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„Abendzeitung“ spart

29 Stellen fallen weg. Redaktion muss den Löwenanteil tragen. Weitere Entlassungen nicht ausgeschlossen

MÜNCHEN rtr/taz ■ Jetzt entlässt auch die Abendzeitung (AZ). 29 der insgesamt rund 250 Mitarbeiter müssen gehen, Schuld sind wieder einmal Anzeigeneinbrüche. „Man wird Kündigungen nicht vermeiden können“, bestätigte gestern der Geschäftsführer des Münchener Boulevard-Blatts, Christoph Mattes. Am stärksten trifft der Stellenabbau die Redaktion – hier sollen 17 von rund 100 Mitarbeitern gehen.

Im Lokalteil sollen sechs Stellen wegfallen, die Einstellung der Stadtteilseite sei beschlossen, heißt es in der AZ-Redaktion. Die restlichen Entlassungen würden auf alle Ressorts verteilt. Noch mehr Streichkonzert ist nicht ausgeschlossen. „Wenn das nächstes Jahr noch weiter in den Keller runter geht, muss man sehen“, sagt der Geschäftsführer.

Der Sparzwang ist hausgemacht. „Ich habe nicht den Druck der Banken“, so Mattes. In der AZ (Auflage 170.000 Exemplare) stecke kein Euro Fremdkapital. Die AZ gehört der Münchner Verlegerfamilie Friedmann, die auch rund 23 Prozent der Anteile am Süddeutschen Verlag hält. Und der hatte ebenfalls ein drastisches Sparprogramm angekündigt. Auch bei der Süddeutschen Zeitung wird mit weiteren Entlassungen gerechnet. STG

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