Fortsetzung folgt ...

Letzter Tag im U-Ausschuss BHV – vorerst. Ergebnis: Mehr Widersprüche als Aufklärung. Jetzt fordert der Vorsitzende eine Gegenüberstellung der wichtigsten Beteiligten

Gestern hat der Untersuchungsausschuss „Rechnungsprüfungsamt Bremerhaven“ die Zeugenvernehmung beendet – vorerst. Was bleibt, sind unbeantwortete Fragen – etwa, wie eine simple „Gesprächsnotitz“ in einem ungeöffneten Umschlag sich in einen Vertragsentwurf mit vorbereiteten Unterschriftsfeldern verwandeln kann – und deutlich widersprüchliche Aussagen zentraler Zeugen.

Konsequenz für den Ausschussvorsitzenden Thomas Röwekamp (CDU): Eine „zweite Runde“ muss her. Für ihn ist klar: „Es gibt hier eine SPD-Lügengeschichte.“ Der SPD-Fraktionsvorsitzende Klaus Rosche und der Stadtverordnetenvorsteher Artur Beneken hätten sich zum Ablauf eines Gesprächs der beiden mit dem Rechnungsprüfungsamtsleiter Rainer Mattern deutlich widersprochen. Um Ungereimtheiten auszuräumen, will er eine direkte Gegenüberstellung der Hauptbeteiligten Rosche, Beneken und CDU-Fraktionschef Paul Bödeker veranlassen.

Frank Schildt, SPD-Ausschussangehöriger dazu: „Wenn es eine SPD-Lügengeschichte gibt, gibt es auch eine CDU-Lügengeschichte.“ Der Grüne Manfred Schramm schloss sich in seiner Bewertung Röwekamp an: Die Aussage von Bödeker sei „in sich schlüssiger“. Bei einer Fortsetzung würden die Grünen weitere Beweisanträge stellen.

Röwekamp glaubt Beneken offenbar nicht, dass der mit dem umstrittenen Papier so wenig zu tun hat, wie behauptet. So versuchte der Vorsitzende dem Stadtverordnetenvorsteher in kriminalistischer Kleinarbeit nachzuweisen, dass der erste Vertragsentwurf, den keiner verfasst haben will, auch von ihm, Beneken, stammen könnte. Röwekamps Beweisführung ist in etwa diese: Da Benken bekanntermaßen den zweiten Entwurf geschrieben hat, könnte er bei augenfälligen Übereinstimmungen – nämlich beim typischen Seitenlayout und Worttrennungen – auch das erste Papier geschrieben haben, dessen Herkunft in der vorhandenen Form niemand kennen will. Der „Knebelvertrag“ sollte Mattern nach Konflikten mit der Verwaltung dazu nötigen, sich auf eine andere Stelle zu bewerben. ube