Kein Land in Sicht

Standard-Versicherungen zahlen nicht, wenn der Keller vollläuft. Zwei spezielle Policen schützen vor Mutter Natur

Da haben sich ein paar Hanseaten so richtig vollaufen lassen – und durften am nächsten Tag den Schaden ausbaden. Viele von Überflutung geschädigte Hausbesitzer bleiben nämlich auf den Folgen von Kellerüberschwemmungen sitzen. „Bei uns sind in den letzten Tagen verstärkt Schadensmeldungen eingegangen. In den meisten Fällen sind die Betroffenen nicht versichert“, sagte Wolfgang Poppelbaum von der Hamburger Feuerkasse, nachdem verheerende Wolkenbrüche die Metropole geflutet hatten. Standard-Versicherungen schließen nämlich keine durch Regen verursachten Schäden ein.

Bremer Keller blieben in den vergangenen Wochen zwar weitgehend verschont: „Wir wurden nicht öfter gerufen als in Monaten mit normalem Wetter“, so Erwin Bösert, Presseprecher der Freiwilligen Feuerwehr Bremen. Vorsorge sei aber sinnvoll.

Zwei Versicherungen bieten sich da an: Eine Wohngebäudeversicherung gegen Feuer, Leitungswasser und Sturm ist die eine Möglichkeit. Sie decke allerdings nur Schäden ab, die durch einen Sturm ab Windstärke acht entstanden seien, so eine Sprecherin der Volksfürsorge.

Eine Elementar-Schadenversicherung für Gebäude und Hausrat erweitert den Schutz auf Überschwemmungen, Erdbeben, und Lawinen. Die Versicherer bieten diese Leistungen allerdings nur im Paket an – Bremer müssen sich also auch gegen Schneedruck und Erdbeben versichern, wenn sie nur Schutz vor zuviel Wasser suchen. Meist geht es nicht ohne eine Selbstbeteiligung wie bei den Kfz-Kaskoversicherungen. Die zahlen auch, wenn hühnereigroße Hagelkörner das Auto zertrümmern. slk