reisenotizen
: Aus der Region

Neue Anlage

Investoren wittern in Mecklenburg-Vorpommern angesichts des derzeitigen Tourismusbooms mit Zuwächsen von jährlich 10 Prozent immer noch das große Geschäft. Jüngstes Projekt ist das „Holiday Land Bandekow“ im einstigen innerdeutschen Grenzgebiet nahe der Elbe bei Boizenburg. Auf einem ehemaligen Gemüseacker der Gemeinde Gresse soll in zwei Jahren der größte Sport-, Kur- und Freizeitpark Europas mit fast 3.500 Gästebetten den Betrieb aufnehmen. 251 Millionen Euro soll die Anlage kosten, ein holländischer Ferienparkbetreiber hat bereits Interesse angemeldet. Er will die 200 Hektar große Anlage bewirtschaften. Geplant sind Hotels und Ferienhäuser mit Restaurants, Bars und Cafés sowie ein umfangreiches Kur- und Wellnesszentrum, dessen Grundlage eine schwefelhaltige Thermalquelle bildet. Gäste sollen sich in 25 verschiedenen Sportarten fit machen können, so die Zukunftsvisionen der Investoren.

EU segnet Bombodrom ab

Der geplante Bombenabwurfplatz in der Kyritz-Ruppiner-Heide verletzt nach Ansicht der EU-Kommission nicht das europäische Naturschutzrecht. Die Kommission habe bislang keine Informationen, dass das „Bombodrom“ die Tiere und Pflanzen im nahen Müritz-Nationalpark schädige. Das schreibt die EU-Kommission in einem Brief an den PDS-Abgeordneten André Brie. Dennoch hat die Brüsseler Behörde nach eigenen Angaben weitere Informationen aus Deutschland verlangt und will den Fall eingehend prüfen. Der EU-Parlamentarier aus Berlin hatte berichtet, dass der Luft-Boden-Schießplatz gegen mehrere europäische Naturschutzregeln verstößt, darunter die europäische Vogelschutzrichtlinie. Flugzeuge müssten im Landeanflug direkt über den Nationalpark fliegen, schrieb der PDS-Abgeordnete. Der Nationalpark ist von der EU-Kommission als europaweit bedeutender Schutzraum für seltene Vogel- und Pflanzenarten eingestuft. Für diese Gebiete gelten besondere Schutzvorschriften. EU-Umweltkommissarin Margot Wallström teilte mit, sie sehe keinen Grund, Fördergelder der Europäischen Union für das Projekt zurückzufordern.

Landesfest in Neuruppin

Der diesjährige Brandenburg-Tag am kommenden Samstag in Neuruppin wird ganz im Zeichen des Dankes nach der Hochwasserkatastrophe an der Elbe stehen. Das traditionelle Landesfest biete eine gute Gelegenheit, den vielen Helfern für die Rettung der Deiche und ihre Spendenbereitschaft zu danken, so Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD). Eine Spendenaktion soll dem Wiederaufbau in Sachsen, dem am schwersten getroffenen Bundesland, dienen. Neuruppins Bürgermeister Otto Theel (PDS) begrüßte die Entscheidung des Kabinetts, den Brandenburg-Tag umzuwidmen. Zuvor habe er darüber nachgedacht, das Fest wegen der Flutkatastrophe abzusagen. Die rund 33.000 Einwohner zählende Stadt rechnet mit rund 200.000 Gästen, denen auf 20 Bühnen sowie in 250 Zelten und Pavillons ein umfangreiches Programm mit etwa 1.200 Künstlern geboten wird. TAZ