Privatisierungen in Peru ausgesetzt

PORTO ALEGRE taz ■ Großer Jubel in Arequipa: Am Mittwoch lenkte die peruanische Regierung im Konflikt wegen der Privatisierung zweier Stromfirmen ein. Der Ausnahmezustand, den Staatspräsident Alejandro Toledo am vergangenen Sonntag über die südliche Provinz Arequipa verhängt hatte, wird heute aufgehoben.

Lokale Vertreter und eine Regierungskommission verständigten sich darauf, dass der Verkauf der Energieunternehmen Egasa und Egesur an den belgischen Konzern Tractebel so lange ausgesetzt wird, bis ein Gericht über die gegen den Verkauf anhängigen Klagen entscheidet. Toledo entschuldigte sich in einem „offenen Brief an die Bevölkerung von Arequipa“ dafür, die Gründe für die Privatisierungen vorher nicht „ausreichend erklärt“ zu haben. Innenminister Fernando Rospigliosi trat aus Protest gegen das Einlenken der Regierung zurück. Arequipas Bürgermeister Guillén hatte er zuvor als „nützlichen Idioten“ im Dienst gewalttätiger Demonstranten bezeichnet. GD