Keiner wird es freiwillig tun

Gewerkschaft ver.di: Geschlossene Unterbringung muss von städtischen MitarbeiterInnen umgesetzt werden, die bisher stets gegen dieses Konzept waren

Scharfe Kritik an dem Konzept der geschlossenen Unterbringungen kommt auch von der Gewerkschaft ver.di. Andreas Mecke von der ver.di-Fachgruppe Sozial-, Kinder- und Jugendhilfe prangert an, dass die Umsetzung der geschlossenen Unterbringung den MitarbeiterInnen des Landesbetriebes Erziehung und Bildung (LEB) aufgedrückt werde – die sich bisher stets gegen eine solche Art der Pädagogik eingesetzt hätten. „Im LEB gibt es nicht einen einzigen Kollegen, der diese Arbeit freiwillig tun wird“, sagt Mecke voraus.

Michael Langhanky, Lehrer an der Fachhochschule des Rauhen Hauses, weist zudem darauf hin, dass sich die Leiterin des Amtes für Jugend, Vera Birtsch, in wissenschaftlichen Studien wiederholt gegen eine solche Heimunterbringung ausgesprochen habe: „Wir haben daher auch auf die fachliche Kompetenz des Amtes für Jugend vertraut“ – eine Kompetenz, über die sich der Senat nun hinwegsetze. So sollen bereits Zäune für das Gelände der Feuerbergstraße bestellt worden sein, hat Langhanky erfahren, obwohl es noch keinen Senatsbeschluss zu diesem Thema gibt.

Der städtische Jugendhilfeausschuss hat sich darüber hinaus im Februar eindeutig gegen das Konzept der geschlossenen Unterbringung ausgesprochen. Auch dieses Votum werde mit Füßen getreten. AHA