Zarte Pflanze Nachhaltigkeit

Nachhaltigkeit investieren: Delta Lloyd Investment Global Quality Fonds. Anleger können Fonds im Internet prüfen. Anteile ab 1.000 Euro, der Ausgabeaufschlag beträgt allerdings stolze 6 Prozent

Die Gesellschaft Delta Lloyd Investment Managers, Wiesbaden, hat Anfang Juni einen neuen Nachhaltigkeitsfonds aufgelegt, den DLI-Global Quality (WKN 701 364). Er soll in internationale Börsenstandardwerte, so genannte Blue Chips, investieren, die eine nachhaltige, wirtschaftlich positive Entwicklung mit ökologischer, sozialer und ethischer Verantwortung verbinden.

Der Global Quality ist der erste nachhaltige Fonds der Delta Lloyd Investment. „In Deutschland ist die Nachhaltigkeit noch ein zartes Pflänzchen“, meint DLI-Fondsmanager Holger Desch. „Wir sehen hier jedoch ein großes Potenzial für ein zukunftsorientiertes, sozial- und umweltverträgliches Investment.“ Nachhaltige Entwicklungen hätten in den USA, in Großbritannien und der Schweiz einen hohen Stellenwert. In den USA werde bereits jeder zehnte Dollar nachhaltig investiert, so Desch.

Delta Lloyd bewertet die Unternehmen, in die der Fonds investieren soll, danach, ob sie ökologisch, sozial und ethisch sinnvoll wirtschaften. Für das Research ist die DLI-Konzernschwester Morley Fund Management in London zuständig. Ein Fondsmanager, vier Analysten und zwei weitere Mitarbeiter befragen Unternehmensmanager, analysieren Umwelt- und Sozialberichte. Desch: „Wir fragen: Was macht ein Unternehmen? Welche Politik fährt es und wie setzt es sie um? Wird zum Beispiel eine Umweltbilanz nach den Empfehlungen der EU-Kommission erstellt?“

Desch und seine Kollegen prüfen, ob die Produkte und Herstellungsverfahren, das Risikomanagement der Unternehmen und ihre Visionen von nachhaltiger Bedeutung für die Gesellschaft sind. Kriterien seien Klimaschutz, Lebensqualität, Gesundheit und Ressourcenschonung. Aber, so Desch, auch die klassischen finanzanalytischen Ertrags- und Risikokennzahlen des Unternehmens und die Kursentwicklung seien wichtig. „Im Fokus stehen die bedeutenden internationalen Unternehmen mit einer soliden Finanzkraft, starker Marktstellung und ausreichend abgesicherter Erwartung über die zukünftige Ertragslage.“

Die Anleger können beim DLI-Global Quality per Internet überprüfen, ob die Anlagepolitik eingehalten wird. „Wir veröffentlichen die Einzeltitel im Internet, so sind die Anlageentscheidungen täglich nachvollziehbar.“

Der Fonds investiert nicht in Unternehmen, die Waffen, Alkohol, Tabak oder pornografische Produkte „schwerpunktmäßig“ herstellen. Laut dem Manager des DLI-Global Quality bedeutet das, dass ein Unternehmen nicht mehr als 5 Prozent seines Umsatzes aus diesen Sektoren bestreiten darf, um im Anlageuniversum zu sein.

Der Fonds gewichtet bei seinen Investitionen nach Ländern und Branchen. 46 Prozent der Titel sollen aus den USA stammen, der Rest aus Europa, Japan, Hongkong/Singapur und Kanada. Schwerpunkte sind die Branchen Telekommunikation, Finanzdienstleistung, Medien, Gesundheitswesen und die Informationstechnologie. Die zehn größten Titel heißen derzeit Pfizer Inc., Glaxo Smith Cline, AOL Time Warner, Wells Fargo & Co., Triad Hospitals Inc., Westport Innovations, Microsoft, Banco Popular, Elekta und Elsevier.

Ein Anteil am DLI Global Quality kostet 1.000 Euro. Der Ausgabeaufschlag liegt bei 6 Prozent, die Managementgebühren betragen jährlich 1,4 Prozent. Im Oktober 2001 hatte das Unternehmen erklärt, die Managementgebühren der DLI-Fonds lägen zwischen 0,5 Prozent und 0,7 Prozent, der Ausgabeaufschlag bei maximal 5 Prozent. „Mit dem Ausgabeaufschlag von 6 Prozent wird die Exklusivität des Produktes und der innovative Charakter des Auswahlverfahrens unterstrichen“, betont Fondsmanager Desch. VOLKER UPHOFF/
ECOREPORTER.DE

www.deltalloyd.de