lokalkoloratur

Eine Frau definiert hohe Ansprüche. An sich, an ihr Amt, das sie noch gar nicht hat, an die deutsche Sprache. Kultur und Bildung miteinander „enger verknüpfen“ will Christina Weiss, designierte Kulturministerin der nächsten Bundesregierung. Das sei wichtig, findet Hamburgs ehemalige langjährige Kultursenatorin, für das geistige Klima. Denn es gebe, so fürchtet sie, „für eine Gesellschaft, die zu dumm geworden ist, ins Museum zu gehen, keine Überlebenschance“. Und um diesem zu wehren, wolle sie ihre neue Aufgabe primär begreifen als eine „des Eintretens und der Stimme für die Kultur“. Denn mit pekuniären Wohltaten, da macht sie sich keine Hoffnungen, könne sie so recht nicht dienen. Es gehe nicht in erster Linie darum, „Füllhörner auszuschütten“, warnt Weiss vorsichtshalber vor einschlägigen Begehrlichkeiten. Viel wichtiger sei es ihr, vor einer „Bagatellisierung und Banalisierung der Kultur“ zu warnen, die oberflächlich auf „touristisch attraktive Events“ setze. So beruhigend diese Worte, so beunruhigend ihr Versuch, auch gleich noch die deutsche Grammatik zu banalisieren: „Ich erachte diese Entwicklung für eine Katastrophe“, sagt Weiss. Und beweist damit, dass Kultur und Bildung miteinander enger verknüpft werden müssen. smv