Hauptsache handeln

Razzia in Ausländerheim: 120 Polizisten finden 200 Gramm Crack und Marihuana. 12 Festnahmen

Bei einer Razzia in einer Ausländerunterkunft in Bergedorf hat die Polizei am Donnerstagabend 177 Gramm Crack und 22 Gramm Marihuana, 5252 Euro mutmaßliches Dealgeld sowie ein gestohlen gemeldetes Fahrrad gefunden und 12 Menschen vorläufig festgenommen. Die Aktion dauerte von 19.45 bis 23 Uhr und beschäftigte etwa 120 Polizisten. Am Ende nahmen sie sechs Menschen mit, weil sie der Drogendelikte verdächtigt werden, fünf weitere, weil sie nicht in Hamburg gemeldet waren und einen, der ohnehin per Haftbefehl gesucht wurde. Weswegen, gab die Polizei nicht bekannt. Die Ausländerbehörde vernahm noch gestern die fünf Menschen, die gegen das Ausländergesetz verstoßen haben sollen.

Die Polizei vermerkt: „Mit diesem Einsatz ist es der Hamburger Polizei erneut gelungen, im Rahmen des Handlungskonzeptes Drogenbekämpfung gegen die Drogenszene vorzugehen.“

Mitarbeiter von pflegen & wohnen, Träger der Unterkunft, hatten bereits vor einigen Monaten Hinweise auf Drogenhandel erhalten und an die Polizei weitergeleitet.

Die ermittelte und beantragte Durchsuchungsbeschlüsse bei der Staatsanwaltschaft. pflegen & wohnen (p&w) sieht sich durch die Razzia in seiner „Keine Toleranz für Drogenhandel-Linie“ bestätigt: „Von den Bewohnern wurde die Polizei-Aktion fast ausnahmslos begrüßt, vor allem von den Familien mit Kindern“, erklärt die Unternehmensleitung gestern per Pressemitteilung. Einige Bewohner hätten sogar geklatscht und sich bei der Polizei bedankt.

In den Holzpavillons am Curslacker Neuer Deich leben 480 Menschen aus über 20 Ländern. Grundsätzlich arbeiten alle p&w-Unterkunftsleitungen eng mit der Polizei zusammen, „zum Schutze der Bewohner, der Nachbarn und der eigenen Mitarbeiter“, denn die Mitarbeiter seien dazu da, zusammen mit den Bewohnern den Alltag zu organisieren. Werde dieser Alltag durch Drogenhandel gestört, „wird sofort die Polizei informiert“.

Drogenabhängige werden des Hauses verwiesen, stelle man eine verfestigte Dealerszene fest, werden verdächtige Bewohner umverteilt. SANDRA WILSDORF