was macht eigentlich... … Achim Burgdorf?

Träumen

Viele Berliner kommen auf den Hund. Einige allerdings auch auf den Bären. Damit selbst der stadtfremdeste Stadtfremde dies begreift, erlebt Berlin seit zwei Jahren eine Invasion dieser Tiere. Mal auf allen vieren, mal im Kopfstand, aber immer bunt angemalt, zieren sie Straßen, Plätze, Eingänge zu Einkaufszentren und U-Bahnhöfen in der Hauptstadt. Mehr als 500 sollen es bereits sein.

Eine Marketingidee sind die „Buddy-Bären“. Firmen sponsern die Rohlinge, und Künstler bemalen sie. Zwischen originell und peinlich ist alles dabei. Einer dieser Maler war Achim Burgdorf. Der „ZauBär“ mit Hütchen und glitzerndem Umhang, vom Zaubertheater Igor Jedlin gesponsert, und der blaue „Bärna DINer“ vom Deutschen Institut für Normung gehen auf sein künstlerisches Konto. Dazu noch der Hildegard-Knef-Bär, auf dessen Schärpe ein Konterfei der Diva zu bestaunen ist. Hommage an die Dahingeschiedene. 5 Bären von 500 hat der Wahlberliner bemalt. Immerhin 1 Prozent.

Nun aber starb Achim Burgdorf den Sekundentod. Er legte sich hin, um zu träumen, und wachte nicht mehr auf. Sein Tod, so schmerzlich für den Lebensgefährten und für Freunde, gibt der Buddy-Bären-Marketing-Strategie eine Wendung. Nämlich Geschichte.

Plötzlich wird, was für den Moment, fürs Jetzt, gedacht war, Erinnerung. Einziger Haken an der Sache: Es kann sein, dass niemand es merkt. WS

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