was macht eigentlich ...Percy MacLean?

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Dieser Text handelt keineswegs von einem marginalen schottischen Provinzmaestro auf der Durchreise. Die Rede ist vielmehr von einem Berliner Verwaltungsjuristen auf der Karriereleiter. Percy MacLean, der sich bislang bei moralinsauren Sittenwächtern und Deutschlandhütern eher unbeliebt machte, wird nämlich zukünftiger Direktor des Deutschen Instituts für Menschenrechte. Der 55-jährige Jurist, seit 1994 Vorsitzender der 35. Kammer des Berliner Verwaltungsgerichtes, beschäftigte sich zuletzt mit ausländer- und gewerberechtlichen Streitfällen. In dieser richterlichen Funktion hatte MacLean penibel, aber unvoreingenommen recherchieren lassen, dass am Privatbordell „Café Pssst“ der Felicitas Weigmann nichts „Sittenwidriges“ zu bemängeln sei – und damit Hurengeschichte geschrieben. Zudem war der Gesetzesmann immer wieder durch kritische Äußerungen zur Behandlung von Asylbewerbern und Flüchtlingen in dieser unserer Stadt aufgefallen. Alles Pluspunkte für die Qualifizierung zum ersten Direktor des Instituts für Menschenrechte. Die Einrichtung war Ende 2000 durch einen fraktionsübergreifenden Bundestagsbeschluss zustande gekommen. Ziel des Instituts soll sein, die praktische Menschenrechtsarbeit und -politik von NGOs, Parlament, Regierung und Behörden durch wissenschaftliche Arbeit zu unterstützen und zu vernetzen. MacLean will zukünftig für „die Umsetzung internationaler menschenrechtlicher Verpflichtungen in Deutschland“ sorgen. AWFOTO: VON ROHDEN