Auf acht Rädern

Eine Französin und ein Neuseeländer gewinnen den HafenCity Inline-Marathon. Im Zwei-Klassen-Feld ging es für die Hamburger StarterInnen um die hinteren Plätze

Auf der Strecke war sich Ursula Hoffmann sicher: Ihre Inline-Skates rührt sie nach dem Rennen nicht mehr an. Drei Stunden und 41 Minuten quälte sich die 43-Jährige aus Altona gestern auf acht kleinen Rädern von der Speicherstadt durch den Freihafen, die Veddel, Wilhelmsburg und Altenwerder.

Als Letzte überquerte Hoffmann schließlich auf der Köhlbrandbrücke die Ziellinie – immerhin: Nicht alle der 2098 LäuferInnen waren so weit gekommen. „Die Streckenposten machten mir Mut, und eine sehr nette Frau gab mir beim Schlussanstieg Windschatten“, schilderte sie die letzten Meter. Die Besten beim 2. HafenCity Inline-Marathon waren zu diesem Zeitpunkt längst nach Hause gefahren.

Zum Beispiel der Neuseeländer Kalon Dobbin: Er benötigte für die 42,195 Kilometer lange Strecke knapp ein Drittel der Zeit: Nach 1:08:29,81 Stunden rollte er ins Ziel, eine halbe Sekunde vor Dirk Breder aus Homburg/Saale. Die Französin Marion Grotto war mit 1:18:30,27 Stunden die schnellste Frau, zwei Sekunden vor Michaela Neuling aus Gera. Grotto verbesserte sich mit ihrem Sieg vom vierten auf den dritten Platz der Weltcup-Wertung, für die im Freihafen gestern erstmals Punkte verteilt wurden.

Mit Platz sieben war Christian Domscheit aus Eckernförde der beste norddeutsche Skater. „Ich hätte im Zielspurt etwas früher angreifen müssen“, sagte der 19-Jährige. Bis Kilometer 38 hätten seine Teamkollegen für ihn gearbeitet – als „Wasserträger“, ähnlich wie im Radsport. Erst dann war er auf sich allein gestellt.

Ursula Hoffmanns letzter Platz wurde mit einer Inline-Ausrüstung im Wert von 200 Euro belohnt. Der Sieger und die Siegerin erhielten mit einer Prämie von 300 Euro auch nicht viel mehr. MATHIAS WÖBKING