Motiv: Geld sparen: Heim ist nicht gleich Heim
Der Fall Berzeliusstraße macht es der Sozialsenatorin leicht. Die skandalösen Zu- und Umstände, die zu dem Tod eines Mannes führten, waren schlagzeilenträchtig genug, um dem Träger pflegen und wohnen das Wasser abzugraben. Und tatsächlich ist auch wenig Schlechtes daran zu finden, zentrale Unterkünfte wie die Männer- und Frauenwohnheime zu verkleinern und Menschen ohne Obdach stattdessen ganz normalen Mietwohnraum anzubieten.
Kommentarvon PETER AHRENS
Heime sind Orte, an denen Probleme sich gewöhnlich eher ballen, als dass sie sich lösen ließen. Je dezentraler Menschen untergebracht werden, je intensiver sie betreut werden können, desto eher wird man ihnen und ihren Bedürfnissen gerecht. So weit, so begrüßenswert.
Umso bedauerlicher, dass die Senatorin dies in der Wohnungslosenhilfe zwar anstrebt, in der Jugendhilfe jedoch eklatant dagegen verstößt. Politik mit doppeltem Boden: Die Wohnheime von p&w werden nach und nach aufgelöst, gleichzeitig werden geschlossene Heime für Jugendliche geschaffen.
So geht es der Senatorin eben nicht in erster Linie darum, eine konsequente Politik zu machen, um in Not geratenen Menschen zu helfen. Mit der Umstrukturierung der Wohnungslosenhilfe lässt sich Geld sparen.
Und das ist die Maxime dieses Senats. Und vor allem deswegen wird der Träger pflegen und wohnen stückweise klein gemacht.
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