Rollen im Dreivierteltakt

Noch bis Sonntag läuft die Deustche Meisterschaft der Kunstrollschuhläufer. Bremer SportlerInnen holten bereits zwei Medaillen

Wenn jugendliche Paare zu Tango- und Walzerklängen dahingleiten und verstreute Zuschauer und stolze Eltern das Treiben flankieren, klingt das sehr nach Abschlussball in der örtlichen Tanzschule.

Hier ist es ein Ausschnitt aus der Deutschen Rollschuhmeisterschaft, die am Donnerstag im Bremer Rollsportstadion in der Pauliner Marsch begann. Jedes Jahr ermittelt die Jury des Deutschen Rollsport- und Inline-Verbandes (DRIV), wer von der C-Jugend bis zur Meisterklasse der über 18-Jährigen einen Titel mit nach Hause nehmen darf. Bis zum späten Sonntagnachmittag kreisen die Rollschuhakrobaten noch über das Betonfeld.

Constanze Hoßfeld darf sich schon seit Donnerstag Vizemeisterin im Rollkunstlauf nennen: „Ich hätte gewinnen können, aber ich habe ein paar kleine Fehler gemacht“, bedauert die Bremerhavenerin. Bei Figuren allerdings, bei denen Otto-Normal-Roller schon Schwierigkeiten haben, sich die Namen zu merken („Vorwärts-Einwärts-Gegenwende“).

Dabei geht es noch komplizierter: Beim Formationslauf müssen 15 bis 25 SportlerInnen synchron rollen, außerdem werden bis Sonntag auch die neuen Meister im Rolltanz ermittelt. „Da muss man zwar keine Figuren vorführen“, so die 22-jährige Hoßfeld. Dafür käme es umso mehr darauf an, im Takt zu bleiben und dabei möglichst gut auszusehen.

Und noch einer aus Bremen rollerte bereits auf das Siegerpodest: Der 17-jährige Toni Werner durfte sich die goldene Kunstlauf-Medaille umhängen. Für ihn reine Routine: „Das war keine gute Leistung“, befand er, hofft aber auf eine Nominierung für die kommende WM in Wuppertal. Wer so weit nicht fahren möchte: Die Kür der Kunstläufer und die Entscheidungen der Tänzer und Formationsfahrer stehen noch bevor – Medaillen für Bremen nicht ausgeschlossen.

slk

Montag folgt eine ausgiebige Meisterschafts-Reportage