Jobs ohne Anschluss

Deutsche Telekom will im nächsten Jahr 14.000 Arbeitsplätze streichen.

BONN (dpa/taz) ■ Den Abbau von insgesamt 30.000 Stellen bis 2005 hatte die Deutsche Telekom seit längerem angekündigt. Am Mittwoch aber konkretisierte der Konzern erstmals, dass bereits im kommenden Jahr 14.000 Arbeitsplätze bei der Festnetztochter T-Com wegfallen und der Stellenabbau schneller als vorgesehen Realität werden müsse. Die Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di kritisierte die Pläne als „falsches Signal“ und drohte mit Widerstand. Tarifvertraglich sei geregelt worden, dass es bei T-Com bis Ende 2004 keine Entlassungen geben werde. Insgesamt sind im Festnetzbereich der Telekom derzeit rund 117.000 Mitarbeiter beschäftigt.

Der Arbeitsplatzabbau sei Teil des Programms mit dem das Unternehmen die Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit steigern wolle, heißt es in einer Pressemitteilung. Zum Kostensenkungsprogramm, das intern unter dem Namen e[3]kursiert, gehören auch Einsparungen bei den Investitionen. So wurde der geplante Neubau der Bonner Konzernzentrale bis auf Weiteres verschoben. Auch die Führungskräfte müssen ihr Scherflein beitragen: Die Vorstände verzichten bis auf Weiteres auf Gehaltserhöhungen, und der Kreis der Mitarbeiter mit einem Anspruch auf Firmenwagen wurde verkleinert.

Angeblich wird es auch künftig keine betriebsbedingten Kündigungen geben. Die so genannte „Personal-Service-Agentur“ des Konzerns werde die Angestellten in neue Jobs vermitteln, entweder in andere Konzernbereiche oder außerhalb des Unternehmens. Außerdem sollen offene Stellen gestrichen sowie frei werdende nicht mehr neu besetzt werden. Die Telekom schiebt einen Schuldenberg von rund 63 Milliarden Euro vor sich her und schrieb im vorigen Jahr mit einem Fehlbetrag von 3,5 Milliarden Euro tiefrote Zahlen.

HOF