Bombe stoppt Wissbegier

Einzige Mädchenschule im afghanischen Ghazni schließt nach Explosion und Drohungen der entmachteten Taliban

KABUL rtr ■ Nach einer Explosion und Drohungen von Taliban-Anhängern bleibt die einzige Mädchenschule der afghanischen Stadt Ghazni vorerst geschlossen. „Schülerinnen und Lehrerinnen haben zu viel Angst, hinzugehen“, sagte der Restaurantbesitzer Shireen Agha. Zunächst sei in der Schule eine Bombe explodiert, die einige Klassenzimmer stark beschädigt habe, so Agha. Dann seien Flugblätter aufgetaucht, in denen den Frauen und Mädchen der Tod angedroht worden sei, sollten sie die Schule wiedereröffnen. „Auf den Flugblättern stand, dass die Taliban nicht verschwunden sind“, berichtete Agha. „Da stand: ‚Wir sind hier! Wir töten alle Frauen, wenn sie zur Schule kommen!‘ “ Die Bewohner vermuteten deshalb, dass auch die Bombe von den Taliban gelegt worden sei. Während der fünfjährigen Herrschaft der radikalislamischen Taliban war Frauen jede Teilnahme am öffentlichen Leben verboten, auch der Schulbesuch.