Die erste Wahl: „Auch wenn die einzelne Stimme wenig zählt, ist es etwas Symbolisches, zum ersten Mal sein Kreuzchen zu machen.“

Felix Gniza (19), Abiturient aus Altdorf

Ich freue mich darauf, den Bundestag mitzuwählen, denn das hat andere Dimensionen als den Stadtrat zu wählen. Das bedeutet auch, dass man endlich mitreden kann, denn unter 18 Jahren ist man bislang ja politisch ausgeschlossen. Ich weiß, dass sich nicht mit einem Schlag alles ändern wird, denn es sind ja nur alle vier Jahre Wahlen, und ich bin nur einer von x Millionen. Für mich ist Politik eine Form von sozialem Engagement, was jeder Einzelne für die Gesellschaft leistet. Insgesamt sind viel zu wenig junge Politiker beteiligt. Deshalb fehlen auch die jungen Themen.

Astrid Steindorff (20), Praktikantin bei Amica aus Kiel

Meine erste Wahl ist die SPD, weil ich überzeugte Sozialdemokratin bin. Ich würde mich zwar als nicht übermäßig politisch interessiert bezeichnen, aber in einzelnen Bereichen bin ich stark interessiert. Ich kann zum Beispiel diese ganze Aufregung um die Bildung nicht verstehen, ich finde, da macht die SPD ne gute Politik. Allgemein ist Politik etwas, worüber ich noch viel mehr wissen möchte. Politiker beachten uns Erstwähler nicht besonders. Sie müssen sich aber auch nicht extra an Schulen stellen und Flyer verteilen.

Dominik Vogel (19), Abiturient aus Ottobrunn

Ich werde ganz bewusst wählen gehen, keine Briefwahl machen. Denn auch wenn die einzelne Stimme erst mal nicht viel zählt, hat es schon etwas Symbolisches, zum ersten Mal sein Kreuzchen zu machen. Damit kann ich endlich das machen, was bisher immer nur Erwachsene konnten. Ich lese viel Zeitung, glaube aber nicht, dass die Wahlen entscheidenden Einfluss haben. Mir ist aber klar, dass ich durch unsere Demokratie in einem relativ freien Land leben kann und dass es anderen Menschen nicht so gut geht.