BLG steuert Auto-Transporteur Harms

■ 50-Prozent-Beteiligung setzt alten Reibereien ein Ende

Die Bremer Lagerhaus Gesellschaft (BLG) Logistics Group AG & Co. KG hat rückwirkend zum 1. Januar 50 Prozent der Geschäftsanteile und die unternehmerische Führung der E.H. Harms GmbH & Co. Automobile-Logistics übernommen. Man könne in Zukunft den Transport der Autos vom Hersteller zum Händler einschließlich der nötigen Zusatzarbeiten und Umbauten als Komplettpaket anbieten, erläuterte der BLG-Vorstandsvorsitzende Detthold Aden den Vorteil des Zusammenschlusses. Das Reedereigeschäft von Harms ist von dem BLG-Einstieg nicht betroffen.

Schon bisher hatte Autotransporteur Harms die 1.500 Autoschiffe, die jährlich in Bremerhaven ankommen, von der BLG entladen lassen und das BLG-Hochregallager am Kaiserhafen zur Zwischenlagerung der Fahrzeuge genutzt. Die Zusammenarbeit verlief nicht immer problemlos. Firmengründer Egon Harms gab zu: „Wir waren immer ein wenig auf Distanz.“ Zuletzt waren die beiden Unternehmen bei der Endfertigung der angelieferten Autos sogar Konkurrenten. Jetzt, so Harms, könne man das Personal flexibler einsetzen. Wirtschafts- und Häfensenator Josef Hattig (CDU) war vom Zusammenschluss „sehr erfreut“.

Harms war in den letzten Jahren durch den steigenden Kostendruck im Transport-Geschäft unter Druck geraten und hatte zuletzt in diesem Bereich Verluste erwirtschaftet, die nur durch Überschüsse aus anderen Geschäftsfeldern kompensiert werden konnten.

Der Kaufvertrag war vor Ostern unterzeichnet worden. Am Mittwoch stimmte das Kartellamt dem Zusammenschluss zu. Zum Preis machten die Unternehmen keine Angaben, Analysten schätzen den Wert der Beteiligung jedoch auf etwa 80 Millionen Euro. BLG-Vorstandsvorsitzender Aden bezeichnete einen Börsengang der BLG ab 2004 als vorstellbar. hoi