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vorlauf lautsprecher Jörg Sundermeier sichtet die soziale Bewegung in der Stadt

Heute trifft man sich in der wiedereröffneten Kastanie 85 und bereitet das Grenz-, das Noborder-, das Sommer- und das LandinSicht-Camp nach. Natürlich geht es dabei nicht nur darum, sich zu beweihräuchern, man will auch Kritik üben. Und jene, die es nicht geschafft haben, an den Camps teilzunehmen, sind dennoch herzlich eingeladen (Kastanienallee 85, 19 Uhr). Am Dienstag bittet die Rosa Luxemburg Stiftung in ihre Räume und „wertet“ die Bundestagswahlen „aus“. Als Lottofee agiert Gabi Zimmer, die bei der Gelegenheit ja mal zu fragen wäre, ob der von ihr mitgetragene Kurs Richtung SPD, Regierungsbeteiligungen und Versöhnung mit der Nation wohl der richtige gewesen ist. Es ist im Übrigen nicht zu erwarten, dass die Westerweiterung der Partei mit am runden Tisch sitzt (Konferenzraum, Franz-Mehring-Platz 1, 18 Uhr). Am Mittwoch wird im JUP unter dem burschikosen Motto „Hineinkotzen in den Nationalfeiertag“ gefeiert, und als Anlass zum Erbrechen soll pünktlich zu Mitternacht eine Wiederholung des zweiten so genannten Kanzlerduells gezeigt werden. Vorher gibt es die grandiose „Untertan“-Verfilmung der Defa zu sehen. Dass diese allerdings eine der ganz wenigen Veranstaltungen in Berlin ist, die sich in diesem Jahr mit dem „Tag der Deutschen Einheit“ beschäftigen, zeigt, dass die Linke hier aufgrund ihres neuen alten Feindbildes Amerika offensichtlich bereits voll und ganz ihren Frieden mit Deutschland gemacht hat. Prima. Brav. Danke, Kanzler (Florastraße 84, 21 Uhr). Am Samstag dann eine Demo vor der Paech-Brotfabrik unter dem „Nicht einen Kuchen oder zwei, sondern die ganze Bäckerei!“ Die BesetzerInnen des Geländes fordern Raum für ein soziales Wohn- und Kulturprojekt (Birken-/Stephanstraße, ab 14 Uhr).

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