Ideen fischen

Tanzen, Schneidern oder lieber Aquarellieren? Der Asta bietet diesmal 50 Kultur-Kurse an

Die Jungregisseure wollen extrem gutes Studententheater machen

von HELENE BUBROWSKI

Was wäre wohl bei „Pulp Fiction“ aus der Nacht geworden, wenn Mia Wallace und Vincent Vega keine Drogen genommen hätten? Fragen wie diese beschäftigt die Theatergruppe, die den Kultfilm im nächsten Frühjahr als Musical aufführen will. Die Teilnehmer hätten im vergangenen Monat zunächst einmal „nach Ideen gefischt und improvisiert“, berichtet Alexander Meckelburg, der zusammen mit Falk Hocquél die Gruppe leitet.

„Extrem gutes Studententheater“ wollen die beiden Asta-Kulturkursleiter machen, das die „verschiedenen Lernbereiche“ vereint: Gesang, Improvisation, Tanz, Theater. Obwohl viele Teilnehmer schon Erfahrungen haben, lassen die beiden Jungregisseure jeden mitmachen. Übrigens gibt es im Ensemble noch freie Plätze.

Der Grundsatz „jeder soll alles ausprobieren können“ gilt auch für alle anderen Angebote des Asta-Kulturkursprogramms: Von Gitarren- und Querflötenunterricht über Orientalischen Tanz und Schachkurse bis zu Stimmbildung und Artikulationstraining ist alles dabei; auch wie Lieblingsklamotten geändert und geschneidert werden.

In diesem Semester hat das Kulturreferat des Asta das Angebot auf etwa 50 Kurse vergrößert. Neu im Programm sind beispielsweise die Kurse Afrikanischer Tanz, Aquarellmalerei und Autogenes Training. Außerdem wird es erstmals eine Kooperation mit dem Kulturreferat der Hochschule für Angewandte Wissenschaft (HAW) geben.

Auch die Preise haben sich leicht erhöht, denn das Zuschusslimit von 10.000 Euro aus dem Haushalt des Asta kann nicht überschritten werden. 22 Euro soll ein Kurs in diesem Semester kosten; das entspricht nur etwa zwei Euro pro Kurssitzung, also ein Euro pro Stunde. Immer noch viel zu wenig, finden vor allem die Kursleiter. In den meisten Fällen sind sie professionelle Schauspieler, Regisseure, Tänzer und Musiker. Diplom-Designer Andreas Pfad beispielsweise, der im vergangenen Semester Aktzeichnungen unterrichtete, sieht sich inzwischen als Konkurrent in eigener Sache, denn er bietet die Kurse auch auf dem freien Markt an, zu höheren Preisen.

Das größte Problem, mit dem sich Kulturrefent Sebastian Grundke und sein Team herumschlagen müssen, ist der Platzmangel an der Universität. Gerade für Tanz- und Theaterkurse sind die Räumlichkeiten rar. Unter anderem deshalb kämpft die Gruppe seit zwei Jahren für ein Kulturzentrum im „Pferdestall“, Allende-Platz 1 (siehe Seite 10). Denn was sie bisher angefangen haben, wollen sie weiter führen: Das Kulturprogramm an der Uni „verbessern und professionalisieren“.

Infos zum neuen Programm beim Kulturreferat des AStA, ☎ 450204-35