vorlauf konzert Thomas Mauch hört auf den Sound der Stadt

Wenn es auf (oder vielleicht doch eher in) dieser Welt noch Trolle und sonstige Geisterwesen gibt, müssen die ihre Heimatadresse auf Island haben. Egill Sæbjörnsson jedenfalls lässt verlauten, dass er gerade in einem Angestelltenverhältnis zu einem Geist namens Mori stehe, der ihn kunstfertige Löcher in die Erde buddeln lasse. Neben dieser Arbeit macht der Isländer mit Teilwohnsitz in Berlin noch Musik. Lauteren Pop. Gesungen in Englisch und einer Fantasiesprache (so wie das auch seine etwas bekannteren isländischen Kollegen von Sigur Ros machen). Dahinter kann sich eigentlich nur wieder die kommunikative Nabelschnur zu eben den Geisterwesen verbergen. Bestimmt Beschwörungen. Islandforscher versammeln sich zur Erkundung dieser Sprechakte am heutigen Freitag im Nbi (22 Uhr). Die hiesigen Erdgeister? Längst vertrieben durch die ständigen Erdbewegungen zwischen dem Autobahnbau und den Mülldeponien. Wobei sich aus Letzterem wenigstens wieder neue Geheimnisse schmieden lassen. Mondo Fumatore sind so ein modernes Recyling-Institut für alles Gute zwischen Velvet Underground und Led Zeppelin oder Elvis und Robert Mitchum. Arschkickender Rock ’n’ Roll mit Frickelelektrionik. Berliner Geheimtipp, der gleichfalls heute bei der Zweijahresfeier des Stardust Memories Clubs im Zosch (22 Uhr) seinen Auftritt hat. Und auf die Aktivitäten von Tony Buck muss wenigstens so lange beharrlich verwiesen werden, bis endlich alle Bewohner der Stadt zumindest einmal gesehen haben, was für ein famoser Schlagzeuger er ist. Am Mittwoch spielt Tony Buck mit dem Gitarristen Rico Repotente und Joe Williamson (Bass) als Tipper Gore im Schokoladen (21 Uhr) entspannt minimalisierten Dub-Rock mit Sly-Stone-Input.