was macht eigentlich...… Jürgen Holtz?

Männerrollen

Im Osten lauerte die Gefahr. Für „Motzki“ war klar, dass aus der ehemaligen DDR nur Schlechtes kommen konnte: „Zonenpack“. Ungeniert beschimpfte Jürgen Holtz alias „Motzki“ ab 1993 in der gleichnamigen ARD-Serie alles, was auf dem Gebiet der ehemaligen DDR kreuchte und fleuchte. Viele Ostdeutsche hassten Holtz dafür, mit seiner beißenden Satire konnten sie nicht umgehen. Der Schauspieler selbst betrachtete die Serie als wichtigen Diskussionsbeitrag für das Selbstverständnis der Deutschen nach der Wiedervereinigung. Jürgen Holtz kennt beide Seiten der Mauer: Am 10. August 1932 in Berlin geboren, studierte und spielte an den großen Theatern der DDR, wie Volksbühne und Ensemble in Berlin. Nebenbei arbeitete er für Hörfunk und Fernsehen. Wegen anhaltender Rangeleien mit der SED wanderte Holtz 1983 nach Westdeutschland aus. Denn der Schauspieler war unbequem. Er arbeitete mit dem in der DDR umstrittenen Regisseur Einar Schleef zusammen. Berühmt wurde der Fall „Fräulein Julie“. Das Stück wurde 1975 nach nur drei Tagen Spielzeit am Berliner Ensemble verboten. In der Bundesrepublik wurde Holtz vor allem durch seine Interpretation des Ein-Mann-Stückes „Katarakt“ bekannt. Für seine Darstellung eines unzufriedenen Mannes, der mit sich und der Welt zerstritten ist, bekam Holtz den Gertrud-Eysoldt-Ring. Nach Berlin kehrte Holtz 1995 zurück, derzeit spielt er wieder am Ensemble. Motzki Holtz ist gegenwärtig in der Sommerpause. Weiter geht’s am 28. August DAS FOTO: TAZ-ARCHIV