Fox versetzt Bush

Mexikos Präsident sagt nach der Hinrichtung eines Mexikaners in den USA ein Treffen mit George Bush ab

HUNTSVILLE ap ■ Trotz massiver internationaler Proteste ist der Mexikaner Javier Suarez Medina am Mittwoch im US-Gefängnis von Huntsville in Texas mit der Giftspritze hingerichtet worden. Zuvor hatte ein Berufungsausschuss die Umwandlung der Todes- in eine lebenslange Haftstrafe einstimmig abgelehnt. Für Suarez hatten sich UN-Menschenrechtskommissarin Mary Robinson und Mexikos Präsident Vicente Fox eingesetzt. Aus Protest gegen die Hinrichtung sagte Fox darauf ein Treffen mit US-Präsident George W. Bush ab.

Suarez wurde 1989 zum Tode verurteilt, weil er im Vorjahr einen Drogenfahnder der Polizei erschossen hatte. Robinson und Fox hatten Verfahrensfehler in dem Prozess gegen den zur Tatzeit 19-Jährigen geltend gemacht: So hätte der Mexikaner darauf hingewiesen werden müssen, dass er konsularische Hilfe in Anspruch hätte nehmen können. Robinson warf dem Verfahren zudem einen Verstoß gegen internationale Menschenrechtsnormen vor. Dagegen sagte die Sprecherin des Berufungsausschusses, Lori Ordiway, Suarez sei in den USA aufgewachsen und habe die auf ihn angewandten Gesetze und das Verfahren verstanden.

Das Oberste Gericht der USA wies einen Revisionsantrag der Verteidigung nur 90 Minuten vor der geplanten Hinrichtung ohne Begründung ab. Unmittelbar vor der Exekution bat Suarez die Angehörigen des Opfers in englischer und spanischer Sprache um Vergebung.

Präsident Fox wolle mit der Absage seines Besuchs ein unmissverständliches Zeichen setzen, dass er die Exekution nicht für akzeptabel halte, sagte der mexikanische Präsidentensprecher Rodolfo Elizondo. Bush hatte Fox bei seinem Mexiko-Besuch 2001 eine nachbarschaftliche Zusammenarbeit zugesagt und ein gutes bilaterales Verhältnis als eine seiner höchsten Prioritäten bezeichnet.