Die Post geht ab

Wieder Warnstreiks bei Post und der Telekom im Norden. Zehntausende Briefe blieben liegen und kein T-Service

In Hamburg und Schleswig-Holstein sind viele Haushalte gestern ohne Post geblieben. Grund: Die Gewerkschaft ver.di hat in der Tarifauseinandersetzung bei der Deutschen Post zum zweiten Mal in wenigen Tagen 700 Beschäftigte zum Warnstreik in den Briefverteilungszentren in Hamburg sowie den Zustell-Stützpunkten in Kiel und Itzehoe aufgerufen, um auf die zentralen Verhandlungen Druck auszuüben. Zehntausende Briefe blieben liegen.

Auch die Telekom ist inzwischen in die Streiks einbezogen worden. Mit Beginn der Frühschicht traten gestern Morgen 350 Service-TechnikerInnen in Hamburg für die Dauer einer Schicht in den Ausstand. Der Kundenservice wurde erheblich beeinträchtigt. Auch die Mitarbeiter des Unternehmensbereichs Technik-Netze sowie die Beschäftigten des T-Punkt in der Hamburger City beteiligten sich an den Streikmaßnahmen. 400 Telekom-MitarbeiterInnen versammelten sich im Verlauf der Aktionen zu einer Protestkundgebung vor dem T-Punkt-Laden.

Ver.di fordert für die Post, die gerade die Dividende um 37 Prozent angehoben hat, und für die Telekom 6,5 Prozent mehr Lohn und möchte zudem bei der Telekom die Entlassung von 12.000 Beschäftigten verhindern. MS