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vorlauf lautsprecher Jörg Sundermeier sichtet die soziale Bewegung in der Stadt

Heute rufen die Glücklichen Arbeitslosen im Kaffee Burger an Tisch und Theke, denn es gilt das Buch „Mehr Zuckerbrot, weniger Peitsche –Aufrufe, Manifeste und Faulheitspapiere der Glücklichen Arbeitslosen“ vorzustellen. Zu diesem Buch kann man sich stellen, wie man mag: Es ist nicht immer die feinste Analyse, die man vorgesetzt bekommt, und auch mit der Kapitalismusanalyse hadern die AutorInnen eher, dennoch ist es hübsch, zum Nichtstun aufzurufen und dabei auch den linksradikalen Arbeiterkult zu kritisieren. Zudem ist der Eintritt frei (Torstraße 60, 20 Uhr). In der hier schon mal erwähnten lobenswerten Filmreihe „Geschlechterverhältnisse“ in der Neuköllner Lunte wird am Dienstag der Film „Boys don’t cry“ gezeigt, der sehr anschaulich macht, wie Geschlechterverhältnisse wirken und welche Gewalt Rollenzuschreibungen und ihr Bruch freisetzen (Weisestraße 53, 20.30 Uhr). Am Mittwoch stellt man in der Humboldt-Uni die Frage: „Was ist Antisemitismus?, und der Referent Lars Rensmann ist der geeignete Mann, diese Frage korrekt zu beantworten. Dass man Nazis nicht mag, muss jedenfalls nicht heißen, dass man kein Antisemit ist (Unter den Linden 6, 20 Uhr). Am Donnerstag schließlich wird im Bandito Rosso über den Abschiebeknast in Grünau geredet, den jährlich knapp 5.000 Flüchtlinge und MigrantInnen „durchlaufen“, wie es im Amtsdeutsch heißt. Die „Initiative gegen Abschiebehaft“ informiert nicht nur ganz allgemein zum Thema, sondern versucht, auch ehemalige Häftlinge aus diesem Knast zum Gespräch einzuladen. So wird es vielleicht möglich, dass dieser von vielen Berliner Linken völlig „vergessene“ Knast wieder ins Zentrum der Aufmerksamkeit rückt (Lottumstraße 10a, 19 Uhr).

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