Kampfvideos

Obdachlose in den USA verklagen Produzenten wegen Körperverletzung und Verletzung der Menschenwürde

SAN DIEGO dpa ■ Zwei Obdachlose, die sich für geringen Lohn vor laufender Kamera prügelten und gefährliche Stunts ausführten, haben die Hersteller der so genannten Bumfights-Videos verklagt. Nach US-Medienberichten vom Mittwoch fordern sie vor einem Gericht im kalifornischen San Diego Schadenersatz für Körperverletzung und Verletzung der Menschenwürde. Vor einer Woche hatte die Polizei vier Videoproduzenten verhaftet, die den Obdachlosen für ihre Auftritte Geld, Alkohol, Essen und Unterkunft geboten hatten. Die Hersteller, die die Videos auf ihrer Webseite als „lustig“ und „schockierend“ anpreisen, sollen bereits 300.000 Kassetten zum Stückpreis von knapp 20 Dollar verkauft haben. Die Videos zeigen teilweise betrunkene Obdachlose, die sich prügeln, gegen Hindernisse rennen oder von Gebäuden springen. Die Polizei nahm die Ermittlungen auf, nachdem sich einer der Kläger bei Dreharbeitenden den Fuß gebrochen hatte. Die Produzenten hätten seine Alkoholsucht und Armut ausgenutzt, erklärte er vor Gericht. Der zweite Kläger, der bei den Dreharbeiten seinen Kopf wiederholt gegen Schilder rammte, musste ebenfalls im Krankenhaus behandelt werden.