Wenn Bäche sich in die Kurve legen

Mäander, Gewässerrandstreifen und eine Fischpassage am Schönebecker Schloss

Schönebecker Aue, Beckedorfer Beeke und Ihle: Drei Geestbäche in Bremen-Nord, die – zumindest in Abschnitten – jetzt von EU-Geld profitieren sollen. Denn schon ab dem Sommer sollen sie teilweise renaturiert werden.

Die konkreten Pläne umreißt Petra Scheffer von der Hanseatischen Naturentwicklung GmbH (haneg), einer 100prozentigen Tochter der Stadt Bremen, die das Projekt betreut: „Viele Einzelmaßnahmen bestehen darin, Uferrandstreifen zu schaffen. Das sind dann vielleicht zehn Meter breite Streifen, wo einfach wächst, was will und die Bäche natürlich fließen.“ Jetzt steht die Haneg mit den zehn betroffenen Landwirten in Verhandlungen über den Verkauf oder die langfristige Pachtung der Gebiete, wo bisher deren Vieh weidet. „Wir können niemanden zwingen, unser Projekt zu unterstützen“, sagt Scheffer, „aber ich bin sehr optimistisch, dass wir demnächst die Streifen abzäunen können.“ Außerdem sollen die Bäche wieder in Mäandern statt begradigt fließen. Ebenso gehört zur Renaturierung, dass auf angrenzenden Flächen extensive Grünlandbewirtschaftung gefördert wird.

Komplizierter wird es mit der Umgehung des Wehres beim Schönebecker Schloss, das Fische, die zum Laichen flussaufwärts schwimmen wollen, nicht überwinden können. „Da gibt es unterschiedliche Interessen: Wir können entweder den Schlossteich abtrennen und eine vollständige Umgehung schaffen, oder einen Teil des Gewässers daneben fließen lassen.“ Bis eine Lösung umgesetzt werde, könne es noch bis zum Jahr 2005 dauern, sagt Scheffer.

Insgesamt stehen Bremen bis 2006 rund 442.524,20 Euro zur Verfügung: Satte 40 Prozent spendiert die EU, 36 Prozent der Bund. Ein erster kleinerer Teil wird ab August dazu verwendet, die Beckedorfer Beeke in ihr altes Bett zurück zu verlegen, raus aus der Eindeichung und durch die Wiesen. ube