Rehaags Gift-Liste hat Fehler

Umweltsenator Peter Rehaag (Schill-Partei) hat Vorwürfe zurückgewiesen, seine Behörde habe übereilt eine Liste von 20 Bioläden veröffentlicht, die mit Nitrofen belastetes Schweinefleisch zum Kauf anböten. Drei Geschäfte waren zu Unrecht auf der Liste gelandet. „Die Entscheidung der Behörde, sich umgehend an die Öffentlichkeit zu wenden, hat sich entgegen anders lautenden Behauptungen in jeder Hinsicht als wirksam und richtig erwiesen“, wehrte sich Rehaag.

Die Behörde hatte am Mittwoch die Liste veröffentlicht und vor dem Verzehr von Schweinefleisch gewarnt, das in den genannten Geschäften gekauft wurde. Die Läden waren von einem schleswig-holsteinischen Hof beliefert worden, für den das Kieler Umweltministerium am Sonntag eine Rückrufaktion gestartet hatte, nachdem bei zwei Schweinen eine Nitrofen-Belastung festgestellt worden war. „Ich lasse mich nicht durch nachträgliche Kritik eines anderen Landesministeriums davon abhalten, den Verbrauchern in Hamburg alle erforderlichen Informationen zugänglich zu machen“, sagte Rehaag. Ein Sprecher des Kieler Umweltministeriums hatte den Hamburgern „Amateurhaftigkeit“ vorgeworfen. Die Liste sei nur für interne Zwecke bestimmt gewesen.

Ob drei fälschlicherweise auf der Liste genannte Geschäfte nun Schadensersatzforderungen stellen werden, sei derzeit noch offen. Bis Donnerstagnachmittag seien bei der Hamburger Umweltbehörde keine Forderungen eingegangen, sagte Behördensprecher Michael Mrozek. Entkräftigt werden könne allerdings die Vermutung, auch Hamburger Landwirte hätten möglicherweise mit Nitrofen belastetes Getreide verfüttert. Das sei nach Ergebnissen bisheriger Proben nicht der Fall, sagte Mrozek. LNO