lokalkoloratur

„Ach Gott, ich sach‘ ma‘“, sprach das Idol, „ich mach‘ mir große ... äh ... Sorgen“. Was ihm unbesehen zu glauben ist, denn dass Uwe Seeler um seinen HSV sich sorgt, ist ja wohl selbstverständlich bei dem grottenerbärmlichen Gekicke, dass die Profifußballer jenes Vereins zeigen, der als einziges Gründungsmitglied der Ersten Bundesliga noch nie aus selbiger abgestiegen ist. Was sich nach nunmehr 40 Jahren ändern könnte. Umso mehr, „weil das Tief dauert ja schon seit zwei Jahren an“, wie Uns Uwe errechnet haben will. Da aber irrt der ehemalige Torjäger Hamburgs und der Nation. Der Niedergang begann recht eigentlich schon 1995, als Hamburgs Revolverblätter Seeler drängten, den Vorsitz eines korrupten Vereinsvorstandes aus falschen Freunden zu übernehmen, welcher hinter seinem Rücken den HSV in die Krise trieb, die er noch immer nicht überwunden hat. Und nur wenig deutet darauf hin, dass ausgerechnet das Hamburger Strafraumgespenst daran was ändern können wird. Obwohl in ihm die Erkenntnis reift: „Es muss einiges passieren im Verein.“ Bloß was – darüber schweigt des Stürmers Höflichkeit. Aber es ist schon mal gut, dass Uns Uwe sich überhaupt zu Wort meldete. Die anderen sagen ja auch nichts Klügeres, wenn sie reden. SMV