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was macht eigentlich ...Barbara John?

Null-Euro-Frau

Die CDU-Politikerin Barbara John bleibt aller Voraussicht nach Berliner Ausländerbeauftragte – und das, obwohl sie im Januar 2003 mit 65 Jahren die Pensionsgrenze überschreiten wird. Doch das nimmt die baldige Rentnerin nicht zum Anlass, ihre nun schon 21-jährige Amtszeit zu beenden. Zwei Jahre will sie noch weiterarbeiten, und zwar ehrenamtlich.

Politiker aller Parteien nahmen ihre Ankündigung positiv auf. „Alle in der Fraktion wären froh, wenn Barbara John ihr ungewöhnliches überparteiliches Engagement fortsetzen könnte“, sagte SPD-Fraktionschef Michael Müller. Bemerkenswert ist die fraktionsübergreifende Anerkennung für John: „Eine, die Brücken baut“ (SPD), „… die das Gemeinsame betont“ (Grüne), „Man kann gut mit ihr zusammen arbeiten“ (PDS). Nun fehlt noch die Bestätigung von Sozialsenatorin Heidi Knake-Werner (PDS), deren Ressort die Ausländerbeauftragte angehört. In einem persönlichen Gespräch habe Knake-Werner bereits Zustimmung signalisiert, so John.

Die Kreuzbergerin John wurde 1981 von Bürgermeister Richard von Weizsäcker (CDU) zur ersten Ausländerbeauftragten Deutschlands berufen. „Manchmal ist das wie Schneeschaufeln in Alaska“, beschrieb sie ihre Arbeit als Mittlerin zwischen Immigranten und Deutschen. Die Deutschlehrerin spricht seit ihrer Zeit an der TU fließend Türkisch. Sie arbeitet nach eigenen Angaben 80 Stunden die Woche – auf zwei Jahre hochgerechnet, sind das 3.840 kostenlose Arbeitsstunden für das Land Berlin. WD

FOTO: ARCHIV

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