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Mit Hut und Stiel

Dr. Ewald Gerhardt ist Mykologe und leitet die Pilzberatungsstelle im Botanischen Museum Berlin

taz: Haben Sie sich mit einem Pilz schon mal den Magen verdorben?

Noch nie. Bei manchen Sorten sollte man sich einfach zurückhalten.

Gibt es idiotensichere Pilze?

Wir empfehlen Anfängern, Röhrlinge zu sammeln, also Steinpilze und verwandte Arten, etwa den Maronenröhrling. Da kann am wenigsten passieren. Da gibt es zwar auch einige giftige, aber die sind nicht tödlich.

Wie erkennt man die?

Das sind Pilze mit Hut und Stiel, und sie haben auf der Hutunterseite dieses schwammartige Röhrengebilde, keine Lamellen.

Und wenn man sich nicht sicher ist?

Dann kann man zum Beispiel unsere Pilzberatungsstelle aufsuchen. Da kann jeder mit seinen Körben hinkommen und seine Pilze vorlegen. Ich sage dann, welche genießbar sind und welche nicht.

Kennen Sie denn alle?

Die meisten. Manche müssen allerdings erst mal unter dem Mikroskop untersucht werden, um sie zu identifizieren.

Welches sind die besten Plätze im Berliner Umland zum Sammeln?

Eigentlich ist es egal, wohin man geht. Das Umland von Berlin ist sehr wald- und pilzreich. Und zu bestimmten Zeiten findet man so gut wie überall Pilze.

Und die Ernteaussichten?

Also, im Berliner Umland ist es jetzt nicht gerade berühmt mit dem Pilzwuchs. Es müsste mal ein paar Tage regnen, damit sich das Myzel erholt. Eine Regel ist: Sobald es Waldbrandgefahr gibt, haben Pilze keine Chance.

Wo sieht es besser aus?

Rund um Dresden. Da waren schon vor ein paar Wochen die Wälder voll.

INTERVIEW: CHRISTINE BERGER

Die Pilzberatungstelle, Königin-Luise-Str. 6–8, ist mo., di., do von 14 bis 16 Uhr geöffnet. Tel. 8 38-5 01 05

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