in tschechien

Kein „Mini-Tschernobyl“

Die tschechische Chemiefabrik „Spolana“ an der Elbe bei Neratovice ist weiterhin in der Kritik. Am Wochenende wurde bekannt, dass – wie schon bei der jüngsten Elbeflut – wieder einige hundert Kilogramm giftiges Chlorgas ausgetreten sind. Menschen seien nicht zu Schaden gekommen, so der staatliche Rundfunk, allerdings seien umliegende Bäume geschädigt.

Die Firma selbst räumt ein, dass während der Flut etwa 80 Tonnen flüssige Chlorverbindungen in die Elbe gelangt sind. Der Chef der staatlichen Untersuchungskommission, Jan Papez, sagte am Samstag sogar, man sei nur knapp an einer Umweltkatastrophe vorbeigeschlittert. Die Überschwemmung hätte sich zu einem „Mini-Tschernobyl“ auswachsen können, das „viele Menschenleben“ bedroht hätte. Bisher wurden jedoch, soweit bekannt, weder auf tschechischer noch auf deutscher Seite Chlorgifte im Wasser gefunden. TAZ, AFP