Wenn die Kinder kommen

In Prenzlauer Berg gibt es eine neue Kontakt- und Beratungsstelle für werdende Mütter und frisch gebackene Väter

Mit den Bedürfnissen von Schwangeren und werdenden Müttern kennt man sich aus beim „Geburtshaus für eine selbstbestimmte Geburt“. Jetzt bekommt die Beratungsstelle selbst ein Kind. Der seit 1983 bestehende und in Charlottenburg ansässige Verein eröffnete Anfang des Monats in Prenzlauer Berg eine Zweigstelle.

„Wir bieten hier eine Begleitung vom Beginn der Schwangerschaft bis ins zweite, dritte Lebensjahr des Kindes an“, umreißt Carlotta Keifenheim, Mitinitiatorin des Projektes, die Aufgaben der neuen „Anlaufstelle für Problemfälle oder Kontakte“. Doch nicht nur in der Not, sondern auch „wenn einer Frau in der ersten Zeit einfach die Decke auf den Kopf fällt“, sei sie hier gut aufgehoben. Das Angebot umfasst Beratung zu allen Themen, die mit Schwangerschaft und Geburt zusammenhängen: Es reicht von Stillen über psychosoziale Probleme, Rechtsfragen und Ernährung bis hin zu Gesundheitsberatung, Wochenbettdepressionen und der Wahl des Geburtsortes. Dabei plädiere man, so Keifenheim, natürlich zuerst für eine ambulante Geburt, jedoch nie entgegen den Bedürfnissen der Frau: „Die Beratung geht nicht automatisch in Richtung Geburtshaus.“

Generell bieten die Mitarbeiterinnen eine wegweisende und vernetzende Clearingtätigkeit an, gleich ob es sich um Fragen der frühzeitigen Betreuung für Kinder beruftstätiger Mütter oder um die neue Selbstdefinition der Rollen von jungen Eltern handelt.

Die Geburt eines Kindes zieht tief greifende Veränderungen nach sich. Der Austausch mit anderen trägt viel dazu bei, sie leichter zu verkraften. So kann die Teilnahme an Gruppen und Kursen helfen, mit der neuen Situation besser zurechtzukommen. Geburtsvorbereitung steht ebenso auf dem Programm wie Massagekurse für Mütter, homöopathische Behandlung oder Mutter-Kind-Gruppen, die eigentlich als Stillgruppen konzipiert sind, doch für alle offen stehen sollen.

Die „Minikids“ sind ein Angebot zur Begleitung und Unterstützung im Trennungsprozess und sollen den Müttern – zumindest stundenweise – Gelegenheit geben, sich diesem schwierigen Thema vorsichtig zu nähern. Spezielle Kinderbetreuung werde nicht angeboten, weil es zu teuer sei, so Keifenheim. Aber zur Not könne man natürlich zu allen Kursen das Kind mitbringen. Das Repertoire werde im Laufe der nächsten Monate noch überarbeitet und erweitert. KAJA

Preise: Rechtliche, psychologische und gesundheitliche Beratung kosten zwischen 10 und 15 Euro, Ermäßigungen sind möglich. Die Teilnahmegebühr für Kurse beträgt pro Termin 3 Euro.