CargoLifter hofft auf Aufwind

Nach der Zahlungsunfähigkeit setzt der Luftschiffbauer immer noch auf Finanzspritzen

BERLIN taz ■ Der Countdown läuft. Drei Wochen hat der Luftschiffbauer CargoLifter Zeit, Geld aufzutreiben. Dann muss Vorstandschef Carl von Gablenz Insolvenz beantragen, wenn er sich nicht wegen Konkursverschleppung strafbar machen will. Seit Dienstagabend ist das Unternehmen zahlungsunfähig – die Maigehälter der 498 Beschäftigten wurden nicht ausgezahlt.

Die Geschäftsleitung setzt weiter auf Verhandlungen mit „Investoren, Banken und dem Land Brandenburg“. Dabei konnte eine Ausfallbürgschaft des Landes bislang schon nicht gezogen werden, weil ein schlüssiges Konzept fehlt und keine Bank mitmachen will. Rund 100 Aktionäre versuchen nun, selbst 7 Millionen Euro für eine Zwischenfinanzierung zu organisieren. Die Belegschaft glaubt jedoch „nicht an eine einfache Lösung“, wie Betriebsrat Manfred Flörsch der taz sagte. Die Unternehmensleitung habe einen Fehler gemacht,als sie das große Luftschiff CL 160 auf Eis gelegt hatte, um sich auf den Bau des Ballons CL 75 zu konzentrieren. Nun sei es „unverantwortlich, die 3-Wochen-Frist abzuwarten“. Eine Insolvenz sei nicht der schlechteste Weg. Konzepte, die auf den Erhalt des „Technologiestandortes Brand“ setzten, lägen jedenfalls vor. BW