Ulm wird Meister

Freiburg fällt in der Solarbundesliga wieder auf den zweiten Platz zurück. Ulm ist jetzt Hauptstadt

FREIBURG taz ■ Freiburg droht eine neuerliche Niederlage. Diesmal sogar eine Heimniederlage. Am letzten Juniwochenende wird auf der Fachmesse Intersolar der Sieger der Solarbundesliga gekürt. Die Messe findet in Freiburg statt. Und die südbadische Universitätsstadt ist aktueller Titelträger. Nicht aber aktueller Tabellenführer. Ulm hat sich nämlich gerade knapp auf die Führungsposition geschoben.

In der Solarbundesliga wird kontinuierlich die Menge der installierten Solaranlagen aller deutschen Städte erfasst. Im Januar hatte Freiburg in der Wertung der Großstädte die Liga angeführt – mit einer installierten Leistung von 2,1 Watt Solarstrom pro Einwohner und einer Fläche von 0,033 Quadratmeter solarthermischer Anlagen. Wie die Veranstalter, das Fachmagazin Solarthemen und die Deutsche Umwelthilfe, jetzt mitteilten, rückte Ulm nach vorne. Abgeschlagen auf den Plätzen drei bis fünf liegen Bielefeld, Regensburg und Münster. Bis zur Meisterfeier wird sich daran wohl nichts mehr ändern.

Da die Anzahl der Solaranlagen pro Kopf bewertet wird, erzielen kleinere Gemeinden oft deutlich bessere Werte. Aus diesem Grund gibt es verschiedene Wertungen. In der Gruppe der Städte mit über 10.000 Einwohnern steht das württembergische Neckarsulm vorne. Dort ist der forcierte Ausbau der Solarthermie mit 0,244 Quadratmetern pro Einwohner entscheidend. Es folgen Tauberbischofsheim in Baden-Württemberg und Ense in Nordrhein-Westfalen auf Platz zwei und drei.

Unter den Kleinstädten mit mindestens 1.000 Einwohnern führt Hohenfels in Bayern vor den allesamt ebenfalls bayerischen Gemeinden Söchtenau, Furth bei Landshut, Windberg und Aham. Unter den Gemeinden mit weniger als 1.000 Einwohnern wird – wie schon im Vorjahr – Geesow in Brandenburg den Titel davontragen. Die beachtliche Leistung von 1,4 Kilowatt Photovoltaik pro Person in dem Dorf mit gut 200 Einwohnern scheint noch immer unschlagbar zu sein. Es folgt die bayerische Gemeinde Schalkham, wo die Solarthermie mit 1,13 Quadratmetern pro Kopf einen bundesweit einmaligen Wert erreicht. Und an dritter Stelle steht Radekow in Brandenburg. 322 Kommunen beteiligen sich mittlerweile an der Solarbundesliga. Während Bayern mit 179 Gemeinden und Baden-Württemberg mit 158 Gemeinden vertreten ist, sieht es weiter nördlich noch recht flau aus: Aus Nordrhein-Westfalen haben 25 Kommunen gemeldet, aus Rheinland-Pfalz 13, aus Niedersachsen nur 12. Solarbegeisterung, könnte man daraus schließen, muss ein überwiegend süddeutsches Phänomen sein.

BERNWARD JANZING

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