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vorlauf lautsprecher Jörg Sundermeier sichtet die soziale Bewegung in der Stadt

In der Zielona Gora findet heute ein „Austausch von Alltagserfahrungen in DDR und BRD“ statt. Das Motto klingt staatstragend: „Ost-West-Gespräche“. Doch tatsächlich geht es hier nicht darum, Bärbel-Bohley-haft die „Mauer in den Köpfen“ fortzureißen, sondern die West- und Ostlinke miteinander zu versöhnen. Das ist interessant, kann aber auch ganz deutsch in die Hose gehen. Vor dem Postulat der Internationalität müsste sich das Ost-West-Ding eigentlich sowieso erledigen. Ein Blick in die Geschichte allerdings ist gut: Es geht um „Rechtsextremismus und Ausländerpolitik in der DDR“ (Grünbergerstraße 73, 20 Uhr). Im Kurt-Lade-Klub referiert das Infocafé Pankow am Mittwoch über das Schulsystem der BRD. Hier sollen Perspektiven für die Mitbestimmung von SchülerInnen erarbeitet werden. Angesichts des massiven Abbaues der SchülerInnenrechte ein wichtiges Thema (Grabbeallee 33, 19 Uhr). Den Freitag rufen GenossInnen und Freischwebende im Mehringhof zum „Media Democracy Day“ aus, und angesichts dessen wollen sie daran erinnern, dass die „Stammheimer Todesnacht“ jetzt 25 Jahre zurückliegt. Dass der RAF-Kenner Oliver Tolmein auftreten soll, ist schön. Dass man sich allerdings auch um den zwar ehemaligen Anwalt, jetzt aber nicht besonders RAF-aktiven Christian Ströbele bemüht hat, ist unverständlich. War Exanwalt Otto Schily auch angefragt? Die Veranstaltung findet im Versammlungsraum statt (Gneisenaustraße 2 a, 19 Uhr). Ebenfalls am Freitag kann man noch mal in die Zielona Gora gehen. Unter dem Titel „Erwerbslosenproteste – wie geht es weiter?“ diskutiert man darüber, was mehr ist als nur ein Medienphänomen, von vielen Linken allerdings nicht so wahrgenommen wird (20 Uhr).

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