Theater um Private

Senat beantwortet kleine Anfrage über die Privattheater nebulös und stochert in Bekanntem

Manchmal, da kann man fragen und fragen – und bekommt doch keine Antwort. Oder eine verklausulierte Schein-Antwort. So geschehen im Fall der schriftlichen kleinen Anfrage der SPD-Abgeordneten Renate Schade, die wissen wollte, ob der Senat die Personalkosten nicht nur der Staats-, sondern auch der Privattheater aufzufangen gedenke (taz berichtete). Im Haushaltsplanentwurf seien „zentrale Mittel als Tarif- und Besoldungsvorsorge ausgebracht“ – einem Topf, der, wie Kulturbehördensprecher Andreas Ernst bestätigt, einzig für die städtischen Bediensteten, nicht aber für das Personal der Privattheater gilt.

Dass der Senat Tarifsteigerungen bis zu 2,5 Prozent für die städtischen Angestellten tragen will, ist allerdings bereits seit Verkündigung des Haushaltsplanentwurfs bekannt. Die „bedarfsgerechte Übertragung dieser Mittel auf die Einzelpläne“ – der Fachbehörden – werde „erst nach dem Tarifabschluss“ erfolgen, so die Antwort weiter. Über die Privattheater keine Silbe, ein Zustand, den Renate Schade „skandalös“ nennt.

Ganz so starke Worte findet Isabella Vértes-Schütter, Intendantin des Ernst-Deutsch-Theaters, nicht. Doch auch sie sieht Schwierigkeiten: „Ich glaube, dass es für die Arbeit der Privattheater eher mittelfristig gefährlich ist, wenn Kostensteigerungen über längere Zeiträume nicht aufgefangen werden.“ Man werde – wie für die derzeit laufenden Umbauten – auch für die aktuellen Produktionen künftig stärker auf Sponsorenmittel angewiesen sein. „Allerdings ist es uns bisher nicht gelungen, für den laufenden Betrieb Privatmittel einzuwerben. Und was das Erwirtschaften von Eigenmitteln betrifft, haben wir derzeit eine Platzauslastung von 85 Prozent. Das ist kaum noch steigerbar, und irgendwann ist das Ende der Fahnenstange wirklich erreicht.“ PETRA SCHELLEN