schuldenfalle

Zusammenbruch

Brasilien ist das wichtigste Land Südamerikas. Die 170 Millionen Einwohner bilden den entscheidenden Markt, weshalb die großen Firmen aus Europa, USA und Asien sich vornehmlich dort ansiedeln, etwa VW. Seit einigen Jahren gerät die brasilianische Wirtschaft aus dem Gleichgewicht, die Schulden (rund 240 Milliarden Dollar) machen rund 52 Prozent des BIP aus. Das Problem besteht in der negativen Leistungsbilanz: Brasilien gab 2001 rund 23 Milliarden Dollar mehr aus, als es einnahm. Die Gefahr: der Kollaps der Staatsfinanzen und des Bankensystems. Beides ist in Argentinien bereits passiert. Das Land bedient seine Schuldzinsen gegenüber dem Ausland nicht mehr. Bei einem BIP von 280 Milliarden Dollar (2001) bestehen Staatsschulden von rund 144 Milliarden. Die Wirtschaft ist zusammengebrochen. Die Arbeitslosigkeit beträgt real fast 50 Prozent. Fast alle Konten bei den Banken sind eingefroren. Die Ökonomien der Freihandelszone Mercosur (Argentinien, Brasilien, Uruguay, Paraguay) stehen für 30 Prozent aller Kredite, die an Schwellenländer vergeben wurden. Damit sind nicht nur die Ökonomien dieser Länder bedroht, sondern auch die Banken in Europa, USA und Japan. KOCH