die ordnung des obstes: george brookshaws „pomona britannica“

Im 18. Jahrhundert wurde so mancher Diskurs durch eine neue Wissenschaft geordnet. In dieser Zeit liegen auch die Anfänge der Pomologie, also der Obstkunde. Nachdem es zum Beispiel in England zu Unsicherheiten in Bezug auf die Namen verschiedener Apfelsorten gekommen war, bemühte man sich von nun an dort und anderswo um die systematische Einteilung der Obstsorten. Auch die 90 Tafeln in der „Pomona Britannica“ des englischen Malers und Kupferstechers George Brookshaw (1751–1832), die nun im Taschen Verlag neu erscheinen (192 Seiten, 24 €), waren Ergebnis dieser Bemühungen. Unsere Abbildung zeigt eine „Graue Herbstbutterbirne“. Sie gehörte zu den modernen Züchtungen, die vor dem Genuss nicht mehr gekocht werden mussten, sondern schön saftig vom Baum in den Mund wuchsen: Das Paradies wurde im 18. Jahrhundert nicht nur sortiert, sondern auch neu erfunden. men