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Max Rostock

Max Rostock, SS-Gruppenführer und Mitglied des Sicherheitsdienstes im mittelböhmischen Kladno, stand am 10. Juni 1942 auf dem Dorfplatz von Lidice, als der Befehl zur Vernichtung des Ortes gegeben wurde. Beteiligt war er u. a. an der Erschießung der 173 Männer.

1952 wurde Rostock als einer der Mittäter von Lidice in Prag zum Tode verurteilt. Doch das Urteil wurde nie vollstreckt – im Gegenteil. 1953 wurde er vom tschechoslowakischen Präsidenten zu lebenslanger Haft begnadigt. 1960 wurde er in die Bundesrepublik abgeschoben.

Aus Archiven geht hervor, dass Rostock als Agent der tschechoslowakischen Staatssicherheit angeworben worden war. In den 60er-Jahren sandte er tatsächlich Berichte. Warum Rostock und weitere Naziverbrecher in den 50er-Jahren begnadigt wurden, ist unklar. Eine Theorie besagt, dass die Begnadigungen auf Geheiß Moskaus geschahen, das an einer Verbesserung der Beziehungen zur Bundesrepublik interessiert war. KB