Milde US-Kritik an Musharraf

US-Präsident hält an Pakistans Machthaber fest, obwohl er undemokratisch ist

WASHINGTON dpa/rtr ■ US-Präsident George W. Bush hat den pakistanischen Militärmachthaber Pervez Musharraf ermahnt, im Oktober für freie und demokratische Wahlen zu sorgen. Zuvor hatte das US-Außenministerium sich besorgt über die Machtfülle geäußert, die sich Musharraf am Mittwoch mit 29 Verfassungsänderungen gesichert hatte. Dies könnte den Aufbau starker demokratischer Institutionen behindern, sagte Außenamtssprecher Philip Reeker. Demokratie sei wichtig, weil sie die Entwicklung von Extremisten und Terroristen erschwere.

Bush sagte, er betrachte Musharraf jedoch trotz dessen eigenmächtiger Politik weiter als wichtigsten Verbündeten im Kampf gegen den Terrorismus. Musharraf stehe fest an der Seite der USA, sagte Bush, „und dafür bin ich dankbar.“

Gestern unterzeichnete Pakistan mit den USA ein Umschuldungsabkommen, das die Schuldenlast von drei Milliarden Dollar um bis zu 30 Prozent reduziert. Die im so genannten Pariser Club zusammengeschlossenen Gläubigerstaaten hatten im November 2001 bereits einer Umschuldung pakistanischer Schulden im Volumen von 12,5 Milliarden Dollar zugestimmt.

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