planeten einem gefräßigen Riesenhuhn zu opfern. Leider ist das Drehbuch dieses computergenerierten Animationsfilms allzu offensichtlich darauf ausgerichtet, die ganze Familie anzusprechen – was gründlich misslingt, denn der Film bedient seine Zielgruppen nicht Generationen übergreifend, sondern im Wechsel: Mal gibt's kindgerechte Szenen für die Kleinen, mal Anspielungen auf Science-Fiction-Klassiker für die Großen.“ (tip) CinemaxX, CinemaxX OL, CinemaxX DEL, CineStar

K

Kate & Leopold USA 2001, R: James Magold, D: Meg Ryan, Hugh Jackman

„Durch ein temporäres Zeitloch schlüpft Herzog Leopold zufällig vom Jahr 1876 direkt ins New York der Gegenwart. Dort staunt er mächtig über die modernen Errungenschaften der Menschheit. Besonders interessiert er sich jedoch für die allein stehende Karrierefrau Kate. Anders als in „Die Zeitritter“ oder „Zurück in die Zukunft“ geht es hier weder um Eingewöhnung noch um die Gefährdung des Raum-Zeit-Kontinuums. Nicht wenn Meg Ryan mit im Spiel ist. „Kate & Leopold“ ist einzig und allein ein romantisches Märchen fürs Herz.“ (film.de) CinemaxX, CinemaxX DEL, CinemaxX OL, CineStar, Apollo BHV

Die Königin der Verdammten USA 2001, R: Michael Rymer, D: Aaliyah, Stuart Townsend

„Zu durchschnittlich scheußlichen Nu-Hardrock-Klängen kann man dem eitlen Teenageridolvampir Lestrat, der Godmother of Evil (Aaliyah), einer properen Vampirforscherin und ihrer lieben Vampirtante (Lena Olin) dabei zugucken, wie sie mit dem Bösen flirten, das Böse bekämpfen, Hardrock-Konzerte geben und matrixmäßig durch die Luft wirbeln. Hin und wieder entschädigt der sympathische Trash-Faktor auch für die wie von einem Foto-Lovestory-Redakteur inszenierten Schauspieler. Aber man muss heutzutage schon etwas mehr Blut saugen, um ein richtig schönes Splatter-Teenager-Horror-Movie hinzuklatschen.“ (tip) City

M

The Majestic USA 2001, R: Frank Darabont, D: Jim Carrey, Martin Landau

Jim Carrey spielt einen Drehbuchautor, der 1951 plötzlich zum Opfer von McCarthys Hexenjagd wird, nach einem Unfall sein Gedächtnis verliert und in einer Frank-Capra-Idylle wieder aufwacht. Ein kleiner kalifornischer Küstenort (die archetypische Hollywood-Filmstadt) adoptiert ihn, weil man ihn für einen im zweiten Weltkrieg verlorenen Soldaten hält. Die verlorene Seele findet hier neuen Lebensmut, um dann in einer flammenden Rede die uramerikanischen Tugenden zu verteidigen. Bei Capra hätten Gary Cooper oder James Stuart diesen Helden verkörpert, deren Schuhe kann Carey natürlich nicht ausfüllen, aber er macht seine Sache erstaunlich gut. Regisseur Frank Darabont malt hier ein großes, nostalgisches Bild, und die heimliche Hauptrolle spielt die kleine Stadt. Die Gebäude sind sorgfältig rekonstruiert, viele Details lassen die Kulissen extrem glaubwürdig erscheinen: So ähnlich müssen sich die Amerikaner den Himmel vorstellen. (hip) CinemaxX, CinemaxX OL Memento USA 2000, R: Christopher Nolan, D: Guy Pearce, Carrie-Anne Moss

„Konsequent zwingt uns Regisseur Christopher Nolan in den defekten Kopf seines Helden: Leonard Shelby hat gerade einen Menschen erschossen, aber weder er noch wir wissen, warum. Wir wissen es nicht, weil der Film gerade angefangen hat. Er weiß es nicht, weil sein Kurzzeitgedächtnis nicht existiert. Ein Meisterwerk, angesiedelt irgendwo zwischen Film noir und Erkenntnistheorie.“ (tip) City, Lichtspielhaus DEL Mondscheintarif Deutschland 2001, R: Ralf Huettner, D: Gruschenka Stevens, Jasmin Tabatabai

„Beziehungskomödie der schlimmsten Sorte mit klischeehaften Figuren, die immer wieder eine Frage variiert (ruft er sie an?) und weder originelle noch amüsante oder gar neue Antworten findet.“ (filmdienst) City

Monsoon Wedding Indien 2001, R: Mira Nair, D: Naseeruddin Shah, Lillete Dubey

„Satajit Ray trifft auf Robert Altman, so lässt sich Mira Nairs diesjähriger Venedig-Sieger in wenigen Worten recht treffend subsumieren. Nair, hierzulande dem Arthouse-Publikum durch Filme wie 'Salaam Bombay!' oder 'Mississippi Masala' wohlbekannt, schildert in ihrer in Neu Delhi angesiedelten Tragikomödie die turbulenten Geschehnisse rund um eine Mittelklasse-Hochzeit. Dabei treffen Tradition und Moderne, Hollywood und Bollywood, Gucci und Saris mit geballter Wucht aufeinander, was ebenso spaßige wie ernste Folgen nach sich zieht. Kunst und Kommerz gehen dabei eine wunderbare Ehe ein.“ (Blickpunkt:Film) Filmstudio

Die Monster AG USA 2001, R: Peter Docter, Lee Unkrich, David Silverman

„Neuster Streich der Pixar Studios, die schon mit ,Toy Story' Zeichentrick-Geschichte geschrieben haben. Ihre amüsante, gutmütige (Kuschel-)Monstergeschichte verteilt satirische Seitenhiebe auf Leistungsgesellschft und Großkonzerne und konzentriert sich auf ein turbulentes Katz-und-Maus-Spiel zwischen guten und bösen Monstern. Temporeiches Highlight ist eine Verfolgungsjagd über das Türenfließband.“ (Blickpunkt:Film) Cinestar, Cinema Hbf BHV, City (auch OV)

Monsters Inc. USA 2001, R: Peter Docter, Lee Unkrich, David Silverman / Originalfassung ohne Untertitel

Originaltitel und -fassung von ,Die Monster A.G'. Kurzlob siehe dort. City

Montecristo USA/Großbritannien 2002, R: Kevin Reynolds, D: Richard Harris, Guy Pearce

„Wäre die Geschichte vom Grafen von Montecristo eine Neuerfindung, müssten einem vor lauter Zufällen die Nackenhaare zu Berge stehen. Da wird ein herzensguter Analphabet unschuldig verhaftet und trifft in seinem dunklen Kerker nicht nur auf einen allwissenden Mentor, nein, nach einer abenteuerlichen Flucht kommt er auch noch zu grenzenlosem Reichtum. Über allem schwebt ein Wust aus Liebe, Hass und Frömmigkeit. Aber die Geschichte ist nicht neu. Basierend auf dem Klassiker von Alexandre Dumas schuf „Robin Hood“-Regisseur Kevin Reynolds eine Neuauflage mit sichtbar viel Liebe zum Detail. Optisch schön und inhaltlich leicht verdaulich, sollte es Montecristo schaffen, auch ein junges Publikum für den Klassiker zu begeistern.“ (film.de) CineStar, CinemaxX DEL

Mulholland Drive USA/Frankreich 2001, R: David Lynch, D: Naomi Watts, Laura Elena Harring

„Der Film ist eine surrealistische Traumlandschaft in Form eines Film Noir aus Hollywood, und je weniger Sinn er macht, desto weniger können wir aufhören, hinzusehen. Der Film wirkt hypnotisch; wir werden mitgetrieben, als würde eins zum anderen führen - aber nichts führt irgendwohin, und dies sogar bevor die Charaktere beginnen sich aufzulösen und neu zusammenzusetzen wie in ein Kaleidoskop gefangenes Fleisch.“ (Roger Ebert) City

N

Nachtjäger Deutschland 1988, R: Johann Feindt

„Nicht erst seit dem Geiseldrama von Gladbeck gelten die Journalisten einiger Medien als skrupellos und blutlüstern. Doch trotz dieser belastenden Vorgeschichte verhält sich Johann Feindt in ,Nachtjäger“, einer Dokumentation über die Arbeit von Boulevard-Journalisten, wohltuend neutral. Statt zu kommentieren und zu analysieren, hat er sich an die Fersen einiger Reporter des Kölner ,Express' und des ,Stadtanzeigers' geheftet. Der Zuschauer erlebt authentische Ausschnitte aus dem Alltag der Reporter. Eigentlich, so zeigt der Film, entspricht der Beruf des Sensationsreporters nur in wenigen Punkten den bestehenden Klischees, und es muss schrecklich sein, bei den Tragödien des Alltags der – persönlich hilflose – Repräsentant einer nach Sensationen geiferden Masse zu sein.“ (tip) Kino 46

Nirgendwo in Afrika Deutschland 2001, R: Caroline Link, D: Juliane Köhler, Matthias Habich

„Ein jüdischer Anwalt übernimmt 1938 die Stelle eines Verwalters auf einer verwahrlosten Farm in Kenia. Während sich seine Frau nur allmählich an die unbequemen Lebensumstände gewöhnen kann, blüht die schüchterne Tochter schnell auf. Der einfühlsam inszenierte, ausgesprochen unterhaltsame Film profitiert von wohltemperierten Landschaftsaufnahmen, flotter Dramaturgie, einfühlsamer Musik und einer entschlossenen Kamera- und Schnittführung.“ (filmdienst) City

Nomaden der Lüfte Frankreich/Deutschland/Spanien/Italien 2001, R: Jacques Perrin, Jacques Cluzaud, Michel Debats

„'Das Geheimnis der Zugvögel' – so der Untertitel des Films – ist eine luftige Weltreise. Und wir fliegen fast hundert Minuten mit hoch über den Wolken. Dabei sind wir immer auf Flughöhe mit dem Vogelschwarm, das Gefieder zum Anfassen nah. Dabei ist der Trick von Perrins ungewöhnlichen Nahaufnahmen so banal wie natürlich: Die Hauptdarsteller wurden in einer Vogelschule von Hand aufgezogen, die Ersatzeltern der Vögel waren die Kameraleute und Piloten eines Ultraleichtflugzeugs. Doch davon ist im Film nichts zu sehen. Der Mensch tritt hier gänzlich in den Hintergrund, was wohl die Voraussetzung dafür ist, sich als Mitglied eines Vogelzugs zu fühlen. Das gelingt in vielen guten Momenten auch. Dennoch ist es schade, dass so gut wie nichts kommentiert wird.“ (taz) Atlantis

O

The Others USA/Großbritannien 2001, R: Alejandro Ameábr, D: Nicole Kidman, Christopher Eccleston

„An klassischen Vorgaben orientierter düsterer Thriller, dessen vermeintlich vorhersehbare Geschichte in dem Augenblick umschlägt, als man alles begriffen zu haben glaubt. Verhalten inszeniert, da es weniger um Effekte als um eine klaustrophobische Grundstimmung und tiefe Trauer geht.“ (filmdienst) City

P

Panic Room USA 2002, R: David Fincher, D: Jodie Foster, Forest Whitaker

„Jodie Foster und ihre Teenager-Tochter ziehen in ein Sandsteinhaus in Manhattan, das einen „Panik Raum“ hat: eine Kammer, die sicher gegen Eindringlinge barrikadiert werden kann. In ihrer ersten Nacht werden sie von den Einbrechern Forest Whitaker, Dwight Yoakm und Jared Leto heimgesucht. Whitaker weiß genau, wie der Raum funktioniert, weil er selber ihn mitkonstruierte, „damit solche Leute wie wir nicht hineinkommen“. Der Thriller, der weder schummelt noch logische Lücken hat, wird zu einem tödlichen Schachspiel, in dem das Brett und alle Figuren immer gut zu sehen sind, beide Seiten die Regeln kennen und der bessere Stratege gewinnen wird.“ CinemaxX DEL, CinemaxX, CinemaxX OL, Cinestar

Przedwieosnie (Vorfrühling) Polen 2001, R: Filip Bajon, D: Mateusz Damiecki, Krystina Janda / Originalfassung mit englischen Untertiteln

„Aus der Perspektive des jungen Cezary Baryka wird die bedeutsame polnische Epoche aufgearbeitet, als nach 170 Jahren Teilung Polen 1918 wieder zum Staat wurde. Die von Stefan Zeromski geschaffene Romanfigur Baryka wurde in Polen zum Symbol junger Menschen, die - zwischen widersprüchlichen Meinungen und Ideen zerrissen - versuchen, ihren Lebensweg zu finden und eine „bessere Welt“ zu bauen.“ (Kommunalkino) Kino 46

R

Resident Evil Großbritannien/Deutschland 2002, R: Paul Anderson, D: Milla Jovovich, Heike Makatsch

„In einem geheimen, unterirdischen Forschungslabor wird ein tödlicher Virus freigesetzt. Schlagartig infiziert er die gesamte Belegschaft und verwandelt sie in seelenlose Monster. Mit Mädchenmacht auf Zombiejagd! Egal ob auf der guten oder der bösen Seite. Hier haben eindeutig die Frauen das Sagen. Aber die Schockelemente sind zu plump, die Special Effects zu offensichtlich an Klassiker wie ,Cube' angelehnt und die Sprüche zu platt.“ (film.de) City

Die Royal Tenenbaums USA 2001, R: Wes Anderson, D: Gene Hackman, Ben Stiller, Anjelica Huston

Die US-Amerikaner hätten so gerne eine königliche Familie, deshalb sind die Kennedys und ,Dallas' dort so beliebt. Auch die Tenenbaums sind solche ,Buddenbrooks' Amerikas, nur ihre besten Zeiten sind schon vergangen. In den 70er Jahren waren alle drei Sprösslinge der Familie Wunderkinder: Chas war mit 15 ein Immobilienmogul, Margot schrieb mit 12 erfolgreiche Theaterstücke, Richie war jüngster Tennis-Champion aller Zeiten. Doch der Vater ist ein Filou, und als er von der Familie verstoßen wurde, ging es mit dieser bergab. Nun will Vater Royal mit allen Tricks wieder an den Busen der Familie, doch den hat Mamma Anjelica Huston, die hier ähnlich matriarchisch herrscht wie schon über die ,Adams Family'. ,Die Royal Tenenbaums' ist eine melancholische Komödie, bei der man nie genau weiß, was man von den Filmfiguren halten soll. Sie sind einerseits hochneurotische Witzfiguren, aber andererseits werden ihre Persönlicheiten doch so komplex gezeichnet, dass man sie trotz aller Macken ernstnehmen und mögen muss. ,Die Royal Tenenbaums' ist ein Ensemblefilm voller Stars, die durchweg inspiriert spielen, doch der Knaller des Films ist Gene Hackman. Er ist zugleich unausstehlich und charmant, ein Rüpel und anrührend traurig, er tut Unverzeihliches und man hat ihm schon in der nächsten Szene vergeben. (hip) Cinema

S

Die Scherben in Friesland Deutschland 1974/78, R: Egon Bunne

„In seiner 45-minütigen Dokumentation ,Scherben in Friesland' öffnet Egon Bunne erstmals sein Archiv von selbst gedrehten Super-8-Filmen aus den Jahren 1974 bis 1978 und gewährt uns einen sentimental-lakonischen Rückblick auf das Privatleben von Deutschlands wichtigster Politrockband ,Ton Steine Scherben'. Bunne, damals für vier Jahre selbst Mitglied der Scherben, porträtiert liebevoll seine einstigen Mitbewohner in einer Landkommune, deren Träume sich nur schwer bis überhaupt nicht mit der politischen Entwicklung der damaligen Bundesrepublik in Einklang bringen ließen.“ (Oliver Held) Kino 46

Schiffsmeldungen USA 2001, R: Lasse Hallström, D: Kevin Spacey, Julianne Moore, Judi Dench

„Nach dem Unfalltod seiner attraktiven, aber an ihm und Tochter Bunny desinteressierten Frau ist Quolye wieder der scheue Einzelgänger, der überall unbeachtet bleibt. Als seine Tante ihn nach Neufundland zu den Wurzeln seiner Vorfahren mitnimmt, entwickelt der zeitlebens Gedemütigte erstmals Selbstachtung, Freundschaft und das Gefühl, geliebt zu werden. Wie ,Chocolat' ist auch ,Schiffsmeldungen' eine gediegene Literaturverfilmung (des Romans von E. Annie Proulx), die mit ausgesuchter Besetzung und filmischer Reife gut unterhält, aber ohne wirkliche dramatische Intensität an der Oberfläche ihrer Themen bleibt. Größte Pluspunkte sind der Schauplatz Neufundland, sprachliches Niveau und ein Humor, der Schwermut nicht aufkommen lässt.“ (Blickpunkt:Film) Filmstudio, CinemaxX OL (OV), CinemaxX (OmU)

The Scorpion King USA 2002, R: Charles „Chuck“ Russell, D: Dwayne „The Rock“ Johnson, Michael Clarke Duncan

„Spinoff von 'die Mumie kehrt zurück', in der der von WWF-Wrestlingstar Dwayne 'The Rock' Johnson gespielte Skorpionkönig vorgestellt wurde. Nun ist dem Muskelprotz von Chuck Russell ('Eraser') ein eigenes Abenteuerspektakel auf den Leib geschneidert worden, das wie eine Cartoonversion von 'Conan' wirkt, aber für die Actiongemeinde allemal ausreichend Spektakel bereit hält.“ (Blickpunkt:Film) CinemaxX DEL, CineStar

Seitensprünge in New York USA 2000, R: Edward Burns, D: Edward Burns, Heather Graham

„Was Sie schon immer über Sex wissen wollten, aber bisher nicht zu fragen wagten, verrät Edward Burns ('She's the One') in seinem New Yorker Beziehungsreigen im Woody-Allen-Stil. In schönster Stadtneurotiker-Tradition skizziert der geborene New Yorker Burns sein Sechseck zwischen Geilsein und Geborgenheit, Beziehungsschlendrian und Bindungsangst, Midlife-Crisis und Misstrauen - humorig als Dokumentation getarnt, in der die Protagonisten einem imaginären Interviewer Auskunft geben. Burns' vierter Film ist vor allen eins: eine sehenswerte Liebeserklärung an New York.“ (Cinema) Cinema

Showtime USA 2002, R: Tom Dey, D: Robert de Niro, Eddie Murphy, Rene Russo

„Als dem Einzelgänger-Cop Mitch ein Job danebengeht, weil ihm der ebenso tapsige wie mediengeile Kollege Trey und ein Kamerateam dazwischenkommen, feuert er eine Kugel in Richtung Kamera – und wird mit einem Schlag zur Berühmtheit. Eine TV-Produzentin will daraus Kapital schlagen und überredet Mitchs Vorgesetzten, ihn in den Mittelpunkt einer TV-Show zu stellen – mit Trey als Kollegen! Im Stil von ,Auf die harte Tour' vermischt ,Shang-High-Noon'-Regisseur Tom Dey gut gelaunte Krimiaction mit bissiger Mediensatire und lässt Robert de Niro und Eddie Murphy als höchst ungleiche Comedypaarung aufeinander losgehen.“ (Blickpunkt:Film) Cinestar, City

Soweit die Füße tragen Deutschland 2001, R: Hardy Martins, D: Bernhard Bettermann, Michael Mendl

„Neuverfilmung des Erfolgsromans von Martin Bauer, der die Flucht eines deutschen Werhmachtsoffiziers aus ostsibirischen Bleiwerken nach Deutschland beschreibt. Ohne jede künstlerische Intention entstandene Zeitreise in den kalten Krieg, fast schon bestürzend in seiner Plattheit.“ (tip) City

Spider-Man USA 2002, R: Sam Raimi, D: Tobey Maguire, Kirsten Dunst

„Ein Action-Blockbuster, der seine Efekte gar nicht nötig hat: Sam Raimi erzählt die Comic-Mär eines schüchternen Schülers, der zum Helden mutiert, als eine Geschichte von Erwachsenwerden und erster Liebe - wunderbar stimmungsvoll und packend.“ (Der Spiegel) Aladin BHV, CinemaxX, CinemaxX DEL, CinemaxX OL, CineStar, Lichtspielhaus DEL

Star Wars: Episode II George Lucas, D: Ewan McGregor, Natalie Portman

„Wieder geht es um den ewigen Kampf im All zwischen Gut und Böse, wieder zücken die Jedi-Ritter ihre Lichtsäbel, wieder kommt der tuntige Roboter C-3PO unter die Räder, wieder werden Schauspieler zu Statisten degradiert, und am Ende wird Lucas wieder um ein paar hundert Millionen reicher sein. Doch Überraschungen oder gar neues Material für Parodien bietet diese ,Krieg der Sterne'-Folge kaum. Denn Lucas bedient sich hier vor allem aus den Fundus, den er und seine Epigonen selbst geschaffen haben, und so hat er quasi sein eigenes Werk geklont und für den ,Angriff der Klonkrieger' die besten Sequenzen recycelt.“ (Der Spiegel) Schauburg, CinemaxX, CineStar CinemaxX DEL, CinemaxX OL, Lichtspielhaus DEL, Wall-Lichtspiele OL, Aladin BHV, CineStar / CinemaxX auch Originalfassung ohne Untertitel

Der Stellvertreter Frankreich 2002, R: Costa-Gavras, D: Ulrich Tukur, Mathieu Kassowitz

"Der Film beruht auf Rolf Hochhuths 1963 uraufgeführtem Theaterstück und rennt mit antiklerikalem Furor und über dreißig Jahren Verspätung offene Kirchentüren ein. Polit-Filmer Costa-Gavras ( ,Z', ,Missing') inszeniert den Kampf einiger Aufrechter gegen die weit gehende Ignoranz des Vatikans angesichts der Judenverfolgung im Dritten Reich mit der etwas penetranten Selbstgewissheit, voll und ganz die gerechte Aufklärung fremder Schuld zu repräsentieren. Ulrich Tukur nimmt es als SS-Offizier, der nicht einfach zum Handlanger der Vernichtung werden will, in einer der wenigen ambivalenten Rollen des Stücks mutig mit der schematischen Vorlage auf. Doch es hilft nicht. Hochhuth kommt vor dem Fall.“ (Der Spiegel) Gondel, Casablanca OL

T

Tanguy - Der Nesthocker Frankreich 2001, R: Etienne Chatiliez, D: Sabine Azéma, André Dussolier

"Tanguy ist ein frecher Kotzbrocken hinter der Fassade des weltgewandt-freundlichen Menschen. Während Freundin oder Eine-Nacht-Liebschaften abhauen können, haben seine Eltern einen schweren Stand: denn der 29-Jährige denkt gar nicht daran, von zu Hause auszuziehen - bis Mama und Papa dem missratenen Filius den Krieg erklären. Nach seinem charmanten Komödienhit ,Das Glück liegt in der Wiese' legt Etienne Chatiliez diese schwarze Komödie nach, in der hochgehaltene Familienwerte eine verschmitze Breitseite abbekommen. Erneut glänzt Sabine Azéma in einer Hauptrolle als allergisch auf den Sohnemann reagierende Mama.“ (Blickpunkt:Film) Filmstudio, Casablance OL

Der Traum ist aus - Die Erben der Scherben Deutschland 2000, R: Christoph Schuch

„Christoph Schuchs Dokumentarfilm über Rio Reiser und seine Politrockband ,Ton Steine Scherben' ist weniger TSS-Historie oder Konzertfilm, sondern untersucht vor allem die Frage nach der politschen Funktion von Musik. Seine Spurensuche bei Überlebenden und Freunden mit dazwischen montierten symbolischen Landschafts- und Industrieaufnahmen geht auf die Lage der heutigen Musikszene ein.“ (Blickpunkt:Film) Kino 46

Das Tribunal USA 2001, R: Gregory Hoblit, D: Bruce Willism, Colin Farrell

„Nach einem rassistischen Vorfall in den eigenen Reihen stellen amerikanische Gefangene in einem deutschen Lager einen schwarzen Offizier vors Kriegsgericht. Die Frage, wie die U.S. Army im Zweiten Weltkrieg mit ihren schwarzen Soldaten umgegangen ist, geht dabei vorzeitig im genretypischen Heldengetümel verloren.“ (Der Spiegel) CinemaxX

V

Vanilla Sky USA 2001, R: Cameron Crowe, D: Tom Cruise, Penélope Cruz

„Obwohl sich das amerikanische Remake von ,Open Your Eyes' strikt an der Szenenfolge des Originals orientiert, entstand ein völlig anderer Film: Regisseur Cameron Crowe sucht in der rätselhaften, auf verschiedenen Realitätsebenen erzählten Geschichte vom reichen Verleger Davis Amens, der durch einen Unfall sein Gesicht und sein Selbstbewusstsein verliert, weniger die Brüche als vielmehr die Kontinuität - der Film verliebt sich in seine Figuren und findet eine mögliche Liebesgeschichte.“ (tip) City, auch in der Originalfassung ohne Untertitel, Wall-Lichtspiele OL

Vaya Con Dios Deutschland 2002, R: Zoltan Spirandelli, D: Daniel Brühl, Chiara Schoras, Michael Gwisdek

„Drei Cantorianer-Mönche müssen ihre Brandenburger Abtei verlassen, weil es ihr an Nachwuchs und Geld mangelt. Sie machen sich auf die lange Reise in die Toskana zum letzten noch verbliebenen Cantorianer-Kloster. Doch der Weg dorthin ist mit irdischen Verlockungen gepflastert. Komödiantisches Roadmovie, bei dem Erstlingsregisseur Zoltan Spirandelli vor allem auf den Zusammenprall von klösterlicher Askese auf irdische Vergnügungssucht und die daraus resultiernden absurd-komischen Momente setzt. Der Soundtrack aus meditativer Chormusik nimmt gefangen und setzt ebenfalls einen Kontrapunkt zur hektischen Betriebsamkeit außerhalb der Klostermauern.“ (Blickpunkt: Film) Atlantis, Lichtspielhaus DEL

Verbrechen verführt Großbritannien/USA 2001, R: Mel Smith, D: Minnie Diver, Mary McCormack

„Wie es Kim Fullers Drehbuch so will, hören Shannon und Francis in einer besoffenen Nacht über eine Abhöranlage zufällig mit, wie Gangster in der Nähe eine Bank überfallen. Und beschließen hernach, sich erpressermäßig in die Gaunerszenerie einzumischen. Natürlich finden die Bankräuber das indiskutabel, und so tänzeln die Londoner Chicks zwischen Verbrechern, Polizei und eigener Courage in einem Slapstick-und-Sprüche-Konglomerat hin und her. Britische Komödie eben.“ (tip) CineStar

40 Tage und 40 Nächte USA 2002, R: Michael Lehmann, D: Josh Hartnett, Shanny Sossamon

„Ihren Titel verdankt die Komödie der Wette, die ein Webdesigner gegen die eigene Libido hält, nach dem ihn seine Freundin verlassen hat und die ewigen One-Night-Stands einen schalen Nachgeschmack bekommen haben. Aber selbst wenn man so schmuck wie Josh Harnett aussieht und die Welt einzig von silikonbewehrten Sirenen bevölkert scheint, bleibt das komische Potential dieses Zölibats doch sehr begrenzt. Das Delirium seines Helden inspirierte Lehmann dann auch zu wenig mehr als den handelsüblichen Slapstick-Einlagen - und der Erkenntnis, dass in jeder amerikanischen Sexkomödie gefälligst ein romantisches Herz zu schlagen hat.“ (tip) CinemaxX, CineStar, Apollo BHV, CinemaxX DEL, CinemaxX OL, Lichtspielhaus DEL

W

Was nicht passt wird passend gemacht Deutschland 2002, R: Peter Thorweald, D: Ralf Richter, Willi Thomwarth

„Auf der Baustelle der Ruhrpottmalocher Horst, Kalle und Kümmel gibt's keinen Schnickschnack. Egal ob Bretter, Kellerverschalung oder der tote polnische Schwarzarbeiter, der in einer Zementgrube verschwindet: Was nicht passt, wird mit der Kreissäge ganz schnell passend gemacht. Die Helden dieser Lowlife-Komödie sind Brüder im Geiste von Thorwalds Erfolg ,Bang Boom Bang': statt kiffend auf dem Sofa sitzen sie saufend im Bauwagen, sind aber genauso skurril, lustig und liebenswert.“ (tip) City

Was tun, wenn's brennt? Deutschland 2001, R: Georg Schnitzler, D: Till Schweiger, Klaus Löwitsch

„Versprengte Berliner Ex-Hausbesetzer finden nach 13 Jahren wieder zusammen und entdecken aufs Neue, wie lustig Widerstand sein kann. Rebellenattitüde mit Till Schweiger (als Anarcho) und flottem Jeansreklame-Rock.“ (Der Spiegel) City

Wiedersehen auf Bullerbü Schweden 1961/62, R: Olle Hellbom, D: Kaj Andrson, Jan Erik Husbom

„Weitere amüsante und unbeschwerte Episoden der Lindgren-Erzählungsreihe ,Die Kinder von Bullerbü', mit denen eine heitere und idyllische ,Gegenwelt' voller Harmonie geschaffen wird.“ (Lexikon des internationalen Films) City

Y

Young Collection

Der 20. Kurzfilmwettbewerb des Filmbüro Bremen. Sehr schön ist dabei die Tradition, dass die beiden Sieger sich die Einnahmen der Kinokasse teilen dürfen. Kino 46