Verbot für Jugendprediger

KAIRO dpa ■ Die ägyptischen Behörden haben die Religionsstunden von Amre Chaled (34), einem bei der ägyptischen Jugend derzeit außerordentlich populären islamischen Prediger, verboten. Wie die arabische Tageszeitung Al-Sharq Al-Awsat am Freitag berichtete, will das Ministerium für religiöse Angelegenheiten die Moscheen und Gebetsräume des Landes wieder stärker unter seine Kontrolle bringen. Zu den religiösen Unterweisungen von Amre Chaled in der 30 Kilometer außerhalb von Kairo gelegenen Trabantenstadt „6. Oktober“ waren stets mehrere tausend vorwiegend junge Muslime gekommen. Zunächst hatte er in einer kleineren Moschee in der Stadt gepredigt. Dort hatte der Ansturm der Gläubigen jedoch regelmäßig für ein Verkehrschaos gesorgt. Chaled soll angeblich mehrere ägyptische Schauspielerinnen und Sängerinnen dazu gebracht haben, ihren Beruf aufzugeben und Kopftuch zu tragen. Bei der Jugend ist der stets gut gekleidete Prediger auch deshalb so beliebt, weil er ihre alltäglichen Probleme anspricht.