Von Süßdolde-Buchteln, Wildkräutersalat und Kräutersüppchen

Drei Rezepte zum Nachkochen für intelligente Genießer und Selbermacher – auf dass es zur Sommerszeit noch besser und frischer mundet

Wer kocht schon mit Kräutern? Ein bisschen Petersilie oder Schnittlauch an den Salat, ein paar Basilikumblätter zur Tomate, aber dann hat sich’s auch schon. Bei den meisten Hausfrauen und Amateurköchen sind Kräuter eher Nebendarsteller. Um die Lust auf die Grünen ein wenig zu steigern, wollen wir drei Rezepte weiterreichen. Fangen wir mit der Süßdolde an, die im Juni zum Kraut des Monats gekürt wurde. Alle Rezepte sind für vier Personen.

Süßdolde-Buchteln mit Rhabarber und Erdbeeren. Zutaten: 250 g Mehl, 2 dl Milch, 35 g Zucker, 20 g Hefe, 50 g zerlassene Butter, 2 Eigelb, 50 g fein gehackte Mandeln, 1 Prise Salz, 1 Bund Süßdolde (Myrrhekerbel)

Mehl in eine Schüssel sieben, in die Mitte eine Vertiefung drücken. Hefe zerbröseln und mit Zucker und lauwarmer Milch in die Vertiefung geben und verrühren. Schüssel zudecken, gehen lassen. Restliche Milch mit zerlassener Butter, Zucker, Salz und Eigelb verquirlen. Mandeln und Süßdolde zugeben und mit dem anfangs gemachten Hefeansatz zu einem glatten Teig verarbeiten. Kräftig schlagen, bis der Teig Blasen wirft. Alles gehen lassen, bis das doppelte Volumen erreicht ist. Den Teig wieder zusammenschlagen und etwa ein Zentimeter dick ausrollen, kleine Buchteln ausstechen und Rollen formen (Durchmesser 2–3 cm.).

Diese Kugeln durch lauwarme Butter ziehen, dicht nebeneinander in eine Backform geben und an einem warmen Ort nochmals gehen lassen. Bei 180 Grad 20 Minuten backen. Aus dem Rhabarber ein klassisches Kompott kochen, mit den heißen Buchteln auf einem großen Teller anrichten und mit Erdbeeren und Süßdolde garnieren.

Wildkräutersalat. Zutaten: 120 Gramm Wildkräuter-Mesclin, das ist eine Mischung aus acht verschiedenen Salatkräutern wie Geißfuß, wilde Malve, Vogelmiere, Hirtentäschel, Taubnessel, Löwenzahn, Leimkraut, wilde Rauke – die Zusammenstellung ändert sich je nach Saison. Dazu eine Blütenmischung aus Veilchen, Malve, Glockenblumen, Gänseblümchen, Vergissmeinnicht, 4 EL gute Gemüsebrühe, 2 EL weißer Balsamicoessig, 2 EL Haselnussöl, 2 EL Sonnenblumenöl, 1 TL Honig, Salz, Pfeffer, 1 Spritzer Zitronensaft.

Alle Zutaten verrühren und kräftig abschmecken. Die Kräuter marinieren, auf Teller anrichten und mit den Blüten garnieren. Basta!

Kaltes Kräutersüppchen mit geräuchertem Lachs. Zwei Hände voll frischer Kräuter – je nach Marktlage – werden mit zwei Händen Spinat gemischt. Alles wachen, putzen, trocken schleudern. Etwas Butter im Topf schmelzen und drei Schalotten sowie eine halbe Kochlauchzehe angehen lassen. Mit einem Liter kräftiger Gemüsebrühe (selbst gemachte!) ablöschen und einen Becher Sahne zugeben. Aufkochen. Kräuter und Spinat mit dem Zauberstab pürieren (evtl. etwas Suppe hinzugeben, dann geht’s leichter).

Suppe vom Herd ziehen, die Kräuter-Spinat-Mischung unterheben, mit Salz und Pfeffer herzhaft würzen. Kalt werden lassen. Vor dem Servieren zwei Eigelbe einquirlen, Suppe in die Teller eingießen und in die Mitte etwas in Streifen geschnittenen Räucherlachs setzen. MANFRED KRIENER