die bremer kinotaz - alle filme, alle Termine
: A

About a Boy

Großbritannien 2002, R: Chris & Paul Weiz, D: Hugh Grant, Rachel Weisz

„Mit leichter Hand inszenierte, präzise Verfilmung des Nick-Hornby-Bestsellers über den Müßiggänger Will, der Oberflächlichkeit zum Prinzip erhebt und Frauen zwar in sein Bett, aber nie in sein Leben lässt. Hugh Grant hat sichtlich Spaß in einer Geschichte, die ihre Gags sehr beiläufig unterbringt und trotzdem rührt. Und dann ist auch noch die wunderbare Rachel Weisz dabei.“ (Der Spiegel) Schauburg, CinemaxX, CinemaxX DEL, CinemaxX OL, CineStar, Aladin BHV, Wall-Lichtspiele OL

8 Frauen Frankreich 2002, R: Francois Ozon, D: Catherine Deneuve, Isabelle Huppert, Fanny Ardant, Emmanuelle Béart

‘8 Femmes‘ ist ein Coup: Acht französische Schauspielerinnen – unter ihnen Catherine Deneuve, Isabelle Huppert, Fanny Ardant und Emmanuelle Béart – versammeln sich zu einer Hommage an das Kino und an dessen weibliche Stars. In einem 50er-Jahre-Setting geben sie den weiblichen Teil einer Familie, deren einziges männliches Mitglied eben mit einem Messer im Rücken gefunden wurde. Hitchcock hätte seine Freude gehabt. Und auch George Cukor, Vincente Minnelli oder Douglas Sirk hätten allen Grund, sich geschmeichelt zu fühlen. Denn ,8 Frauen‘ ist Krimi, Screwball-Comedy, Musical und Melodrama in einem, eine Mischung von Genres jener Zeit, in der das Studiosystem prosperierte und Schauspielerinnen noch Göttinnen gleich waren.“ (taz) Kino 46

Ali USA 2001, R: Michael Mann, D: Will Smith, Jon Voight

Mitreißender Sound und Trainingsszenen im Rhythmus der Musik ziehen den Zuschauer gleich zu Beginn des Films in ihren Bann. 160 Minuten lang verfolgt man gespannt das Leben der Boxlegende Muhammed Ali zwischen authentisch inszenierten Fights, seiner bekannten Großmäuligkeit, dem Hang zu Frauenaffären und seinem Eintreten für Glauben und Gerechtigkeit. Zwar ist Will Smith die Rolle des Schwergewichtlers wie auf den um 15 Kilo schwereren Leib geschneidert, doch wird man das Gefühl nicht los, dass Michael Manns Biopic die Persönlichkeit des Champ nur an der Oberfläche erfasst. Der Film rast zu schnell voran und gibt den leiseren Momenten nicht den Raum, den es bräuchte, um hinter die Fassade dieser facettenreichen Kämpfernatur zu blicken. Das ist schade, denn Will Smith hat sein Äußerstes gegeben, und doch hätte man gerne mehr von seinem Innersten gesehen.“ (film.de) Cinemaxx, CinemaxX DEL, CinemaxX OL, CineStar

Alles über meine Mutter Spanien/Frankreich 1999, R: Pedro Almodòvar, D: Cecilia Roth, Parisa Paredes / Originalfassung mit Untertiteln

“Transen am Rande des Nervenzusammenbruchs - in dem liebenswert-skurillen Melodram spielen nur Männer eine Rolle, die einen Busen haben. Eine Frau sucht nach dem Unfalltod ihres Sohnes den Vater des Kindes. Sie findet ihn in der Transvestiten-Szene von Barcelona; Mittlerweile hat er größere Brüste als sie. Der spanische Regisseur Almodóvar beschreibt das Zusammentreffen seiner Gestalten mit Witz, Sentimentalität und vor allem viel Respekt.“ (Der Spiegel) Atlantis (OmU)

Der Anschlag USA 2002, R: Phil Alden Robinson, D: Ben Affleck, Morgan Freeman

„Analytiker Jack Ryan unternimmt mit dem CIA-Direktor eine Russlandreise, um den neuen Präsidenten Nemerov einzuschätzen. Ryan hält ihn für einen vernünftigen Mann und will nicht glauben, dass er für einen Nuklearanschlag auf das vollbesetzte Footballstadion in Baltimore verantwortlich ist. Ryan setzt alles daran, die wahren Täter zu entlarven. Die vierte Adaption eines Tom-Clancy-Bestsellers über die Missionen des CIA-Mannes Jack Ryan ersetzt Harrison Ford mit dem wesentlich jüngeren Ben Affleck. Wie bei gängigen Bond-Filmen umspannt die Action mehrere internationale Schauplätze, wobei Phil Alden Robinson bei seiner ersten Regiearbeit seit zehn Jahren mit Konzentration und Understatement überzeugt.“ (Blickpunkt:Film) Cinestar, CinemaxX, CinemaxX OL, CinemaxX DEL, Apollo BHV

Arac Attack – Angriff der achtbeinigen Monster USA 2002, R: Ellory Elkayem, D: David Arquette, Scarlett Johansson

„Im verschlafenen Dörfchen Prosperity in Arizona verseucht nuklearer Abfall den Tümpel eines Spinnenforschers. Da dieser aus dem kleinen See seine behaarten Krabbeltiere mit Wasser versorgt, ist die Katastrophe schon vorprogrammiert. Seine achtbeinigen Lieblinge mutieren zu überlebensgroßen Bestien, die sich auf alles stürzen, was Beine hat. Der von Roland Emmerich produzierte B-Monsterfilm ist eine liebevolle Verneigung an die Trash-Horrorstreifen der fünfziger und sechziger Jahre. Mit gelungenen Techniktricks und ironischem Augenzwinkern setzt Regisseur Ellory Elkayem die achtbeinigen Monster effektvoll in Szene. In Erinnerung an Klassiker wie etwa ‘Tarantula‘ lässt der Filmemacher das Genre mit viel Witz und gelungenen Schockerelementen wieder aufleben.“ (film.de) CineStar, CinemaxX, CinemaxX DEL, CinemaxX OL, Lichtspielhaus DEL, Passage BHV

B

Bad Company USA 2001, R: Joel Schumacher, D: Anthony Hopkins, Chris Rock

„Der schwarze Komiker Chris Rock spielt in dieser Agentenkomödie einen Schwerernöter, dessen Zwillingsbruder bei einem Einsatz des CIA in Prag ums Leben kommt. Um den Erfolg der geheimdienstlichen Aktion nicht zu gefährden, muss der Laie als Double einspringen. Er wird dafür von einem altgedienten Agenten (Anthony Hopkins) in die Lehre genommen. Es sind zwei völlig unterschiedliche Schauspielertypen, die hier aufeinandertreffen, aber auch zu viele halbe Ideen: ‘Bad Company‘ verkauft den Witz an die Intrige, den Thriller an die Blödelei, und am Ende stehen alle mit leeren Händen da.“ (tip) CinemaxX, CinemaxX DEL, Cinemax OL, CineStar, Lichtspielhaus DEL

Bella Martha Deutschland 2001, : Sandra Nettelbeck, B: Martina Gedeck, Sergio Castellitto

“Martha ist Chefköchin in einem kleinen Restaurant. Während sie im Kochen perfekt ist, ist sie im sonstigen Leben und besonders im Umgang mit Männern eher unbeholfen. Nach dem Unfalltod der Schwester muss sie sich nicht nur um deren kleine Tochter kümmern, sondern auch ein neuer Koch, ein lustiger Italiener, fordert ihre Aufmerksamkeit. Melancholische Komödie, die Appetit macht aufs Essen, auf die Liebe, auf das Leben. “ (Blickpunkt:Film) City

The Black Pirate (Die Seeräuber) USA 1926, R: Albert Parker, D: Douglas Fairbanks, Billie Dove / Stummfilm mit Klavierbegleitung

„Ein gestrandeter Seemann (Douglas Fairbanks) schwört den Piraten Rache, die das Schiff seines Vaters versenkt haben. Als der ‚schwarze Pirat‘ besteht er die wildesten Abenteuer, kapert u.a. ganz allein ein Handelsschiff samt Besatzung. Fairbanks in Top-Form.“ (Das Philososchiff) City

Bogart-Nacht (African Queen, Passage to Marseille, The Caine Mutiny) USA 1951, 43, 54, R: John Huston, Michael Curtiz, Edward Dmytryk, D: Humphrey Bogart, Katherine Hepburn, Peter Lorre, José Ferrer

Zur BLG Filmwoche die drei Filme mit Bogart, die etwas mit Schiffen zu tun haben, umsonst und nacheinanderweg. City

Bread and Roses Großbritannien, Deutschand, Spanien 2000, R: Ken Loach, D: Pilar Padilla, Adrien Brody

„Der erste Film, den der britische Regieveteran Ken Loach in den USA drehte. Das Thema: Die Unterdrückung der Ausgebeuteten und Geknechteten - was sonst: Maya zieht in die USA, weil sie sich dort ein besseres Leben erhofft. Nachdem sie mit den Menschenschmugglern fertig geworden ist, kommt sie endlich bei ihrer Schwester Rosa in Los Angeles an. Sie nimmt einen Job bei einem Putzunternehmen an, wo die Arbeiter, fast alle Immigranten, schamlos ausgenutzt werden. Maya lässt sich das nicht gefallen. Arbeitskampf! Richtiger Film, wichtiger Film. Auf Gewerkschaftsversammlungen sicher gern gesehen. Aber ist das alles nicht schon x-mal erzählt worden? Macht nichts, Ken Loach bleibt sich treu.“ (taz) Cinema

Brennen im Wind Italien/Schweiz 2001, R: Silvio Soldini, D: Ivan Franek, Barbara Lukesova

Tobias, heimatlos, aus einem Dorf irgendwo in Osteuropa stammend und Gelegenheitsschriftsteller, arbeitet in einer Fabrik in der Schweiz. Sein trostloses Leben erhält neuen Schwung, als er in einer Arbeitskollegin die Frau seiner Träume zu erkennen glaubt. Er verfolgt sie überallhin, beobachtet sie nachts in ihrem Haus bei Mann und Kind. Sie scheint auch unglücklich zu sein. Nach seinem europäischen Überraschungshit, der leichten Romantikkomödie ‘Brot und Tulpen‘ legt Silvio Soldini mit ‘Brennen im Wind‘ nach einem Roman von Agota Kristof nun ein düsteres, poetisches und skurriles Beziehungsdrama vor. Das der melancholischen Stimmung entsprechend in einem winterlichen Ort angesiedelte und in dunklen Farben gehaltene Drama wird vereinzelt durch Ironie aufgelockert.“ (Blickpunkt:Film) Atlantis

Der Brief des Kosmonauten Deutschland 2002, R: Vladimir Torbica, D: Frederick Lau, Luc Piyes

„Während der meisten Drehtage regnete es ununterbrochen. Genau das richtige Wetter für diese melancholisch-poetische Geschichte über den Aussiedlerjungen Heinrich, der im fremden München seinem Traum nachjagt, Kosmonaut zu werden. Als er von zu Hause ausreißt, gerät er an ein russisches Gaunertrio. Dessen Boss Ruslan hegt Sehnsüchte, die sich von den Fantasien des zehnjährigen Heinrich gar nicht so sehr unterscheiden. Doch ob es nun das Wetter oder die slawische Schwermut des serbischen Regisseurs Vladimir Torbica war: Sein sprödes und hölzern inszeniertes Regiedebüt leidet an einer Überdosis Trübsinn und kommt nie richtig in Fahrt.“ (Cinema) Cinema

E

Eine Schwalbe macht einen Sommer Frankreich 2000, R: Christian Carion, D: Mathilde Seigner, Michel Serrault

„Mit 30 Jahren hat Sandrine genug vom Stadtleben und ihrem Job als Computertrainerin. Also erfüllt sie sich einen lang gehegten Traum: Sie macht eine Ausbildung zur Landwirtin und kauft dem alten Adrien seinen Hof ab, allerdings unter der Bedingung, dass dieser noch zwei weitere Jahre dort leben darf. Dank des einfühlsamen Spiels von Mathilde Seigner und Michel Serrault driftet der Film nie in das stereotype Idealbild vom romantischen Landleben ab, auch wenn die herrliche französische Voralpenlandschaft bestens dazu geeignet wäre. Der Film hat nichts Spektakuläres oder Innovatives an sich, und genau das ist seine Stärke: er wirft einen leisen Blick auf Menschen, die versuchen, nach ihrer eigenen Facon glücklich zu werden.“ (film.de) Casablanca OL

E.T. – Der Außerirdische USA 1982/2002, R: Steven Spielberg, D:Henry Thomas, Drew Barrymore

„Happy Birthday, E.T.! Pünktlich zu seinem 20. Geburtstag kehrt der knuddelige Außerirdische frisch restauriert und in verlängerter Fassung in die Kinos zurück. Mit erstaunlich klarer Optik und digital überarbeitetem Soundtrack erstrahlt Steven Spielbergs rührseliger Klassiker in vollkommen neuem Glanz. Aber wenn wir ehrlich sind, wirkt der Film aus heutiger Sicht schon etwas antiquiert. Ob die Videoclip geprägte Jugend genauso viele Tränen vergießen wird, wie dereinst ihre Eltern, ist jedenfalls fraglich.“ (film.de) City

F

Die fabelhafte Welt der Amélie Frankreich 2001, R: Jean-Pierrre Jeunet, D: Audrey Tautou, Matthieu Kassovitz

„Amélie, als Kind immer allein gewesen und mit blühender Phantasie gesegnet, arbeitet mit Anfang 20 als Kellnerin in einem Bistro am Montmartre, wo sie ihre verhärmte Kollegin verkuppelt und dem gemeinen Gemüsehändler Streiche spielt. EinFilm, der märchenhafte Züge mit den schönsten Elementen der Nouvelle Vague kreuzt." (Blickpunkt:Film) City

Fickende Fische Deutschland 2002, R: Almut Getto, D: Tino Mewes, Sophie Rogall

„‘Fickende Fische‘ geht der Frage nach, wie weit man sich berühren muss, um sich lieben zu können. Der 16-jährige Jan ist HIV-positiv, seit er vor einigen Jahren nach einem Unfall eine Transfusion mit verseuchtem Blut erhielt. Nun verliebt er sich zum ersten Mal, und nichts macht ihm mehr Angst als das, wonach er sich am meisten sehnt: mit seiner Freundin Nina zu schlafen. Almut Gettos Kinodebüt ist ein eindringlicher, trauriger und doch auch hoffnungsvoller Film über eine junge Liebe, die sich früh mit dem Tod messen muss. Die Regisseurin führt ihre Darsteller erstaunlich sicher durch die schwierigen emotionalen Verwirrungen und erzählt ihre Geschichte mit bewundernswert leichtem Tonfall.“ (Der Spiegel) Filmstudio

G

Die geheimnisvolle Minusch Niederlande 2001, R: Vincent Bal, D: Theo Maasen, Carice van Houten

„Nachwuchsjournalist Tibbe steht bei einem holländischen Lokalblatt vor der Entlassung. Da lernt er Minusch kennen, die behauptet, eine Katze zu sein und ihm anbietet, ihn mit spannenden Infos für seine Zeitung zu versorgen. Tatsächlich liefert Minusch von ihren Katzengefährten so gute Geschichten, dass Tibbe zum Starreporter aufsteigt. In Holland hat sich die TV-Produktion ‘Minoes‘ mit fast einer Mio. Zuschauer als Hit erwiesen. Damit lag es nah, die anrührende und witzige Geschichte der Kinderbuchautorin Anna Maria Geertruida Schmidt auch auf die große Leinwand zu bringen. Gut besetzt und angereichert mit Spezialeffekten gelang Regisseur Vincent Bal eine liebevolle Umsetzung des Sechs-Millionen-Dollar-Projekts, das nicht nur Kindern gefallen sollte.“ (Blickpunkt:Film) CinemaxX

H

Der Herr der Ringe - Die Gefährten USA 2001, R: Peter Jackson, D: Elijah Wood, Ian Mckellen

„Ein großer Film, ein begeisternder Film, ein mit Freude geschaffenes Stück Kino, das (basierend auf dem ersten Buch, die beiden anderen sind zu Ende gedreht und kommen in den nächsten beiden Jahren in die Kinos) Tolkiens Klassiker mit Begeisterung umarmt und die Kenner wie die Novizen mit etwas ganz Besonderem belohnt: Intelligenz und Filmkunst, die unabhängig von der blinden Treue zum geschriebenen Wort arbeitet.“ (Entertainment Weekly) City

Hook USA 1991, R: Steven Spielberg, D: Dustin Hoffman, Robin Williams, Julia Roberts

“Steven Spielbergs Version der Peter-Pan-Geschichte: Captain Hook überspringt die Grenzen der Fantasiewelt und entführt die Kinder eines geschäftigen Konzern-Anwalts ins ‚Nimmerland‘. Dessen Bemühen, sie zurückzugewinnen, kann nur durch Besinnung auf die eigene Jugend gelingen: Der Anwalt muss sich daran erinnern, dass er einst Peter Pan war. Naives Märchen, das sich nach einer umständlichen Exposition in einer Fülle pompöser Attraktionen entlädt. Eine wirklichkeitsferne Unterhaltung voller Kurzweil a la Disney.“ (Lexikon des internationalen Films) Kino 46

I

Ice Age USA 2002, R: Chris Wedge

„Auf der Erde ist es bitterkalt. In Scharen flüchten Menschen undTiere vor der drohenden Eiszeit gen Süden. Nur Mammut Manfred undsein unfreiwilliger Faultier-Kumpel Sid bleiben zurück. Als sie an einem Flussufer ein Eskimo-Baby finden, gesellt sich zu dem ungleichen Paar noch der grimmige Säbelzahntiger Diego. Nach Disney und Dreamworks hat sich mit 20th Century Fox das dritte große Hollywood-Studio am neuen ,Genre' des digitalen Animationsfilms versucht. Das Gespann aus missmutigem Manfred und stoffeligem Sid erinnert stark an ,Shrek' und dessen namenlosen Eselfreund. Allerdings ist der Humor weit weniger bissig und absurd. Bei der Entwicklung des Plots hielt man sich, der jüngeren Zielgruppe zuliebe, eher an Disneys ,Dinosaurier'-Idylle. Nichtsdestotrotz bietet ,Ice Age' turbulente Familienunterhaltung mit berauschender Optik." (film.de) City

Im toten Winkel - Hitlers Sekretärin Deutschland 2002, R: André Heller, Othmar Schmiderer

“Von 1943 bis Kriegsende war Traudl Junge die Privatsekretärin Adolf Hitlers. Ihre Arbeitstätten während der letzten Kriegsjahre waren das Führerhauptquartier Wolfsschanze in Ostpreußen, der Berghof am Obersalzberg sowie die Reichskanzlei und der Führerbunker in Berlin. Nach jahrzehntelangem Schweigen äußert sich Hitlers Sekretärin erstmals öffentlich ausführlich vor einer Kamera. Traudl Junge geht hart mit sich ins Gericht, reflektiert über das verführerische Potenzial der Führerfigur Hitler und gibt atemberaubende Einblicke in den ,inner circle‘ der nationalsozialistischen Elite. Ein Zeitdokument, das seinesgleichen sucht.“ (tip) Atlantis

Iris Großbritanien/USA 2001, R: Richard Eyre, D: Judy Dench,Kate Winslet, Jim Broadbent

„Eine anrührend zärtliche Krankheits- und Lebensgeschichte ohne Happy End: Drei Jahre, bis zu ihrem Tod 1999, pflegt der Literaturkritiker John Bayley seine an Alzheimer erkrankte Frau, die Schriftstellerin Iris Murdoch. Hilflos, wütend, frustriert und erschöpft muss er zusehen, wie ihr Geist verfällt. Tristesse pur? Gewiss. Aber kein violinenumsäuselter Behindertenkitsch. Richard Eyre blättert in Rückblenden warmherzige Szenen einer Ehe auf, in der zwei gegensätzliche Charaktere – Iris dominant und impulsiv, John ein stotternder Kauz, der nicht eben die Welt entflammt – zur Ruhe kommen. Umso mehr Wehmut löst das tragische Finale aus.“ (Cinema) Originalfassung ohne Untertitel im City

Italienisch für Anfänger Dänemark 2000, R: Lone Scherfing, D: Anders W. Berthelsen, Peter Gantzler

„Die schönste romantische Komödie der letztjährigen Berlinale war nicht etwa ‘Chocolat‘, sondern der fünfte Dogmafilm ‘Italiensk for Begyndere‘. Beide liefen im Wettbewerb, und ‘Italienisch...‘ wurde dort nicht nur mit vier Preisen ausgezeichnet, sondern auch viel stürmischer beklatscht. Frappierend an ihm ist, dass die Regisseurin sich zwar streng an das formale Keuschheitsgelübde der Dogmafilmer gehalten hat, man dies aber schon nach wenigen Minuten völlig vergisst. Der Film erzählt von sechs Menschen, die in einer tristen Vorstadt von Kopenhagen leben und sich in einem Volkshochschulkurs treffen. Er ist gefüllt mit zärtlichen, absurden Pointen, die vom Leben abgeguckt scheinen. Und es begeistert, wie behutsam und subtil Lone Scherfing es fertigbringt, die sechs mit ihren Schwächen, Unbeholfenheit und Schüchternheit so liebenswert zu machen. (hip) City

J

Jazz Seen Deutschland 2001, R: Julian Benedikt

“Eine Hommage an den Fotografen William Claxton, der zur hitzigen Bebop-Zeit den Musikern den Schweiß von der Stirn tupfte und mit seinen Fotos - wie der sensiblen Inszenierung von Chet Baker -maßgeblich Anteil daran hatte, dass man sich Jazz immer coolgestylt in Schwarzweiß vorstellt. Auch Prominenz wie Burt Bacharach, Dennis Hopper und Helmut Newton kommt zu Wort, Till Brönner hat die passende Musik nachempfunden.“ (taz) Atlantis

Jim Jarmusch Filmnacht (Night on Earth & Dead Man) USA 1991 & 1995. R: Jim Jarmusch, D: Gena Rowlands, Beatrice Dalle, Johnny Depp, Robert Mitchum

Doppelpack mit zwei Filmen von Jim Jarmusch aus der Phase, als er schon nicht mehr ganz so minimalistisch und eigenwillig inszenierte, also in Farbe und ohne John Lurie. In „Night on Earth“ kreuzen Taxen jenseits von Zeit und Raum durch die Filmnacht, in „Dead Man“ schlafwandelt Johnny Depp durch einen surrealen Alptraumwestern. City

K

Kate & Leopold USA 2001, R: James Magold, D: Meg Ryan, Hugh Jackman

„Durch ein temporäres Zeitloch schlüpft Herzog Leopold zufällig vom Jahr 1876 direkt ins New York der Gegenwart. Dort staunt er mächtig über die modernen Errungenschaften der Menschheit. Besonders interessiert er sich jedoch für die alleinstehende Karrierefrau Kate. Anders als in ,Die Zeitritter‘ oder ,Zurück in die Zukunft‘ geht es hier weder um Eingewöhnung noch um die Gefährdung des Raum-Zeit-Kontinuums. Nicht, wenn Meg Ryan mit im Spiel ist. ‘Kate & Leopold‘ ist einzig und allein ein romantisches Märchen fürs Herz.“ (film.de) City

L

Die lange Fahrt der Graf Götzen - von Papenburg nach Afrika Deutschland 2001, R: Stephan Lamby

„1913 wurde in Papenburg an der Ems ein Schiff gebaut und nach Afrika transportiert: 900 km über Land! Das Schiff, das auf den Namen des deutschen Afrika-Forschers ‚Graf Götzen‘ getauft wurde und über den längsten See Afrikas, den Tanganjika-See, fuhr, wurde in die Wirren des 1. Weltkriegs verwickelt, es wurde versenkt, wieder gehoben - und fährt heute unverändert die lange Route vom tansanischen Kigoma bis nach Sambia: das wohl älteste im Dienst befindliche Linienschiff der Welt. Der Film erzählt die abenteuerliche Geschichte der ‚Graf Götzen‘ und der Männer, die sie erbaut und wieder versenkt haben. Er zeigt, welche Spuren ihr Abenteuer bis heute am Tanganjika-See und in Papenburg hinterlassen hat.“ (Filmbüro Niedersachen) Kino 46

Life as a house (Das Haus am Meer) USA 2001, R: Irwin Winkler, D: Kevin Kline, Kristin Scott Thomas, Hayden Christensen / Originalfassung ohne Untertitel

“Ein krebskranker Vater zimmert das Eigenheim seiner Träume und schafft seinem Sohn ein Zuhause aus Liebe. Zugegeben: Die Story klingt fatal nach Bausparkassen-Spot (‘Wir geben Ihrer Zukunft ein Zuhause‘). Dass Regisseur Irwin Winkler eher einen zweiten ‚American Beauty‘ im Sinn hatte, wird vor allem bei der Beziehungsanbahnung zwischen Vater Sam und der kessen Nachbarstochter offensichtlich. Obwohl das Skript in Klischees wie der heilenden Kraft der Liebe und der eigenen Hände Arbeit schwelgt, gelingen dem Ensemble immer wieder große Momente von leiser Intensität und zartem Humor.“ (Cinema) Kino 46

Der letzte Countdown USA 1979, R: Don Taylor, D: Kirk Douglas, Martin Sheen

„Der Flugzeugträger USS Nimitz gerät in der Nähe von Pearl Habour in einen schweren Sturm. Als sich der Sturm wieder gelegt hat, stellt die Besatzung fest, daß sie vom Jahr 1979 in das Jahr 1941 zurückversetzt worden sind, und zwar zum 6. Dezember, dem Datum des japanischen Luftangriffs. An einigen Stellen wirkt der Film wie ein Werbefilm für die US-Marine. Dabei kommt jedoch die Befassung mit dem Paradox von Zeitreisen nicht zu kurz. Die Besatzung sieht sich vor die Frage gestellt, was geschehen wird, wenn sie mit der Technik von 1979 in den Ablauf von 1941 eingreift.“ (Urdruck) Kino 46

Lilo & Stitch USA 2002, R: Chris Sanders, Dean DeBlois

„Das außerirdische Monster Stitch ist klein, blau und gemein. Daher wird es vom intergalaktischen Senat ins Exil verbannt. Stitch taucht auf der Erde unter. Dort trifft er auf das hawaiianische Mädchen Lilo. Von ihr lernt der wilde Rabauke, dass es im Leben außer Hass und Gewalt noch andere Werte gibt. Mit dem traditionellen Zeichentrickfilm ‚Lilo & Stitch‘ unternehmen die Disney Studios einen verzweifelten Versuch, auf den längst abgefahrenen Pokémon-Zug aufzuspringen. Einen wilden Alien zum liebenswerten Kuscheltier umzupolen, vermag nicht wirklich zu fesseln. Disney-Kitsch trifft Pokémon-Action. Dieser Spagat ist nicht geglückt.“ (film.de) CinemaxX, CinemaxX OL, CinemaxX DEL, CineStar

M

Marlene - Her own Song

Deutschland/USA 2001, R: David Riva

“Regisseur Riva ist Dietrichs Enkel und vielleicht schon deswegen nicht dazu in der Lage oder Willens, in seinem Film an Ambivalenzen zu arbeiten. ,Lili Marleen‘, das Lied, das den Nazis wie den Alliierten zu Propagandazwecken diente, mag dafür als Pars pro Toto stehen. So zeigt der Film vor allem, was wir schon kennen: Dass die Dietrich preußisch diszipliniert war und dass sie viele Liebhaber hatte. Dass sie das Deutschland der Nazis hasste. Das trägt sich, weil es schön ist, Marlene Dietrich zuzusehen und zuzuhören. Rivas Verdienst ist das nicht.“ (taz) Atlantis

Matrix USA 1999, R: Andy & Lary Wachowski, D: Keanu Reeeves, Laurence Fishburne

„Die Story bedient sich bei den Mythen der Filmgeschichte, plündert ‚Alien‘ genauso wie ‘Strange Days‘: Die Welt wird von den Maschinen beherrscht, die die ahnungslosen Menschen in einer gewaltigen Computersimulation gefangenhalten. Nur eine Rebellenschar um den Anführer Morpheus kämpft gegen die Versklavung.“ (Der Spiegel) City

Men in Black II USA 2002, R: Barry Sonnenfeld, D: Will Smith, Tommy Lee Jones

Wenn man sich ‘Men in Black II‘ ansieht, muss man annehmen, dass Regisseur Sonnenfeld nicht etwa die hippen und bissigen Pointen für das Beste an dem ersten Film hielt, sondern die konventionelle, trashige Sequenz, in der Will Smith viel Schläge einsteckt und im Schleim badet. ‘MIIB‘ (so das Originalkürzel) besteht fast nur aus solchem physischen Humor. “ (The New Yorker) CinemaxX, CinemaxX DEL, CinemaxX OL, CineStar, Passage BHV

Monsoon Wedding Indien2001, R: Mira Nair, D: Naseeruddin Shah, Lillete Dubey

„Satajit Ray trifft auf Robert Altman, so lässt sich Mira Nairs diesjähriger Venedig-Sieger in wenigen Worten recht treffend subsumieren. Nair, hierzulande dem Arthouse-Publikum durch Filme wie ‘Salaam Bombay!‘ oder ‘Mississippi Masala‘ wohlbekannt, schildert in ihrer in Neu Delhi angesiedelten Tragikomödie die turbulenten Geschehnisse rund um eine Mittelklasse-Hochzeit. Dabei treffen Tradition und Moderne, Hollywood und Bollywood, Gucci und Saris mit geballter Wucht aufeinander, was ebenso spaßige wie ernste Folgen nach sich zieht. Kunst und Kommerz gehen dabei eine wunderbare Ehe ein.“ (Blickpunkt:Film) City

Die Monster AG USA 2001, R: Peter Docter, Lee Unkrich, David Silverman

„Neuester Streich der Pixar Studios, die schon mit ,Toy Story' Zeichentrick-Geschichte geschrieben haben. Ihre amüsante, gutmütige (Kuschel-) Monstergeschichte verteilt satirische Seitenhiebe auf Leistungsgesellschaft und Großkonzerne und konzentriert sich auf ein turbulentes Katz-und-Maus-Spiel zwischen guten und bösen Monstern. Temporeiches Highlight ist eine Verfolgungsjagd über das Türenfließband." (Blickpunkt:Film) City, Casablanca OL

Mord nach Plan USA 2002, R: Barbet Schroeder, D: Sandra Bullock, Ben Chaplin

„Zwei Oberschüler studieren kriminologische Handbücher und töten danach eine junge Frau, um den perfekten Mord zu verüben, als Ausdruck absoluter Freiheit und eigener Überlegenheit. Die hochmütigen Täter wollen beweisen, dass sie schlauer sind als die Polizei, und müssen sich von Sandra Bullock in der Rolle der ermittelnden Kripobeamtin eines Besseren belehren lassen. Weniger überzeugend ist allerdings, wie Regisseur Schroeder die Geschichte ihrer eigenen Vergangenheit inszeniert.“ (tip) CinemaxX

Mr. Bones Südafrika 2001, R: Gray Hofmeyr, D: David Ramsey, Leon Schuster

„Kuvuki-Medizinmann Mr. Bones wird von seinem Dorfältesten nach Sun City geschickt. Dort soll er den verschwundenen Stammhalter aufspüren. Von seinen Knochen geleitet, glaubt Bones in dem Profigolfer Vinceden verlorenen Sohn wieder zu erkennen. Unter turbulenten Umständen führt er ihn zurück ins Kuvuki-Dorf. ‘Mr. Bones‘ als beschissenen Film zu bezeichnen, darf ruhig wörtlich genommen werden. Noch nie zuvor landeten in der Filmgeschichte so viele Fäkalien in den Gesichtern der Protagonisten. Egal ob glitschiger Vogelkot, weiche Elefanten-Notdurft oder dampfende Pferdeäpfel. Viel mehr hat diese flache Slapstick-Arie aus Südafrika im Stil von ,Die Götter müssen verrückt sein‘ nicht zu bieten.“ (film.de) CineStar

Mr. Deeds USA 2002, R: Steven Brill, D: Adam Sandler, Winona Ryde

„Der freundliche Mr. Deeds führt in der ruhigen Kleinstadt Mandrake Falls, New Hampshire, ein unspektakuläres, aber zufriedenes Leben. Doch das beschauliche Dasein des Mr. Deeds hat ein Ende, als er erfährt, dass ihm ein Verwandter, den er längst aus den Augen verloren hat, ein Erbe im Wert von 40 Milliarden Dollar hinterlassen hat. Auch die zweite Zusammenarbeit von Filmemacher Steven Brill und Komiktalent Adam Sandler ist eine rührende Komödie, die sowohl etwas fürs Herz, als auch für die Lachmuskeln bietet. Zwar kann man der Story mal wieder nichts wirklich Neues abgewinnen, doch ist der Film insgesamt ein wohltuender, heiterer Zeitvertreib mit hohem Entspannungspotenzial. ‘Mr. Deeds‘ ist harmloses, unterhaltendes Feierabendkino im besten Sinne.“ (film.de) CinemaxX, CineStar / CinemaxX auch Originalfassung ohne Untertitel, CinemaxX DEL, CinemaxX OL, Lichtspielhaus DEL

N

99euro-films Deutschland 2001, R: 12 junge deutsche Filmemacher

“Wenn ein Filmemacher den Kopf voller Ideen, aber leere Taschen hat, schnappt er sich eine Digitalkamera und dreht drauflos. Was dabei rauskommt, zeigt diese Kompilation aus zwölf etwa fünf Minuten langen deutschen Filmen, die angeblich für jeweils 99 Euro entstanden sind: Ein Mann spielt den Prügelknaben für Passanten; ein paar Mädchen lesen auf der Straße einen Stricher auf; zwei ältere Damen versorgen auf dem Hotelflur eine Prostituierte. Kleine, hübsche Geschichten, die zeigen, was man für Geld alles tut und kriegt, erzählen Michael Klier, Nicolette Krebitz und Esther Gronenborn. Einige andere Beiträge enthüllen dagegen, dass es in den Köpfen der Regisseure ähnlich aussah wie in ihren Taschen.“ (Der Spiegel) City

Newenas weite Reise Deutschland 2001, R: Nenad Djapic, D: Florian Jaeger, Victoria Borsilavova

„Wäre dieser Film im Iran entstanden, fände er sich vermutlich – trotzdem die Hauptdarsteller Kinder sind – im Abendprogramm der Kinos wieder. Doch Newenas weite Reise hat Regisseur Nenad Djapic nach einem sechs Jahre währenden zähen Ringen um Finanziers in Deutschland verwirklicht. Und so ist die Geschichte um den Hamburger Jungen Jan, der auf dem Schiff seines Onkels auf die gleichaltrige Newena stößt, die als blinder Passagier von Italien nach Deutschland zu kommen versucht, im Nachmittagsprogramm gelandet. Newenas Eltern sind in einem Staat, in dem Krieg herrscht, vor ihren Augen umgebracht worden, und nachdem sie erfahren hat, dass ihr kleiner Bruder in einem Hamburger Kinderheim gelandet ist, hat sie nur ein Ziel: dorthin zu gelangen. Jan, der nach und nach begreift, auf welchen Beschädigungen Newenas teils seltsames Verhalten fußt, verheimlicht und deckt ihre Anwesenheit auf dem Schiff. Dabei unterstützt ihn ein herrlich antiautoritär daherkommender Dieter Pfaff als Schiffskoch Kojak.“ (taz) City

Nirgendwo in Afrika Deutschland 2001, R: Caroline Link, D: JulianeKöhler, Matthias Habich

„Ein jüdischer Anwalt übernimmt 1938 die Stelle eines Verwalters auf einer verwahrlosten Farm in Kenia. Während sich seine Frau nur allmählich an die unbequemen Lebensumstände gewöhnen kann, blüht die schüchterne Tochter schnell auf. Der einfühlsam inszenierte, ausgesprochen unterhaltsame Film profitiert von wohltemperierten Landschaftsaufnahmen, flotter Dramaturgie, einfühlsamer Musik und einer entschlossenen Kamera- undSchnittführung." (filmdienst) City

Nomaden der Lüfte– das Geheimnis der Zugvögel Frankreich/Deutschland/Spanien/Italien 2001,R: Jacques Perrin, Jacques Cluzaud, Michel Debats

„‘Das Geheimnis der Zugvögel' – so der Untertitel des Films – ist eine luftige Weltreise. Und wir fliegen fast hundert Minuten mit hoch über den Wolken. Dabei sind wir immer auf Flughöhe mitdem Vogelschwarm, das Gefieder zum Anfassen nah. Dabei ist derTrick von Perrins ungewöhnlichen Nahaufnahmen so banal wie natürlich: Die Hauptdarsteller wurden in einer Vogelschule von Hand aufgezogen, die Ersatzeltern der Vögel waren die Kameraleute und Piloten eines Ultraleichtflugzeugs. Doch davon ist im Film nichts zu sehen.Der Mensch tritt hier gänzlich in den Hintergrund, was wohl dieVoraussetzung dafür ist, sich als Mitglied eines Vogelzugs zu fühlen. Das gelingt in vielen guten Momenten auch. Dennoch ist es schade, dass so gut wie nichts kommentiert wird." (taz) Schauburg, Wall-Lichtspiele OL

O

Once Upon a Honeymoon USA 1942, R: Leo McCarey, D: Cary Grant, Ginger Rogers / Originalfassung mit Untertiteln

Im Jahr 1942 erklärte auch Hollywood den Nazis den Krieg. Regisseur Leo McCarey hat seine Karriere bei Slapstickfilmen mit den „kleinen Strolchen“ und Laurel & Hardy begonnen. Er drehte mit den Marx Brothers die Anti-Kriegs-Groteske „Duck Soup“, einige klassische Screwball-Komödien und später dann „An Affair to Remember“ - ein Rührstück, bei dem - ähnlich wie später in „Schlaflos in Seattle“ - alle weiblichen Zuschauer sofort zu weinen begannen. Mit großen Ambitionen schöpfte McCarey hier aus all diesen Quellen: Witz und Sentimentalität durchsetzte er mit Anti-Nazi-Propaganda, und so entstand ein monströser Mischmasch aus Kitsch, gutem Willen, Cary Grant und Judenverfolgung. (hip) Kino 46

P

Panic Room USA 2002, R: David Fincher, D: Jodie Foster, Forest Whitaker

„Jodie Foster und ihre Teenager-Tochter ziehen in ein Sandsteinhaus in Manhattan, das einen ,Panik Raum‘ hat: eine Kammer, die sicher gegen Eindringlinge barrikadiert werden kann. In ihrer ersten Nacht werden sie von den Einbrechern Forest Whitaker, Dwight Yoakm und Jared Leto heimgesucht. Der Thriller, der weder schummelt noch logische Lücken hat, wird zu einem tödlichen Schachspiel, in dem das Brett und die Spieler gut zu sehen sind, beide Seiten die Regeln kennen und der bessere Stratege gewinnen wird.“ (film. de) City

Party Animals ... Wilder geht‘s nicht USA 2002, R: Walt Becker, D: Ryan Reynolds, Tara Reid

„Die Jungs sind notgeil, die Mädels blond, sie tragen keine Höschen und haben große Titen. Den Humor von College-Komödien darf man mit gutem Gewissen als eher flachbrüstig beschreiben und die Variationsmöglichkeiten dieses Genres als nicht allzu vielfältig. Wer sich jedoch über brennende Inder, Oben-ohne-Nachhilfe, furzende Studenten und Hundesperma im Sandwich prächtig amüsiert, dem besorgen es die ‚Party Animals‘ zuverlässig. Menschen, denen die Witzfähigkeit von Körpersekreten eher verschlossen bleibt, können sich allerdings nur wundern.“ (tip) Cinestar, CinemaxX, CinemaxX DEL, CinemaxX OL, Passage BHV

R

Rivers and Tides Deutschland 2000, R: Thomas Riedelsheimer, D: Andy Goldsworthy

„Über den schottischen Künstler Andy Goldsworthy sind bereits etliche Bildbände erschienen. Sein Material nimmt er ausschließlich aus der Natur. Er arbeitet mit Steinen, Blättern, Zweigen, Eis; überlässt sie dem Wind, dem Regen, der Zeit, die sie verändern. Der Filmemacher Thomas Riedelheimer begleitete den Künstler vier Jahre lang, dokumentierte den langwierigen Schaffensprozess, wenn Goldsworthy Landschaften in Kanada, USA, Frankreich und Schottland umgestaltete. Dabei gelang ihm ein sehr schönes Porträt, dessen Wirkung durch die Musik von Fred Frith noch verstärkt wird.“ (Blickpunkt: Film) Atlantis, City

Road to Peredition USA 2002, R: Sam Mendes, D: Tom Hanks, Jude Law, Paul Newman

„Michael O‘Sullivan führt im Chicago der dreißiger Jahre ein Doppelleben als kompromissloser Berufskiller und liebevoller, treu sorgender Familienvater. Als beide Welten kollidieren, seine Ehefrau und sein jüngster Sohn ermordet werden, bricht O‘Sullivan zusammen mit seinem nun einzigen Sohn Michael Jr. zu einem vernichtenden Rachefeldzug auf. Das nach ‚American Beauty‘ langersehnte und starbesetzte Gangster-Epos von Oscar-Gewinner Sam Mendes hält, was Cast und Credits versprechen: Neben Erfolgsgarant Tom Hanks in der ungewohnten Rolle des Bad Guys, spielen Paul Newman, Jude Law und Jennifer Jason Leigh in dem düsteren Drama, das auf dem Comicroman von Max Adam Collins basiert und sich durchaus auch tiefere Themen annimmt.“ (Blickpunkt:Film) CinemaxX, CinemaxX OL, CinemaxX DEL

Der Rote Korsar USA 1952, R: Robert Siodmak, D: Burt Lancaster, Nick Cravat

Ist „Rio Bravo“ einer der schönsten Western aller Zeiten, so gilt das gleiche für „Der rote Korsar“ in Bezug auf das Seeräuber-Genre. So temporeich inszenierte der aus Deutschland stammende Robert Siodmak diese prächtige Piratenmär, so unbeschwert und bar jeder Ernsthaftigkeit schicken die Autoren den edlen Freibeuter in den Kampf gegen finsteres Tyrannentum, dass diesem Film unbedingt ein Platz in der ewigen Bestenliste gebührt, woran natürlich der brillante Burt Lancaster wesentlichen Anteil hat, der in der Titelrolle ein ums andere Mal zeigen kann, was er einst als Zirkusakrobat gelernt hat. (taz) Kino 46

The Royal Tenenbaums USA 2001, R: Wes Anderson, D: Gene Hackman, Ben Stiller, Anjelica Huston

„Die US-Amerikaner hätten so gerne eine königliche Familie, deshalb sind die Kennedys und ,Dallas‘ dort so beliebt. Auch die Tenenbaums sind solche ,Buddenbrooks‘ Amerikas, nur ihre besten Zeiten sind schon vergangen. In den 70er Jahren waren alle drei Sprösslinge der Familie Wunderkinder. Doch der Vater ist ein Filou, und als er von der Familie verstoßen wurde, ging es mit dieser bergab. ,Die Royal Tenenbaums‘ ist eine melancholische Komödie und ein Ensemblefilm voller Stars, die durchweg inspiriert spielen, doch der Knaller des Films ist Gene Hackman. Er ist zugleich unausstehlich und charmant, ein Rüpel und anrührend traurig, er tut Unverzeihliches und man hat ihm schon in der nächsten Szene vergeben. (hip) City

S

Samsara Deutschland 2001, R: Pan Nalin, D: Shawn Ku, Christy Chung

„Als der Mönch Tashi nach einer dreijährigen Meditation aus der Trance zurückkehrt, muss er feststellen, dass neben dem Geist auch sein Körper erwacht ist: In nächtlichen Träumen durchfiebern ihn sexuelle Phantasien. Tashi erkennt, dass er auf ein weltliches Leben nur dann verzichten kann, wenn er es - wie Prinz Siddharta - zuvor gekannt hat: Er verlässt sein Kloster und macht sich auf, das Leben und die Liebe zu erfahren. Der indische Regisseur Pan Nalin erzählt seine Geschichte über die Frage, welches Leben das wahre sei, in einer vibrierenden Bildsprache, die es schafft, die soghafte Leere der Landschaft und eine sehr diesseitige Montagepraxis zu einer einmaligen ‚Zenomatographie‘ zu vereinen.“ (Neue Zürcher Zeitung) Gondel

Die Scheinheiligen Bayern 2001, R: Thomas Kronthaler, D: Maria Singer, Johannes Demmel

„ In der abgelegenen Gemeinde wollen sich der Bürgermeister und der Landrat den Hof der vereinsamten Bäuerin Magdalena Trenner unter den Nagel reißen und das Grundstück weiterverscherbeln. Es soll eine Autobahnabfahrt mit einer Hendlbraterei darauf entstehen. Aber es kommt, natürlich, anders. Bei der Bäuerin taucht der vagabundierende Holzschnitzer Johannes auf und nistet sich bei ihr ein. Als die Alte auch noch den afrikanischen Asylanten Theophile aufnimmt, bildet sich ein unwiderstehliches Protesttrio. Der ehemalige Werkzeugmacher Kronthaler, der auch das Drehbuch für ‘Die Scheinheiligen‘ schrieb, hat eine köstliche Provinzgroteske gedreht. “ (Der Spiegel) Cinema

Schiffsmeldungen USA 2001, R: Lasse Hallström, D: Kevin Spacey, Julianne Moore, Judi Dench

„Nach dem Unfalltod seiner attraktiven, aber an ihm und Tochter Bunny desinteressierten Frau ist Quolye wieder der scheue Einzelgänger, der überall unbeachtet bleibt. Als seine Tante ihn nach Neufundland zu den Wurzeln seiner Vorfahren mitnimmt, entwickelt der zeitlebens Gedemütigte erstmals Selbstachtung, Freundschaft und das Gefühl, geliebt zu werden. Wie ‘Chocolat‘ ist auch ‘Schiffsmeldungen‘ eine gediegene Literaturverfilmung [des Romans von E. Annie Proulx], die mit ausgesuchter Besetzung und filmischer Reife gut unterhält, aber ohne wirkliche dramatische Intensität an der Oberfläche ihrer Themen bleibt. Größte Pluspunkte sind der Schauplatz Neufundland, sprachliches Niveau und ein Humor, der Schwermut nicht aufkommen lässt.“ (Blickpunkt:Film) City

Der Schuh des Manitu – extra large Deutschland 2001, R: Michael „Bully“ Herbig, D: Michael „Bully“ Herbig, Christian Tramitz

Die Wiederaufführung des Kassenknüllers des letzten Jahres wird ein wenig aufgemöbelt, damit einige nochmal reingehen: Jetzt die „Extra Large“-Fassung , „mit brandneuen Szenen! Wie alles begann...“ Also die DVD-Version im Kino. Cinestar, CinemaxX,

Scooby-Doo USA 2002, R: Raja Gosnell, D: Sarah Michelle Gellar, Freddy Prinze jr.

„Die Fans von einst (sofern sie eine kindische Ader haben) werden sich vielleicht freuen. Das Zielpublikum dieses Teenagerspektakels besteht jedoch wohl eher aus ihren Kindern (oder gar den Enkeln?), und die werden sich kaum an jene Zeichentrickserie um die leicht debile dänische Dogge Scooby-Doo erinnern können, die das Zeichentrick-Duo William Hanna und Joe Barbera (die auch die ‘Flintstones‘ und ‘Jetsons‘ schufen) vor über 30 Jahren aus der Wiege hob – und die nun in einer Real/Animation-Adaption ins Kino kommt: Vampirjägerin Sarah Michelle Gellar, Mädchenschwarm Freddie Prinze Jr., Blödelbrite Rowan ‘Mr. Bean‘ Atkinson und eben der komische Hund unterwegs in keiner geringeren Mission, als die Welt vor Geistern, Monstern und überhaupt ihrem Untergang zu retten. Na dann viel Spaß.“ (Neue Zürcher Zeitung) CinemaxX, CinemaxX OL, CinemaxX DEL, CineStar, Lichtspielhaus DEL, Apollo BHV

Siddhartha USA 1972, R: Conrad Rooks, D: Shashi Kapoor, Simi Garewal

„Ein glitzernder, spielfilmlanger Werbespot, dessen Ursprung Hesses Roman über den schönen Brahmanen ist, der sich auf die Reise begibt, um nach der Wahrheit zu suchen. Von einem Freund mit einem Babygesicht begleitet, flippt er mit den Sadhus im Wald aus, hört Buddha in seiner Höhle zu, vögelt als Silhouette mit einer reichen Kurtisane und macht als Kaufmann viel Geld. Er steigt dann wieder aus und findet die Erleuchtung als Fährmann. Wohl kaum einer wird aus dem Kino gehen, ohne Hesses Botschaft begriffen zu haben, dass es keinen sicheren Weg zur Wahrheit gibt, dass suchen heißt, nicht zu finden, und dass ‚alles auf dem Rad des Lebens wiederkehrt‘. Leider ist der Film mit so wenig Imagination gemacht, dass es unmöglich ist, die Bewusstseinsstadien nachzuvollziehen, die unser Star des Bombay-Kinos durchwandelt.“ (Time Out) Cinema

So weit die Füße tragen Deutschland 2001, R: Hardy Martins, D:Bernhard Bettermann, Michael Mendl

„Neuverfilmung des Erfolgsromans von Martin Bauer, der die Fluchteines deutschen Werhmachtsoffiziers aus ostsibirischen Bleiwerken nach Deutschland beschreibt. Ohne jede künstlerische Intention entstandene Zeitreise in den kalten Krieg, fast schon bestürzend in seiner Plattheit." (tip) City

Spider-Man USA 2002, R: Sam Raimi, D: Tobey Maguire, Kirsten Dunst

„Peter Parker, ein streberhafter Teenager, erlangt durch den Biss einer genmanipulierten Spinne Superkräfte. Diese setzt er zunächst egoistisch ein, mit fatalen Folgen. Doch dann kämpft er als ‘Spider-Man‘ gegen das Verbrechen – was ihn allerdings in ein Dilemma nach dem andern stürzt. Sam Raimis bunte Verfilmung des legendären Comics wird dessen Geist überwiegend gerecht. Tobey Maguire verkörpert den Hamlet unter den Superhelden, Kirsten Dunst ist das Mädchen, das Peter ersehnt, das als Freundin von Spider-Man aber in Gefahr ist. " (Neue Zürcher Zeitung) CinemaxX, CineStar

Spirit – Der wilde Mustang USA 2002, R: Kelly Asbury, Lorna Cook

„Das neueste Animationsabenteuer aus dem Hause Dreamworks ist im Gegensatz zu den Vorgängern sehr konventionell. Der am Computer entstandene Zeichentrickfilm bietet actiongeladene Hollywoodspannung für Kinder. Ein Hengst, der über einen riesigen Canyon hüpft, zwischen explodierenden Hütten durch Feuerwände läuft, einen hochhaushohen Wasserfall hinunterfliegt und in Lebensgefahr gerät. Man muss selber entscheiden, ob man sein Kind dieser Actionwelt aussetzt oder fantasievolleren und ruhigeren Filmen den Vorzug gibt. Die bisherigen Dreamworks-Filme wie ‘Shrek‘ waren sympathische Fantasieprodukte, ‘Spirit‘ ist deutlich herz- und witzloser und deshalb im direkten Vergleich eine Enttäuschung.“ (Film.de) Cinestar, CinemaxX OL

Sprich mit ihr – Hable con ella Spanien 2002, R: Pedro Almodóvar, D: Rosario Flores, Javier Cámara

„Zwei Frauen, die im Koma liegen, und zwei Männer, die darum mit ihrer Liebessehnsucht auf sich selbst zurückgeworfen sind. Oder: eine Matadora, die zwischen zwei Männern steht und darum in der Arena sehnsüchtig den Kampf mit den Stieren sucht. Oder: ein verlassener Mann, der unter Schmerzen den Weg ins Leben zurückfindet. Pedro Almodóvar erzählt in „Sprich mit ihr“ viele Geschichten, die alle von der Einsamkeit handeln, von unerfülltem Verlangen und unendlicher Traurigkeit. Das Wunder dieses sehnsüchtigen Films ist, dass Almodóvar die Balance findet zwischen Verzweiflung und unverhofftem Glück, Hoffnunglosigkeit und Trost, Schwermut und Leichtigkeit. Almodóvar spielt inzwischen in seiner eigenen Liga. ,Sprich mit ihr‘ ist ein Melodram voll schmerzhafter Schönheit geworden, ein Meisterwerk.“ (tip) Schauburg, Gondel, Casablanca OL

Spy Game USA 2001, R: Tony Scott D: Robert Redford, Brad Pitt

„Spy Game, der finale Countdown, schildert eine Männerfreundschaft über 16 Jahre. Robert Redford spielt einen CIA-Agenten, der gegen Ende des Vietnam-Kriegs in einem jungen Mann (Brad Pitt) sein jugendliches Ebenbild findet. Die verschachtelte Dranmturgie, die den Zuschauer ständig in lang vergangene Kriege katapultiert, bremst den Film immer wieder, bevor er richtig in Schwung kommmt.“ (Der Spiegel) City

Starbuck - Holger Meins Deutschland 2001, R: Gerd Conradt

“Gerd Conradt, Filmemacher und einstiger Freund des 1974 nach einem Hungerstreik gestorbenen RAF-Mitglieds Holger Meins, folgt dessen Bildspur von den Selbstporträts des Schülers, über Arbeiten an der Kunsthochschule bis zu einer letzten Collage, die in der Haft entstand. Freunde und Weggefährten kommen zu Wort und schaffen ein Gegenbild zur offiziellen, von Steckbriefen und Verhaftungsfotos dominierten Erinnerung an den einstigen Top-Terroristen.“ (tip) Atlantis

Star Wars: Episode II USA 2002, R: George Lucas, D: Ewan McGregor, Natalie Portman

„Wieder geht es um den ewigen Kampf im All zwischen Gut und Böse, wieder zücken die Jedi-Ritter ihre Lichtsäbel, wieder kommt der tuntige Roboter C-3PO unter die Räder, wieder werden Schauspieler zu Statisten degradiert, und am Ende wird Lucas wieder um ein paar hundert Millionen reicher sein. Doch Überraschungen oder gar neues Material für Parodien bietet diese ,Krieg der Sterne'-Folge kaum. Denn Lucas bedient sich hier vor allem aus den Fundus, dener und seine Epigonen selbst geschaffen haben, und so hat er quasi sein eigenes Werk geklont und für den ,Angriff derKlonkrieger' die besten Sequenzen recycelt." (Der Spiegel) Cinestar

T

Time After Time (Flucht in die Zukunft) USA 1979, R: Nicholas Meyer, D: Malcolm McDowell, David Warner

„Flucht in die Zukunft“ ist eine bunte Mischung ganz unterschiedlicher Genres und Kinomythen. Die Science Fiction trifft auf den Thriller, die Lovestory auf Fantasymotive, der Mythos „Jack The Ripper“ auf den des Zeitreisenden. Viktorianische Dekors kontrastieren mit dem modernen Weichbild der Stadt San Francisco. (taz) Kino 46

Time Bandits Großbritannien 1981, R: Terry Gilliam, D: Craig Warnoch, Sean Connery, John Cleese

„Die Abkehr vom satirischen Unfug zeichnete sich schon ab, als die Monty-Python-Mitbegründer Terry Gilliam und Michael Palin 1981 diesen phantastischen Zeitreise-Comic verfaßten. Gilliam verfolgte bekanntlich den eingeschlagenen Weg konsequent weiter mit Fantasy-Filmen wie „Brazil“oder“ Die Abenteuer des Baron Münchhausen“. Hier aber dominieren noch Nonsense und parodistische Elemente, vortrefflich umgesetzt von Schauspielern wie John Cleese (Robin Hood), Sean Connery (Agamemnon), Shelley Duvall, Ian Holm (Napoleon) oder Ralph Richardson.“ (taz) Kino 46

Der Traum ist aus – Die Erben der Scherben Deutschaland 2000, R: Cristoph Schuch

„Christoph Schuchs Dokumentarfilm über Rio Reiser und seine Politrockband ,Ton Steine Scherben‘ ist weniger TSS-Historie oder Konzertfilm, sondern untersucht vor allem die Frage nach der politischen Funktion von Musik. Seine Spurensuche bei Überlebenden und Freunden mit dazwischen montierten symbolischen Landschafts- und Industrieaufnahmen geht auf die Lage der heutigen Musikszene ein.“ (Blickpunkt:Film) Atlantis

U

Unterwegs in die nächste Dimenasion Deutschland 2001, R: Clemens Kuby

“Sechs Filmberichte über Schamanen in Asien, Russland und Südamerika, die angeblich sogar Krebs oder Aids heilen können. Hinterfragt oder analysiert werden ihre Fähigkeiten nicht, Verständnis für ihre spirituelle Welt wird ebenso wenig vermittelt - es bleibt dem Zuschauer überlassen, was er davon hält.“ (tip) Atlantis

Untreu USA 2002, R: Adrian Lyne, D: Diane Lane, Richard Gere

„‘Untreu‘ basiert auf Claude Chabrols Film ‘Die untreue Frau‘ (1969) und hat dessen Plot in den Grundzügen übernommen: Eine in gutbürgerlichen Verhältnissen lebende Ehefrau und Mutter hat eine Affäre, der Ehemann kommt dahinter und erschlägt die Liebhaber im Affekt. Im gemeinsamen Wissen um den Todschlag kommt sich das Ehepaar wieder näher. Mit Diane Lane besitzt der Film seinen größten Aktivposten: Wie sie sämtliche Stadien des Abenteuers von der zaghaften Annäherung bis zur ungehemmten Leidenschaft durchspielt, hat Klasse. So viel Klasse, das sich der Film, als er schließlich auf die Perspektive des Ehemannes umschwenkt, von diesem Bruch nicht mehr erholt.“ (tip) CineStar

V

Vanilla Sky USA 2001, R: Cameron Crowe, D: Tom Cruise, Penélope Cruz

„Obwohl sich das amerikanische Remake von ‘Open Your Eyes‘ strikt an der Szenenfolge des Originals orientiert, entstand einvöllig anderer Film: Regisseur Cameron Crowe sucht in der rätselhaften, auf verschiedenen Realitätsebenen erzählten Geschichte vom reichen Verleger Davis Amens, der durch einenUnfall sein Gesicht und sein Selbstbewusstsein verliert, weniger die Brüche als vielmehr die Kontinuität – der Film verliebt sich in seine Figuren und findet eine mögliche Liebesgeschichte." (tip) City

Vaya con Dios Deutschland 2002, R: Zoltan Spirandelli, D: Daniel Brühl, Chiara Schoras, Michael Gwisdek

„Drei Cantorianer-Mönche müssen ihre Brandenburger Abtei verlassen, weil es ihr an Nachwuchs und Geld mangelt. Sie machen sich auf die lange Reise in die Toskana zum letzten noch verbliebenen Cantorianer-Kloster. Doch der Weg dorthin ist mit irdischen Verlockungen gepflastert. Komödiantisches Roadmovie, bei dem Erstlingsregisseur Zoltan Spirandelli vor allem auf den prall von klösterlicher Askese auf irdische Vergnügungssucht und die daraus resultiernden absurd-komischen Momente setzt. Der Soundtrack aus meditativer Chormusik nimmt gefangen und setzt ebenfalls einen Kontrapunkt zur hektischen Betriebsamkeit außerhalb der Klostermauern.“ (Blickpunkt: Film) City

W

Was nicht passt, wird passend gemacht Deutschland 2002, R: Peter Thorweald, D: Ralf Richter, Willi Thomwarth

„Auf der Baustelle der Ruhrpottmalocher Horst, Kalle und Kümmelgibt's keinen Schnickschnack. Egal ob Bretter, Keller verschalung oder der tote polnische Schwarzarbeiter, der in einer Zementgrube verschwindet: Was nicht passt, wird mit der Kreissäge ganz schnell passend gemacht. Die Helden dieser Lowlife-Komödie sind Brüder im Geiste von Thorwalds Erfolg ,Bang Boom Bang': Statt kiffend auf dem Sofa sitzen sie saufend im Bauwagen, sind aber genauso skurril, lustig und liebenswert." (tip) City

Windtalkers USA 2002, R: John Woo, D: Nicolas Cage, Adam Beach

„Im Zentrum dieser WWII-Story steht der auf der Navajo-Sprache basierende Geheimcode, den die US-Armee im Pazifikkrieg gegen die Japaner benutzte. Nicolas Cage und Christian Slater spielen Marines, die ihr Leben zum Schutz zweier an vorderster Front agierender Navajo-Funker einsetzen. Was nur die beiden Schutzengel wissen: Sollte den Funkern die Gefangennahme drohen, müssen sie erschossen werden. Aus dieser konfliktgeladenen Konstellation entwickelt Woo ein Männerdrama um Loyalität, Freundschaft, Verrat, Ehre und Aufopferung. Die Inszenierung des Krieges wirkt hingegen statisch, fast elegisch – womit der Regisseur an die epische Tradition eines John Ford oder Samuel Fuller anknüpft, sich mithin zwischen alle Stühle setzt. Der Versuch, das Pathos des Antikriegsfilms mit der Sogwirkung des Schlachtengetümmels zu verknüpfen, wirkt häufig hölzern und bemüht. Dennoch: Selbst wenn Woo scheitert, ist das sehenswert.“ (Cinema) Cinestar, CinemaxX OL

Wissenschafts-Filmfest

„Aktuelle Fragen, die Wissenschaft und Forschung aufwerfen, werden von Drehbuchautoren immer wieder aufgegriffen und zu spannenden Filmhandlungen verarbeitet. Wieviel wissenschaftliche Wahrheit in den Filmen steckt und ob die Darstellung der Realität entspricht oder irgendwann entsprechen könnte, erfahren Sie beim Wissenschafts-Filmfest im Bremer CinemaxX. Auf dem Programm stehen Spielfilme, die sich auf populäre und mitreißende Weise mit Wissenschaft beschäftigen (Jurassic Park, Deep Impact, Ice Age, Der Sturm, Dantes Peak). Dramatische Naturereignisse wie Vulkanausbrüche, Riesenwellen und Kometeneinschläge sind Themen des diesjährigen Wissenschafts-Filmfests. Zu Beginn der Vorführung gibt Ihnen ein Forscher eine kurze Einführung in den wissenschaftlichen Hintergrund des Films.“ (Pressetext, Wissenschaftssommer-2002) CinemaxX

Z

Das Zimmer meines Sohnes Italien/Frankreich 2000, R: Nanni Moretti, D: Nanni Moretti, Laura Morante

„Anders als in vorangegangenen Filmen wie ,Liebes Tagebuch‘ oder ,Aprile‘ klammert Moretti hier autobiographische Züge aus und erzählt eine fiktive Geschichte über eine Familie, die mit dem Unfalltod ihres Sohnes fertig werden muss. Ohne auf Morettis gewohnte Intelligenz und Scharfsinnigkeit zu verzichten, ist das hemmungslose Melodram vor allem ein Film, der den Zuschauer emotional packt.“ (Blickpunkt: Film) City

Der Zimmerspringbrunnen Deutschland 2001, R: Peter Timm, D: Götz Schubert, Simone Solga

„Hinrich Lobek (Götz Schubert) gehört zu den Verlierern der Wende, trauert seligen DDR-Zeiten nach und sucht die Schuld an seiner Misere überall, nur nicht bei sich selbst. Grenzenlos ostalgisch, verdingt er sich zuletzt als Zimmerspringbrunnen-Vertreter – und macht Karriere. Denn die Ladenhüter aus dem Westen finden in den Plattenbauten plötzlich reißenden Absatz, als er sie mit einer wasserspeienden Miniatur des Fernsehturms verziert. Ein Hauch von Wahrheit mag ja in der Tragikomödie von Peter Timm („Go Trabi Go“) stecken, allerdings wirkt deutsch-deutsche Realität hier so didaktisch wie die „Lindenstraße“: zahnlos, ohne Sprachwitz, weinerlich.“ (Cinema) City