was macht eigentlich... … Siegfried Helias?

Protestfreie Zonen

Er setzt sich ein, für ein neues Ladenschlussgesetz, die Videoüberwachung öffentlicher Plätze und den Freiwilligen Polizei-Dienst. Das ist sein Job: Seit 1998 ist der CDU-Mann Mitglied des Bundestages, nachdem er 13 Jahre lang im Berliner Abgeordnetenhaus gesessen hat. Doch er hat vielfältige Talente. Als Werbefachmann hat er im letzten Jahr Wowereits Bonmot „Und das ist gut so“ zum Patent angemeldet. Für karitative Zwecke greift der Politiker hin und wieder zu Kamm und Schere, denn er ist Friseur mit Meisterbrief. Bei der letzten Love Parade verpasste er den Ravern publikumswirksam crazy bunte Strähnchen.

Zur Wahl tritt Helias in Charlottenburg-Wilmersdorf an. Dort liegt auch das Herz der City-West: der Kurfürstendamm. Für die „Lebensader der westlichen Innenstadt“, so Helias, müsse auf allen Ebenen gearbeitet werden. Vor Demonstrationen wie der Hanf-Parade soll der Boulevard geschützt werden. „Der Ku’- damm ist vor allem an Sonnabenden übernutzt. Wir müssen demonstrationsfreie Zonen in besonders geschützten Bereichen ausweisen“, sagte Helias bei einer Konferenz der AG City. Eine Bannmeile also nicht nur für die Gebäude des Regierungsbezirks, sondern auch für die Konsumtempel der Shopping-Meile. Sein Glück, dass ihm diese ordnungspolitische Neuerung nicht schon vor Jahren eingefallen ist. Denn dann wäre alles anders gekommen: keine Love Parades auf dem Ku’damm. Und deshalb wohl auch keine Publicity für den Friseurmeister aus Charlottenburg.

JTG FOTO: ARCHIV