Trachtentanz und Tortenschlacht

Um den wenig sonnenverwöhnten Hanseaten das museale Sommerprogramm schmackhaft zu machen, müssen sich die Museen einiges einfallen lassen. Die meisten Veranstaltungen finden allerdings im Saale statt

Museumsbesucher sind wetterfühlig: Je nach Witterung „schwanken die Besucherzahlen zwischen 300 und 3000 pro Tag“, sagt Margit Tabel-Gerster, Pressesprecherin des Museums für Kunst und Gewerbe. Ist es warm und sonnig, ließen sich die Menschen eben schwer in geschlossene Räume locken. Da müssen schon Attraktionen geboten werden – wie zum Beispiel Ende Mai. Weit über 30.000 Besucher verzeichnete die „Lange Nacht der Museen“, trotz der für Hamburger Verhältnisse erstaunlich lauen Frühlingsluft.

Kultur und draußen? Ein Blick ins museale Sommerprogramm zeigt: Es gibt durchaus attraktive Sonderausstellungen, Workshops, Aktionstage .... Einziger Nachteil: Die meisten Veranstaltungen finden im Saale statt. Die 20 jungen Modedesigner etwa präsentieren ihre Entwürfe bis zum 7. Juli im Museum für Kunst und Gewerbe. Doch aus Geldmangel und Arbeitsüberlastung beschränken sich manche Museen auch auf ihre konventionellen Ausstellungen – und die lassen sich an kühlen Regentagen genauso genießen.

Da weiß das Altonaer Museum besser, wie es die Hanseaten locken kann. Im Rieck Haus, der Außenstelle des Museums, wird am 22. und 23. Juni jeweils ab 10 Uhr wieder das Erdbeerfest gefeiert – mit der größten Auswahl an Erdbeertorten in ganz Hamburg. Das Trachtentanz-Treffen Mitte Juli findet zwar im Konzertsaal statt, doch das vergangene Jahr hat gezeigt: Wenn das Angebot attraktiv ist, lassen die Hamburger auch mal das Grillfest sausen. Darauf setzt auch das Museum der Arbeit und lädt zu Open-Air-Konzerten in seinen Innenhof: Am 6. Juli um 20 Uhr zur „Sommernacht der Filmmusik“, am 7. Juli gibt es um 11 Uhr „Filmmusik für die ganze Familie“.

Und wie lockt man Kinder? Die Kunsthalle beispielsweise organisiert Exkursionen in den Botanischen Garten. Das Helms-Museum bietet anlässlich der Ausstellung „Tiere der Eiszeit“, ein spannendes Begleitprogramm an: Feuermachen auf Steinzeitart gehört dazu oder das Zubereiten eines Rentiersteaks. Kindergeburtstage organisieren übrigens fast alle Hamburger Museen: Im Museum für Hamburgische Geschichte beispielsweise kann sich die Festgesellschaft auf die Suche nach Störtebekers Schatz begeben oder sie startet zur Piratenjagd .

Helene Bubrowski

Infos über alle Veranstaltungen beim Museumsdienst ☎ 42824 325 oder www.museumsdienst.hamburg.de